Aubad Fieberbrunn
Das Aubad öffnet von Herbst bis Frühjahr

Das Aubad wird von Herbst bis Frühjahr offen sein. | Foto: Aubad/TVB
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  • Das Aubad wird von Herbst bis Frühjahr offen sein.
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Nach intensiver Diskussion sprach sich der Gemeinderat mit 10:7 Stimmen für kleinere
Sanierungsmaßnahmen und eine Öffnung des Aubades vom 1. Oktober 2023 bis Ostern 2024 aus.

FIEBERBRUNN. Auf großes Interesse (rd. 50 ZuhörerInnen) stieß der Tagesordnungspunkt zur Zukunft des Aubades  in der GR-Sitzung vom 12. Juli.

Im Vorfeld hatte der Aubad-Ausschuss zur Entscheidungsfindung einen Antrag mit Kostenschätzung und Prognoserechnung eingebracht. Demnach belaufen sich die Sanierungskosten für eine neue Fußbodenheizung und den Umkleidebereich unter Berücksichtigung der zu erwartenden Versicherungsentschädigungen auf rund 54.300 €. Als Abgang rechnet der Ausschuss bei einer Öffnung vom 1. Oktober 2023 bis Ostern 2024 mit  170.500 € (ohne Berücksichtigung einer anteiligen TVB-Beteiligung, Anm.).

(Noch) nicht aufgeben

Die Mehrheit der Gemeinderäte hält nach wie vor an der Freizeiteinrichtung fest. Kinder sollen die Möglichkeit haben, schwimmen zu lernen, Einheimischen und Gästen soll eine Infrastruktur geboten werden – man hofft auf künftige Unterstützung durch Land und Nachbargemeinden.

„Das Land Tirol führt derzeit eine Bäderstudie durch. Wenn wir unser Aubad im Winter öffnen, können wir in dieser Studie positiv aufscheinen. Dadurch erhoffe ich mir, dass eventuell Investitionen des Landes und der Nachbargemeinden entstehen, um das Aubad zu erhalten. Ich bin dafür, der Bevölkerung die Chance zu geben, zu beweisen, dass ihr diese Einrichtung wichtig ist“,

argumentierte der 2. Vize-Bgm. Hannes Fleckl (Grüne). In die gleiche Kerbe schlug GV Michael Wörgetter (Gemeinsam für Fieberbrunn):

„Wir wissen noch nicht, wie hoch die Förderungen und Zuschüsse für das Aubad sein werden, das sollten wir abwarten und aufsperren.“

Der allgemeine Tenor lautete: Jedes Jahr, in dem das Aubad geöffnet werden kann, ist ein gewonnenes Jahr.

Bgm. warnt vor Überschuldung

Angesichts der finanziellen Situation lieber jetzt einen Schlussstrich zu ziehen, als nochmals mehrere hunderttausend Euro zu investieren, dafür sprach sich die Minderheit mit Bgm. Walter Astner (Liste für Fieberbrunn) aus:

„Es macht keinen Spaß, unpopuläre Aussagen zu treffen, aber es ist meine Pflicht, anhand von Fakten bewusst zu machen, welche finanziellen Auswirkungen Entscheidungen haben.“

Astner präsentierte die aktuelle Finanzsituation der Gemeinde sowie die Prognosen für die kommenden Jahre. Mit dem Neubau des Feuerwehrhauses und der Sanierung der Mittelschule 2024/25 steigt der Verschuldungsgrad der Marktgemeinde bereits auf über 60 %.

„Wir haben als Gemeinde eine Vielzahl an Aufgaben zu erfüllen, die durch die finanzielle Unterstützung von Bund und Land nicht oder nur zu einem geringen Teil abgefedert werden. Wir müssen uns im Hochwasser- und Katastrophenschutz, in der Altenpflege und in der Kinderbetreuung engagieren. Auch die Ortskernentwicklung mit der Verlegung des Musikpavillons ins Zentrum ist ein Wunsch der Bevölkerung. Wenn wir alle gewünschten Projekte realisieren, kommen wir in eine enorme finanzielle Schieflage - das muss ich ganz klar sagen“,

so Astner. Dem schloss sich der 1. Vize-Bgm. Thomas Wörgetter (Wir für Fieberbrunn) an:

„So schwer es auch fällt, wir müssen Prioritäten setzen und anderen Projekten den Vorzug geben.“

Die Abstimmung fiel dennoch mit 10:7 für die kleinen Sanierungsmaßnahmen und die Winteröffnung des Aubades aus.

Langfristige Zukunft ungewiss

Alle Gemeinderäte waren sich darüber einig, dass eine langfristige Zukunft des Aubades samt allen notwendigen Investitionen in Millionenhöhe nur mit finanzieller Hilfe des Landes, der Nachbargemeinden und des TVB möglich ist.
Die Mehrheit ist jedoch der Meinung, dass das Aubad, wenn es jetzt vorzeitig geschlossen wird, nie wieder geöffnet würde.
Sollten die Bürger das Freizeitangebot in diesem Winter nicht verstärkt annehmen, wird es aber keine Zukunft für das Aubad geben – auch das wurde in der Gemeinderatssitzung deutlich.
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