Dörfer ohne Leben?

Bgm. E. Huber, Bgm. S. Jöchl, Forum-Land-Bezirksobmann LA F. Berger, M. Brunner, M. Lindner, A. Embacher (Landjugend). | Foto: Forum Land
  • Bgm. E. Huber, Bgm. S. Jöchl, Forum-Land-Bezirksobmann LA F. Berger, M. Brunner, M. Lindner, A. Embacher (Landjugend).
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BRIXEN (niko). In Brixen fand die zweite Diskussionsveranstaltung von Forum Land über die Zukunft der Region statt.

"Wir müssen die heutige Lebensqualität für die nächsten Generationen erhalten", betonte Brixens Bgm. Ernst Huber. Er sieht viele Chancen, hat aber auch einige Sorgen für die heimischen ländlichen Regionen. Man habe einen hohen Standard, aber den Gemeinden werden immer mehr Aufgaben „aufgebrummt“. „Irgendwann müssen wir uns schon fragen, wo bleibt die Eigenverantwortung. Wir können nicht alles zahlen." Man baue keine Denkmäler, will aber die Strukturen erhalten. Das werde v. a. im Sozialbereich zunehmend schwieriger und teurer.

Sauer stößt Huber auf, dass es im Tourismus einen Drang zur Massenabfertigung gebe, womit man die Preise nicht halten könne. Auch die Abwanderung der Kaufkraft zu den Ballunszentren macht ihm Sorgen (z. B. in die Einkaufszentren im nahen Wörgl).

Freude bereitet ihm hingegen die Entwicklung beim Regionalmanagement. Man arbeit über Gemeindegrenzen hinweg gut zusammen und kann viel Geld in die Region holen.

Durck auf den Boden
Intensiv wurde in der Diskussion über positive und negative Entwicklungen nachgedacht. Vor allem der extreme Druck auf Grund und Boden stellt gerade junge Menschen vor Probleme. „Bauen ist vielfach für den normalen Arbeitnehmer nicht mehr leistbar", warf ein Diskutant ein. Doch wo kann die Gemeinde ansetzen? Reiths Bgm. Stefan Jöchl setzt auf aktive Raumordnungspolitik und Vertragsraumordnung: „Nur so können wir für die Einheimischen im Dorf Gründe zu normalen Preisen zur Verfügung stellen“.

Für ihn ist auch die Nachverdichtung, also der Ausbau der bereits bestehenden Gebäude ein großes Thema. Auch müsse die Gemeinde eine strenge Handhabe bei sozialem Wohnbau haben. Ein Teilnehmer forderte eine bessere Familienpolitik: „Eigentlich ist der Schlüssel für alles, dass wir in Zukunft Kinder im Dorf haben. Wir müssen es jungen Frauen ermöglichen – trotz der hohen Baukosten – länger zu Hause zu bleiben und auch mehr Kinder zu bekommen“.

Ein weiterer Diskussionspunkt waren die Arbeitsplätze in der Region. „Unsere gut ausgebildeten Leute ziehen der Bildung und den Arbeitsplätzen nach und sind für uns verloren. Gleichzeitig wird der Lehrberuf als unattraktiv dargestellt, anstatt, dass wir ihn aufwerten“, war eine Meinung.

„Vieles läuft positiv. Auf diese Stärken müssen wir setzen“, erklärte Forum-Land-Bezirksobmann LAFranz Berger abschließend.

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