Olympiaprobe der Goldjäger

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KITZBÜHEL (han). Mit dem WM-Rennen 2012 ging für Kitzbühel eine stolze Serie zu Ende. Seit Umstellung der Meisterschaft von einem Einzelrennen auf eine internationale Wettkampfreihe 2009 war die Gamsstadt Fixpunkt im WM-Kalender. Für 2013 war ein Europacup geplant, 2014 wird Kitzbühel Gastgeber der Europameis­terschaften. Für 2013 könnte es nun aber doch noch ein WM-Rennen geben – zumindest wurde das den Helfern am Sonntagabend mitgeteilt, dass dies im Bereich des Möglichen wäre... Die Entscheidung soll bis zum Hamburg-Triathlon (22./22. 7.) fallen!

Die kontinentalen Titelkämpfe 2014 (fixiert!) sind logistisch eine Nummer größer als ein WM-Rennen und zudem ein einträgliches Geschäft. Zur Austragung gelangen neben den Elitebewerben (Olympische Distanz) auch die Rennen der Junioren (Sprint) und die Altersklassen-Titelkämpfe (Sprint- und Olympische Distanz) sowie die Teamrennen für Eliteathleten und Junioren. Mindestens 2.500 Teilnehmer und rund 1.000 Begleitpersonen werden erwartet, sie sollen für 20.000 Nächtigungen sorgen. Ausgerichtet wird die Europameisterschaft von der TRI AUSTRIA Event- und Management GmbH, die heuer bereits die WM-Rennen durchführte. Kooperationspartner sind neben dem Triathlonverband Tirol die Stadt Kitzbühel und der Tourismusverband.

Test vor Olympia
Selten zuvor versammelte sich die Weltklasse in derartiger Dichte am Schwarzsee. Denn das Rennen bot vor den Olympischen Spielen in London die letzte Gelegenheit zum Formtest über die Olympiadistanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen). Nicola Spirig (SUI) und Alistair Brownlee (GBR) zählen nach ihrem Kitzbühel-Triumph Nr. 2 bzw. 3 zum engsten Favoritenkreis für die Saisonhöhepunkte am 4. (Damen) und 7. August (Herren).

Luis Knabl auf Rang 27
Für Furore sorgte der 20-jährige Telfer Luis Kabl, der bei seiner WM-Premiere nach dem Schwimmen als 4. aus dem Schwarzsee stieg und letztendlich mit Rang 27 gleich im ersten Anlauf mit WM-Punkten belohnt wurde. Olympiastarter Andreas Giglmayr (Salzburg), unmittelbar aus dem Höhentrainingslager angereist, erfüllte hingegen mit Platz 33 seine nicht allzu hoch gesteckten Erwartungen. Unter den 46 Finishern landete Debütant Martin Bader auf Rang 39, gefolgt von seinem Vorarlberger Landsmann Paul Reitmayr (41.) und Lukas Hollaus (45.), seines Zeichens amtierender Staatsmeister aus Salzburg.

Auf Cuche folgt Spirig
Kitzbühel scheint nicht nur für Schweizer Wintersportler ein guter Boden. Die 30-jährige Eidgenössin Nicola Spirig, bereits Siegerin 2008 und Zweite 2009, feierte am Schwarzsee ihren dritten Erfolg in einem großen Saisonrennen. Zuvor war Spirig bei der Europameisterschaft in Israel und im WM-Rennen in Madrid nicht zu schlagen. Als ernsthafte Medaillenkandidaten für London gelten auch die Zweit- und Drittplatzierte, Lisa Norden (2010 Kitzbühel-2.) und Andrea Hewitt. Die Neuseeländerin, Führende der WM-Zwischenwertung, ist in Kitzbühel ohnehin Stammgast am Podest. Zum vierten Mal belegte Hewitt hier Platz 3, 2007 stand sie als Siegerin des damaligen Weltcup-Rennens ganz oben.

Perterer in den Top-20
Bei Österreichs einziger Olympia-Triathletin, Lisa Perterer, zeigt die Formkurve nach oben. Die junge Kärntnerin sorgte im Weltklasse-Feld mit einem Rückstand von 3:35 Minuten und Rang 19 für die beste rot-weiß-rote Platzierung. Die Wienerin Lydia Waldmüller verzeichnete als 28. (Rückstand 6:15 min.) ihr bestes Karriere-Ergebnis bei einer WM.

Die große Brownlee-Brüder-Show
Herren-Sieger Alistair Brownlee, in Kitzbühel bereits Sieger 2009 und 2011, beeindruckte durch eine Leichtigkeit des Seins, die der Konkurrenz das Fürchten lehrt. Nach Achillessehnen-Einriss, die dem Briten heuer eine unfreiwillige Zwangspause bescherte, geriet sein Comeback zum Triumphzug, der mit einer Gala-Vorstellung und 49 Sekunden Vorsprung endete. Komplettiert wurde die „Brownlee-Show“ von seinem Bruder Jonathan, der ungefährdet vor dem Spanier Javier Gomez Platz zwei belegte.

Resultate
Elite Herren: 1. Alistair Brownlee (GBR), 2. Jonathan Brownlee (GBR), 3. Javier Gomez (SPA); die Österreicher: 27. Luis Knabl, 39. Martin Bader, 33. Andreas Giglmayr, 41. Paul Reithmayr, 45. Lukas Hollaus.
Elite Damen: 1. Nicola Spirig (SUI), 2. Lisa Norden (SWE), 3. Andrea Hewitt (NZL); die Österreicherinnen: 19. Lisa Perterer, 28. Lydia Waldmüller.

Kitz Tri Games : (Top-10-Platzierungen): Jug. w.: 5. Viktoria Jöchl; Mädchen A: 3. Mona Ritter, 5. Julia Pfennich; M. C: 5. Nadine Sommeregger, 6. Lara Wagner; M. D: 5. Madlen Holaus; M. E: 5. Pia Lorenzoni, 7. Simona Pöll, 10. Viviane Papp; alle Triathlonverein Kitzbühel.

Schüler B: 8. Maximilian Oberacher; Sch. C: 3. Alexander Pfurtscheller, alle Triathlonverein Kitzbühel; Sch. E: 4. Vitus Joast (HSV St. Johann);

Jedermann: Sprint Amateure (750 m Schwimmen, 19,2 km Radfahren, 4,8 km Laufen): Männer: 1. Robert Wimmer (GER) 55:22 min., 3. Stefan Bernhard (Zirl, bester Tiroler), 20. Alexander Heinzel (HSV St. Johann), 36. Robert Bauder (Kitzbühel), 43. Adrian Gosch (Sparkasse Kitzbühel) u. Andreas Hauser (HSV St. Johann), 47. Paul Shevlin (TriTeam Kitzbühel), 51. Herwig Ritter (TriTeam Kitzbühel); Frauen: 1. Nathalie Birli (NÖ) 1:07:49 Std., 6. Anna Katschinka (TriTeam Kitzbühel, zugleich beste Tirolerin); Staffeln (18 Teams): 1. Die 3 Muske(l)tiere (Marion Ascher, Klaus Steiner, Gerry Kiener), 2. Upsolut Triathleten (GER), 3. elements3 (Manfred Hofer, Albert Glechner, Sebastian Witzmann), 5. Tischlerei Höck (Peter Huber, Hanspeter Höck, Heinz Bede-Kraut).

Spirig ist nach Sieg Olympia-Favoritin
Nicola Spirig (li.) hatte leicht lachen und konnte mit der Drittplatzierten und der Führenden der WM-Serie Andrea Hewitt mit Sekt auf ihren dritten Kitz-Sieg anstoßen!

Fotos: Habison, Kogler, Peintner, OTRV/Joenson

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