Netzwerk Handwerk
Bundesdenkmalamt besucht Plattenmanufaktur

Firmenchef Peter Bucher (le.) erläuterte den BDA-Experten und NWHW-Projektleiterin Andrea Achrainer (hi.) den Produktionsprozess der handgefertigten Platten; vo. an der Plattenmaschine Buchers Schwiegersohn Dubravko Kovacevic. | Foto: Ritsch
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  • Firmenchef Peter Bucher (le.) erläuterte den BDA-Experten und NWHW-Projektleiterin Andrea Achrainer (hi.) den Produktionsprozess der handgefertigten Platten; vo. an der Plattenmaschine Buchers Schwiegersohn Dubravko Kovacevic.
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Netzwerk Handwerk-Mitglied "Plattenmanufaktur Bucher" erhält in Fieberbrunn altes Handwerk am Leben.
FIEBERBRUNN. Die Führung des österreichischen Bundesdenkmalamtes (BDA) mit Präsident Christoph Bazil und Dir. Heinz Schödl war bei der Plattenmanufaktur Bucher in Fieberbrunn zu Gast. Die Fachleute besichtigten diese letzte Dachplattenmanufaktur in Europa.

Peter Bucher, Mitglied von Netzwerk Handwerk, erzeugt in seiner Werkstatt handgefertigte Betondachplatten – ein Handwerk, das früher weit verbreitet war. ”In fast jedem Dorf gab es früher Plattenmacher”, erzählt der Fieberbrunner, der seinen Betrieb und das Wissen um das Plattenmachen 1981 von Großvater Anton Kapeller übernahm und im November das 40-Jahr-Jubiläum seiner Manufaktur feierte.

“Heute zählen wir zu den ganz seltenen Handwerken und können noch individuell gefertigte Platten nach historischem Vorbild für Dächer, Fassaden und Böden erzeugen.”

Dabei arbeitet Bucher eng mit Denkmalämtern, Baufachleuten und renommierten Architekten zusammen. Buchers Platten werden ausschließlich aus Sand, Wasser und Zement hergestellt und schonend luftgetrocknet – garantieren also durch die Art der Erzeugung, die verwendeten Materialien und kurze Wege einen kleinen ökologischen Fußabdruck. Die Bucher-Platten erreichen eine Lebensdauer von 150 Jahren. Die Langlebigkeit ist eines der Argumente, die für die Platten spricht, die Bucher im Familienbetrieb in Zusammenarbeit mit Tochter Petra und Schwiegersohn Dubravko Kovacevic ausschließlich in Handarbeit herstellt.

Bucher schilderte den BDA-Experten bei dem Rundgang durch die Produktionsstätte, wie er die überlieferte Herstellungsweise individuell anpasst und weiterentwickelt – und bei Bedarf auch Neuland beschreitet. So wurde etwa die "Sollinger Platte" für die Münsterkirche in Einbeck (Niedersachsen) originalgetreu nachgebaut.

Expertise geschätzt

Mit dem Bundesdenkmalamt pflegt Bucher eine enge Zusammenarbeit, seine Expertise wird von Fachleuten geschätzt. Daraus entstand die Wiederherstellung der alten Tiroler Deckungen: Biberschwanz-, Falzplatten-, Rhombus-, und die Schwedendeckung – besser bekannt unter Winkler- und Weißplatten.

Aber die Fieberbrunner Plattenmacher können noch mehr als nur „historisch“, sie können auch „modern“ und arbeiten mit bekannten Architekten aus dem In- und Ausland, wie z. B. mit dem Stararchitekten David Chipperfield aus London, zusammen.
Vor allem können sie aber auch „traditionell“ und fertigen für den Häuslbauer ein individuelles und langlebiges Dach.

Firmenchef Peter Bucher (le.) erläuterte den BDA-Experten und NWHW-Projektleiterin Andrea Achrainer (hi.) den Produktionsprozess der handgefertigten Platten; vo. an der Plattenmaschine Buchers Schwiegersohn Dubravko Kovacevic. | Foto: Ritsch
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