Eine Folge des Hochwassers - Kössen steigt auf Erdgas um

Philipp Hiltpolt (TIGAS), Vize-Bgm. Herbert Exenberger und Marc H. Hall (Fachverbandsobmann) beim Baustellen-Lokalaugenschein.
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  • Philipp Hiltpolt (TIGAS), Vize-Bgm. Herbert Exenberger und Marc H. Hall (Fachverbandsobmann) beim Baustellen-Lokalaugenschein.
  • hochgeladen von Klaus Kogler

KÖSSEN (niko). Beim Jahrhunderthochwasser im Juni standen rund 350 Häuser im Tiroler Kössen bis zum Erdgeschoss unter Wasser. Die Schäden waren enorm. Besondere Probleme bereiteten aufschwimmende Heizöltanks und Pellets-Lager. Konsequenz für viele Einwohner: Sie steigen nun auf Gas um.
Bei der Flut schwammen Öltanks auf dem Wasser, Häuser und Erdreich wurden mit ausfließendem Öl kontaminiert, eingelagerte Pellets quollen bis zum Sechsfachen auf und verursachten Schäden.
Als Konsequenz aus dem Hochwasser sorgt der Erdgas-Versorger TIGAS in Rekordzeit für eine Erschließung der Gemeinde Kössen mit Erdgas. In zwei Monaten bekommen mehr als 100 Privathäuser und Gewerbebetriebe Erdgasanschlüsse und steigen auf den umweltschonenden und vor allem bei Hochwasser sicheren Energieträger Erdgas um. „In Summe verlegen wir von Anfang August bis Oktober rund fünf Kilometer Erdgasleitungen“, so Philipp Hiltpolt, kfm. Geschäftsführer von TIGAS. Er bezeichnet es als "herausforderndes Projekt", das eigentlich in den kommenden Fünf Jahren nicht im Programm vorgesehen war.
Die Erschließungsleitung soll bis Herbst 2014 fertiggestellt werden. Bis dahin wird das Erdgasnetz in Kössen aus einer Tankanlage mit Erdgas (LNG) versorgt. Pro Woche wird ein Lkw für die Tank-Nachfüllung sorgen.

Erlau, Ortskern vorrangig

Hiltpolt weiter: „Vorrangig beginnen wir mit dem vom Hochwasser besonders betroffenen Ortsteil Erlau und dem Ortskern. Bereits mit der kommenden Heizperiode können die bereits angeschlossenen Haushalte und Gewerbebetriebe mit Erdgas versorgt werden.“ 2014 wird dann die 15 km lange Verbindungsleitung von Niederndorf nach Kössen verlegt. Dann kann auch die Erdgasversorgung für Walchsee, Rettenschöss, weitere Ortsteile in Kössen und möglicherweise auch für Schwendt realisiert werden. Insgesamt investiert die TIGAS 5 Millionen Euro in das Projekt. Für die Anschließer in Kössen gibt es Sonderkonditionen und Anschluss-Förderungen.
"Ich bin sehr froh, dass diese Heiz-Alternative nun so schnell kommt. Abgesehen von der Lösung dieser Frage steht für uns die rasche Umsetzung aller weiteren Hochwasser-Schutzmaßnahmen, einschließlich der möglichen Retentionsräume im Bereich Hager, im Vordergrund", erklärt Vize-Bgm. Herbert Exenberger.

Fotos: Kogler, Fachverband Gas Wärme/Andreas Fischer

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