St. Ulrich - Pillersee/Feuchtgebiet
Trockenlegung oder Renaturierung am Pillersee? - Mit UMFRAGE
Aufsichtsfischer fordert Feuchtgebiets-Renaturierung; Trockenlegung brachte Verschlechterungen.
ST. ULRICH. Vor 45 Jahren begqnn man mit der Trockenlegung des Feuchtgebietes "Ötz" am Südende des Pillersees. Das Vorgehen damals war nicht genehmigt; nach einer Anzeige schritt die BH ein, es wurde eine Strafe verhängt. Ein von der Behörde geforderter Rückbau fand jedoch nicht statt. Unter Auflagen (Sandfang, Sandentnahme) wurde die Causa im Nachhinein genehmigt, wie Aufsichtsfischer Michael Seeber erklärt.
Lebensadern gekappt
Mit den Drenagierungen wurden dem Feuchtgebiet wichtige Lebensadern in Form der kleinen Seezubringer genommen "und stattdessen ein Bypass verpasst, was das sensible Gebiet um etwa 80 % trockener werden ließ", so Seeber – mit schwerwiegenden Folgen für Wassertiere, Amphibien und Millionen von Insekten. Seeber nennt einen Rückgang von rund 90 %.
"Wenn für die Landwirtschaftsförderung so viel Geld fließt, denkt man nicht daran, diesem trockengelegtem Gebiet wieder Wasser zuzuführen. Was aber ist besser für Natur und auch für den Menschen? Könnten nicht die selben Fördergelder für eine Erhaltung bzw. Wiederbewässerung gezahlt werden",
fragt Seeber.
Zuletzt gab er weitere Eingriffe in das Gebiet, sodass auch der letzte noch quer durch die Ötz fließende kleine Zubringer austrocknete. "Das ist für die Fischerei eine gravierende Verschlechtung bei den Jungfisch- und Laichhabitaten", so der Fischer.
"Gespräche für eine Renaturierung gibt es. Es bleibt zu hoffen, dass sich die neue Gemeindeführung dieser Herausforderung annimmt und versucht, ein sinnvolles, förderbares Natur-Vorzeigeprojekt zu starten",
so Seeber.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.