Forum Land will lebendige Dörfer erhalten

Forum Land-Bezirksobmann LAbg. Franz Berger und Forum Land-Landesobmann BR Georg Keuschnigg (v. li.). | Foto: Forum Land
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BEZIRK (bp). Die Zahlen sind dramatisch. Im Bezirk Kitzbühel wird ein Rückgang der erwerbstätigen Bevölkerung von 8,8 Prozent bis 2035 erwartet. Damit kommen auf Gemeinden und Bewohner in ländlichen Regionen gleichermaßen große Herausforderungen zu, denen man dringend begegnen muss. Forum Land will jetzt reagieren und mögliche Handlungsfelder aufzeigen. Dazu wird zu einer breiten Diskussion im Rahmen der Reihe „Dorf ohne Leben? – Gib deiner Region eine Stimme“ geladen.

„Der Bezirk wird auch von den demographischen Entwicklungen besonders getroffen. Vor allem die Gemeinden haben zu kämpfen, auch das Dorfleben an sich ist in Gefahr. Wir dürfen jetzt nicht jammern, sondern müssen alles tun, um unsere Orte lebendig zu erhalten“, erklärt Forum Land-Bezirksobmann LAbg. Franz Berger. Er sieht durchaus Chancen für die Region. Für ihn braucht der ländliche Raum eine stärkere politische Lobby. „Die kleinen Gemeinden am Land haben im Vergleich zu den Städten ganz andere Probleme und Anliegen. Weniger Einwohner bedeuten weniger Finanzmittel und beispielsweise aber längere Wege. Die Infrastruktur ist doppelt so teuer wie in urbanen Gebieten. Wir müssen zukünftig öffentliche Gelder stärker in die ländlichen Regionen lenken und politisch eine Benachteiligung der Dörfer verhindern“, unterstreicht Franz Berger. Bundesrat Georg Keuschnigg nennt dazu ein Beispiel: „Derzeit wird viel über die Glasfaserausrollung diskutiert. Eine gute Internetanbindung bis ins letzte Tal hat auch mit Lebensqualität zu tun. Heute ist jeder online, privat und beruflich. Wenn wir nicht politischen Druck erzeugen, dann wird rund um die Städte, wo viele Abnehmer sind, noch stärker ausgebaut. Entlegene Regionen gehen leer aus“. Solche Wettbewerbsnachteile müssen politisch verändert werden, ist Keuschnigg überzeugt. „Ist eine gute Infrastruktur vor Ort und wird eine entsprechende Lebensqualität geboten, dann baut der Private dort sein Haus und der Gewerbebetrieb siedelt an. Das bedeutet im Umkehrschluss Wertschöpfung für die Region und lebendige Dörfer“, meint Bundesrat Georg Keuschnigg. Angesprochen auf die Schließung der Bezirksgerichte stellt er klar: „Auch das ist eine Form der Ausdünnung der ländlichen Regionen. Ich fordere für solche Maßnahmen eine Regionalitätsprüfung. Was bewirkt die Schließung im gesamten Kontext für das betroffene Gebiet lautet die Frage“. Und auch eine Ausdünnung bei der Postzustellung kommt für ihn nicht in Frage. „Der Zustelldienst ist auch eine Lebensader der Landgebiete“, stellt er fest. Als weitere Handlungsfelder nennt er etwa die Wohnbauförderung, das ländliche Wegenetz, die landärztliche Versorgung und die Mobilität.

Als Vertreter des ländlichen Raums wollen Berger und Keuschnigg mit den Menschen vor Ort im direkten Gespräch die Chancen und Risiken der Regionen diskutieren. „Wenn sich etwas ändern soll, dann muss das von unten nach oben passieren. Die Kitzbüheler wissen sehr genau, wo der Schuh drückt. Wir sind bereit, das aufzunehmen und fordern auch die politische Umsetzung ein. Gemeinden sollen in der Lage sein, ihre Aufgaben zu erfüllen“, so Berger.

An jeweils einem Abend wird im Brixental samt dem Kitzbüheler Raum und in der Region St. Johann, Pillerseetal und Kössen über die Zukunft diskutiert. „Es heißt: Gib deiner Region eine Stimme! Das bedeutet, jeder soll mitdiskutieren“, fügt BR Georg Keuschnigg an. Initiator dieser Reihe ist Forum Land, dessen Landesobmann Keuschnigg ist. Die Ergebnisse der Diskussion werden protokolliert und in weiterer Folge in ein Programm gegossen. „Diesen fertigen Zukunftsplan präsentieren wir in weiterer Folge in Bund und Land. Wir werden mit voller Kraft um die Umsetzung kämpfen. Denn es gibt viel zu tun, um die Lücken zu schließen. Wir müssen jetzt gegensteuern“, betonen Berger und Keuschnigg.

Termine:
19. 4.: Aula der VS in Brixen, 20 Uhr
8. 5.: Hotel Wirtshaus Post/ St. Johann, 20 Uhr

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