Hahnenkammrennen 2024 - Slalom
Am Hang seiner Kindheit: Deutscher Linus Straßer feiert emotionalen „Heimsieg“ in Kitzbühel

Freudenschrei! Linus Straßer erfüllte sich einen Kindheitstraum, hatte er doch in Kitzbühel einst das Skifahren erlernt
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Im ersten Lauf noch Vierter, konnte sich Linus Straßer (GER) mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang den Kindheitstraum vom Kitzbühel-Sieg erfüllen. Österreichs starkes Slalom-Team verfehlte im fünften Saisonrennen erstmals die Top-3. Damit endeten die 84. Hahnenkammrennen ohne Podestplatz für den ÖSV.

KITZBÜHEL. „Ich habe hier Skifahren gelernt, habe hier mein erstes Skirennen bestritten und der Kitzbüheler Skiclub war mein erster Verein. Unglaublich, heute schließt sich der Kreis“. Linus Straßer war nach seinem Slalom-Triumph am Ganslernhang den Tränen nahe. Der 31-jährige Bayer ist schließlich noch immer Mitglied beim Kitzbüheler Skiclub, auch wenn er offiziell für den TSV 1860 München startet. Und einen KSC-Weltcupsieg gab es zuletzt vor exakt 50 Jahren - von einem gewissen Hansi Hinterseer. Der Wahltiroler Straßer wohnt mit Frau Maria und der einjährigen Tochter in München und Kirchberg. Im Nachbarort von Kitzbühel besitzt seine Familie ein Haus.

Mission Gams
Die Hoffnungen der österreichischen Skifans ruhten hingegen auf den Fieberbrunner Lokalmatador Manuel Feller. Der 30-jährige fuhr seinerzeit schon in Schülerrennen gegen Straßer. Feller, immerhin dreifacher Saisonsieger und als Halbzeit-3. am Ganslernhang in Lauerstellung, rutschte im 2. Lauf mit neuntbester Zeit auf den undankbaren 4. Platz. Auf einen Podestplatz fehlten 0,59 Sekunden. Platz zwei ging an den Halbzeitführenden Kristoffer Jakobsen (SWE), Dritter wurde Daniel Yule, Slalomsieger in Kitzbühel 2020 und 2023. 
Österreichs starkes Slalom-Team blieb im fünften Saisonrennen erstmals ohne Podestplatz. Der Tiroler Dominik Raschner erreichte als Siebenter sein bisher bestes Kitzbühel-Ergebnis, Johannes Strolz belegte vor Adrian Pertl Rang 15.

Auch wenn für Manuel Feller die Mission Gams heuer fehlgeschlagen ist. Der Fieberbrunner behauptete das Rote Trikot des Führenden im Slalom-Weltcup. Mit 395 Punkten hat er vor dem Nachtslalom in Schladming einen komfortablen Vorsprung auf den ersten Verfolger Linus Straßer (208).

Serie an Ausfällen
Einmal mehr zeigte der Ganslernhang mit seinen zahlreichen Geländeübergänge und Schrägpassagen, warum er zu den anspruchsvollsten Slalompisten im alpinen Skiweltcup zählt. So war der 1. Durchlauf geprägt von Ausfällen. 69 Läufer gingen an den Start, fast die Hälfte (32) schafften es nicht über die Ziellinie. 

Als aufstrebende Slalom-Nation machte Großbritannien von sich Reden. Angeführt von Dave Ryding (5.) schafften noch Billy Major (13.) und Laurie Taylor (19.) eine Platzierung unter den Top-20. Mit drei Läufern im 2. Durchgang waren nur die Skinationen Schweiz, Norwegen und Duetschland vertreten. Österreich war mit vier Athleten das teilnehmerstärkste Team im Entscheidungslauf.

Die Ergebnisse:   

1. Linus Straßer (GER) 01:40.36
2. Kristoffer Jakobsen (SWE) + 00.14
3. Daniel Yule (SUI) + 00.20
4. Manuel Feller (AUT) + 00.79
5. Dave Ryding (GBR) + 00.96
6. Steven Amiez (FRA) + 01.51
7. Dominik Raschner (AUT) + 01.53
8. Loic Meillard (SUI) + 01.84
9. Tommaso Sala (ITA) + 01.96
10. Marc Rochat (SUI) + 02.05
11. Istok Rodes (CRO) + 02.23
12. Paco Rassat (FRA) + 02.26
13. Billy Major (GBR) + 02.33
14. Alexander AJ Ginnis (GER) + 02.36
15. Johannes Strolz (AUT) + 02.40
16. Alex Vinatzer (ITA) + 02.43
16. Adrian Pertl (AUT) + 02.43

18. Eirik Hystad Solberg (NOR) + 02.62
19. Laurie Taylor (GBR) + 02.86
20. Fabian Ax Swartz (SWE) + 02.99
21. Henrik Kristoffersen (NOR) + 03.75
22. Sebastian Holzmann (GER) + 04.10
23. Anton Tremmel (GER) + 04.49
24. Juan Del Campo (ESP) + 04.50
25. Theodor Braekken (NOR) + 05.39

Die Platzierungen der Österreicher nach dem 1. Lauf:

Manuel Feller (Platz 3), Dominik Raschner (Platz 9), Johannes Strolz (Platz 14), Adrian Pertl (Platz 15), Joshua Sturm (Platz 32).
Michael Matt (Startnummer 17) wurde aufgrund eines "Einfädlers" disqualifiziert. Fabio Gstrein (Startnummer 11) und Kilian Pramstaller (Startnummer 55) sind leider ebenfalls ausgeschieden.
Fotos: GEPA, ÖSV, Habison, Niedrist, Kogler
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