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Von keltischen Wurzeln bis zur Marktgemeinde

Im Jahr 1956 wurde St. Johann zur Marktgemeinde erhoben. | Foto: MeinBezirk/Klaus Kogler
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Marktgemeinde St. Johann wurde ursprünglich von Kelten besiedelt; berühmter Freiheitskämpfer quartierte sich in der Gemeinde ein.

ST. JOHANN. Die Marktgemeinde St. Johann ist ein regionaler Verkehrsknotenpunkt, ist Schnittpunkt von vier Talschaften und gilt als wirtschaftliches Zentrum des Bezirks Kitzbühel. In St. Johann vereinigen sich die Kitzbüheler Ache, die Reither Ache und die Fieberbrunner Ache zur Großache, die in Bayern in den Chiemsee mündet.

Kelten besiedelten Region

Aus der ur- und frühgeschichtlichen Zeit gibt es keine archäologischen Funde, es jedoch davon auszugehen, dass St. Johann bereits früh besiedelt wurde, da in der Umgebung von Kitzbühel und Jochberg um 1300 bis 1100 v. Chr. von den Kelten bereits reger Bergbau betrieben wurde (MeinBezirk berichtete).
Ab dem 2. Jahrhundert vor Christus zählte die Region zu den westlichen Ausläufern des keltischen Königreichs Noricum. Die Bezeichnung des Weilers Sperten geht auf keltische Sprachwurzeln zurück. Nach der Eroberung des Ostalpenraums durch die Römer und dem Untergang des weströmischen Reiches im Jahr 476 kam die Region durch die Sesshaftwerdung des germanischen Stammes der Bajuwaren im 6. und 7. Jahrhundert zum Herzogtum Bayern. In dieser Zeit erfolgte auch die erste nachgewiesene Besiedelung des St. Johanner Talkessels.

Bayerische Adelsgeschlechter lebten in St. Johann

Das bayerische Adelsgeschlecht Liuchinger, das dem Leukental seinen Namen verdankt, baute in den Folgejahren eine Grafschaft im Leukental auf. Der Gerichtssitz für diese Grafschaft war die Burg Leukenstein am Fuß des Niederkaisers, die vermutlich durch einen Bergsturz im 13. Jahrhundert zerstört wurde. Der genaue Standort der Burg ist heute nicht bekannt. Es folgten mehrere Ansiedelungen mächtiger Adelsgeschlechter in der Region St. Johann, die auch einige Burgen errichteten.
Mit der ersten bayerischen Landesteilung gehörte das Gebiet von 1255 bis 1340 zu Oberbayern, von 1342 bis 1369 vorübergehend zu Tirol, ab 1392 mit der dritten bayerischen Landesteilung zu Bayern-Ingolstadt und ab 1447 zu Bayern-Landshut. Im Jahr 1505 wird die Herrschaft Kitzbühel unter Kaiser Maximilian I. mit Tirol vereint. Durch den Frieden von Pressburg kommt Tirol im Jahr 1805 erneut zu den Bayern und die Tiroler Schützen beginnen 1809 einen Aufstand gegen die bayerische Herrschaft.

Schützen kämpften gegen die Bayern

Im selben Jahr richtete der Tiroler Freiheitskämpfer Joseph Speckbacher im Gasthof zum Bären sein Hauptquartier zur Verteidigung des Unterlandes ein. Die St. Johanner Schützen beteiligten sich an den Kämpfen zur Verteidigung des Passes Strub und standen unter Hauptmann Anton Georg Feller auch bei Kufstein im Einsatz. Im Mai 1809 bewahrte Dekan Matthias Wieshofer den Ort vor der Zerstörung durch bayerische und französische Truppen.
Während des Zweiten Weltkriegs blieb der Ort von direkten Kriegshandlungen verschont. Im Dezember 1944 wurde jedoch der Bahnhof Ziel eines Bombenangriffs. Die Bomben trafen ihr Ziel nicht und schlugen stattdessen in einem nahegelegenen Feld ein.
1956 erfolgte die Erhebung zur Marktgemeinde.

Zahlen und Fakten:

  • Fläche 59,16 km²
  • Höhe 659 m ü. A.
  • Einwohner 9.891 (1. 1. 2025)
  • Bevölkerungsentwicklung: 1869: 2.049; 1890: 2.329; 1951: 4.274; 1981: 6.477; 2001: 7.961; 2011: 8.752;
  • Nachbargemeinden: Going, Kirchdorf, St. Ulrich, Fieberbrunn, Kitzbühel, Oberndorf;
  • Wappen: In einem grün und rot gespaltenen Schild sind rechts ein silbernes, gestürztes Steinbockhorn und links ein goldener Bischofsstab. (Quelle: Wikipedia)

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