Kritik an deutschen Mautplänen

TIROL (vcö/niko). Rund 2.200 TirolerInnen pendeln zum Arbeiten nach Deutschland. Wenn es nach dem deutschen Verkehrsminister geht, sollen sie ab 2016 Maut bezahlen.
Falls das deutsche Modell tatsächlich kommt - was fraglich ist, weil Europarechtsexperten bereits große Bedenken geäußert haben - empfiehlt der VCÖ jenen PendlerInnen, die gute Bahn- oder Busverbindungen für den Weg in die Arbeit zur Verfügung haben, auf diese Öffis umzusteigen.
"Natürlich hat jedes Land das Recht, für die Benützung von Straßen eine Maut einzuheben. Aber eine 'Pkw-Maut für Ausländer' steht im krassen Widerspruch zum Leitgedanken der Europäischen Union. Mit diesem Modell untergräbt Deutschland seine Glaubwürdigkeit als tragende Säule der EU. Wenn Deutschland dieses Modell einführt, dann ist der Kollateralschaden für die Europapolitik sehr groß", stellt VCÖ-Experte Gansterer fest.
Aus Sicht des VCÖ ist das geplante Vignettensystem auch ungerecht und nicht mehr zeitgemäß. "Heutzutage mit einem nicht mehr zeitgemäßen Papiersystem zu starten, ist für ein Technologieland blamabel", so Christian Gansterer vom VCÖ. Das starre Vignettensystem leiste auch keinen Beitrag zur Verkehrssteuerung oder zur Stauvermeidung.

Maut-Facts:

Kilometerabhängige Maut: Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Polen, Portugal und Spanien;
Kilometerabhängige Pkw-Maut außerhalb EU: Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Norwegen, Serbien, Weißrussland, Türkei;
Pkw-Maut in Form von Vignette: Bulgarien, Österreich, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn;
Pkw-Maut als Vignette außerhalb EU: Moldawien, Schweiz;
Pkw-Maut nur auf einzelnen Strecken: Belgien, Dänemark, Deutschland, Litauen, Lettland, Niederlande, Schweden.
Keine Maut: Estland, Finnland, Luxemburg, Malta, Zypern.
Quelle: VCÖ 2014

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