"Ferien im eigenen Haus"

Die Region rund um Kitzbühel hat den höchsten Anteil an Freizeitwohnsitzen. | Foto: Archiv/Hofer
  • Die Region rund um Kitzbühel hat den höchsten Anteil an Freizeitwohnsitzen.
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TIROL/BEZIRK KITZBÜHEL (niko). Im Zuge der Novellierung des Tiroler Raumordnungsgesetzes (TROG) wurde 2016 auch das Thema Freizeitwohnsitze behandelt. In diesem Zusammenhang wurde vom Tiroler Landtag die verpflichtende Bekanntgabe aller bestehenden Freizeitwohnsitze seitens der Gemeinden und in weiterer Folge deren gesammelte Veröffentlichung in Form eines Freizeitwohnsitzverzeichnisses beschlossen. Stichtag war der 1. Juli 2017.

„Seit Jahren wird die Genehmigung von Freizeitwohnsitzen in Tirol sehr restriktiv gehandhabt. So wurden in den letzten fünf Jahren bei insgesamt rund 6.000 Widmungen lediglich 308 für neue Freizeitwohnsitze erteilt“, erklärt LR Johannes Tratter.

Es gebe Gemeinden, deren Freizeitwohnsitzbestand über die aktuell gebotene Grenze von 8 % hinausgehe, so Tratter: „Das sind jedoch nicht neue Widmungen, sondern rechtmäßige Altbestände aus früheren Jahrzehnten. Die 8-%-Grenze wurde nämlich erst im Zuge der TROG-Novelle 1997 gesetzlich normiert."

Kritik kommt von der Liste Fritz, die meint, dass zu den aktuell rund 15.000 legalen Freizeitwohnsitzen noch geschätzte 10.000 illegale dazu kommen. "62 Gemeinden überschreiten die 8 %, vier haben sogar zwischen 30 und 77 % Freizeitwohnsitzanteil, 17 Gemeinden zwischen 20 und 30 %, das ist alarmierend", so Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider, "wir brauchen keine Freizeitwohnsitze für Betuchte, sondern leistbaren Wohnraum für Einheimische." Auch AK-Chef Erwin Zangerl findet kritische Worte; für ihn profitieren die TVBs, die Gemeinden trügen die Belastung. Mehr Kontrollen und Rückabwicklungen fordert die SPÖ. Auch die FPÖ kritisiert Land und Gemeinden ("mangelnde Kontrolle").

Westendorf "in Führung"

Regional ist die Freizeitwohnsitzquote sehr unterschiedlich. Tendenziell ist die Quote in Tourismusgemeinden höher bzw. liegt über dem Durchschnitt. Im Bezirk Kitzbühel reicht die Spannweite von sehr niedrigen 4,1 % in Fieberbrunn bis Westendorf mit 25,7 %. Kitzbühel liegt bei nur 17,7 %, wobei sich hier jedoch die Zahl noch erhöhen könnte.
Zweit- und dritthöchste Quoten haben Aurach it 23,9 % und Reith mit 23,5 %; Kirchberg liegt bei 20,8 %, Jochberg bei 19,2 %, Brixen bei 16,7 %.
Unter der 8-%-Grenze liegen neben Fieberbrunn nur Going, Hochfilzen und St. Johann, knapp über der Grenze Waidring, Kirchdorf und Itter.
In absoluten Zahlen liegt Kitzbühel (1.276) in Führung, gefolgt von Kirchberg (873), Westendorf (620) und Hopfgarten (325).
Für Kössen lag bis 4. August noch keine Meldung vor. Insgesamt hat der Bezirk Kitzbühel den höchsten Anteil von Freizeitwohnsitzen (im Schnitt 12 %).

Alle Zahlen auf: www.tirol.gv.at/statistik

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