Handy am Steuer kein Kavaliersdelikt

Telefonieren am Steuer verlängert die Reaktionszeit wesentlich. | Foto: ÖAMTC
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  • hochgeladen von Klaus Kogler

TIROL (vcö/niko). Allein 2015 wurden in Tirol 8.716 LenkerInnen beim Handy-Telefonieren erwischt, seit dem Jahr 2010 wurden 69.008 Handy-Vergehen in Tirol geahndet, macht der VCÖ aufmerksam. Die Zahl geht zurück, aber das liegt nicht daran, dass die Vergehen zurückgehen. Es wird nur ein Bruchteil der Vergehen geahndet. In Österreich werden laut KfV pro Tag beim Autofahren rund 900.000 Telefonate ohne Freisprechanlage geführt – nur einer von 3.000 Handy-Sündern wird bestraft.

"Der Exekutive wird die Überwachung sehr erschwert. Der Lenker muss angehalten werden und de facto in flagranti erwischt werden, eine automatisierte Überwachung ist nicht möglich", fordert VCÖ-Experte Gansterer eine gesetzliche Änderung. Die Regierung hat angekündigt, dass in Zukunft auch der Bildbeweis für die Ahndung von Handy-Vergehen am Steuer möglich sein soll. Zudem fordert der VCÖ die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem, so wie das bereits in zwölf EU-Staaten der Fall ist.

"Viele meinen, Handy-Telefonieren wäre ein Kavaliersdelikt. Das ist für die Verkehrssicherheit fatal. Denn wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille", so Gansterer. Telefonieren am Steuer verlängert die Reaktionszeit durchschnittlich um 0,5 Sekunden, das Schreiben von SMS oder Bedienen von Navigationsgeräten um etwa zwei Sekunden. Dieser Blindflug führt zu einem massiv verlängerten Anhalteweg.

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