Klafs/Sauna: "Erkenntnisse sind sensationell"

Die Stärke der Sauna-Innenwände hat keinen Einfluss auf das Wärmeempfinden. | Foto: Klafs
  • Die Stärke der Sauna-Innenwände hat keinen Einfluss auf das Wärmeempfinden.
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HOPFGARTEN (niko). Laut einer neuen Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung im Auftrag der Firma Klafs gibt es nun wissenschaftlich belastbare Fakten zur Frage, ob die Materialdicke der Innenverkleidung einer Sauna einen Einfluss auf das Wärmeempfinden der Nutzer hat. Im Interview erläutert Markus Gäbele, Leiter Entwicklung und Konstruktion bei Klafs, den Aufbau der Studie, die wichtigsten Ergebnisse – und was diese neuen Erkenntnisse für die Zukunft des Saunabaus bedeuten.

Herr Gäbele, warum ist denn die Frage der Materialdicke auf der Innenseite von Saunakabinen für Sie als führenden Saunahersteller so entscheidend?
GÄBELE: Weil dieser Punkt die Konstruktion einer Saunakabine ganz maßgeblich beeinflusst. Denn die aktuell auch bei uns üblichen, mehr als einen Zentimeter dicken Innenverkleidungen sind nicht nur sehr schwer, sie schränken zudem die Gestaltungsfreiheit und damit auch die Entwicklung innovativer neuer Konzepte stark ein. Deshalb wollten wir wissen, ob die Materialdicke dieser Platten überhaupt einen Einfluss auf das Wärmeempfinden der Nutzer hat. Oder etwas vereinfacht ausgedrückt: Ist das Saunaklima weiterhin angenehm, wenn hier eine weniger dicke Innenverkleidung zum Einsatz kommt?

Welche Forscher haben diese Frage in Ihrem Auftrag untersucht – und was genau haben die Experten untersucht?
Wir haben mit dem Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut, aus Braunschweig eine der renommiertesten Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der angewandten Holzforschung in Europa mit dieser Studie beauftragt. Die Experten des Instituts haben die drei zentralen Faktoren Wärmeleitung, Wärmestrahlung und Konvektion bei den bisher im Saunabau üblichen 13 Millimetern verglichen mit Konstruktionen, die nur eine Dicke von wenigen Millimetern haben. Die Untersuchungen erfolgten mit Hilfe von ingenieurstechnischen Rechenmodellen und wurden später mit Musterkonstruktionen auch in der Praxis belegt.

Zu welchem Ergebnis sind die Forscher denn nun gekommen?
Das Team des Fraunhofer-Instituts ist zu einem ganz klaren und eindeutigen Ergebnis gekommen, das viele bisherige Annahmen über die „richtige“ Bauweise von Saunas gehörig ins Wanken bringt: Die Materialdicke des Holzes auf der Innenseite von Saunakabinen hat keinen Einfluss auf das Wärmeempfinden der Nutzer. Es ist also für das Saunaklima völlig unerheblich, wie stark diese Innenverkleidung ist. Auch Feuchtigkeitsschwankungen, zum Beispiel nach einem Aufguss, werden immer noch gut kompensiert.

Und was bedeuten diese Ergebnisse aus Ihrer Sicht für die Zukunft des Saunabaus?

Aus meiner Sicht sind diese Erkenntnisse schlicht sensationell, weil wir jetzt in der Entwicklung von Saunen ganz neue Wege gehen können. Und da sind wir, soviel sei schon jetzt verraten, auch kräftig dabei. Wir forschen aktuell in einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt gemeinsam mit den Wissenschaftlern des Institutes für Holztechnologie (IHD) in Dresden gemeinsam an neuen Holzverbundwerkstoffen. Schließlich sollen auch unsere zukünftigen Innovationen nicht nur mit faszinierendem Design und kompromissloser Qualität, sondern auch mit einem gesunden Saunaklima überzeugen.

Wenn Sie eine Sauna künftig auf der Basis dieser Erkenntnisse konstruieren und bauen, dann werden Sie deutlich weniger Echtholz benötigen. Können Sie diesen positiven Effekt für die Umwelt bereits in Zahlen ausdrücken?

Bei KLAFS ist das permanente Streben nach mehr Nachhaltigkeit einer der wichtigsten Punkte in der Unternehmensphilosophie. Deshalb haben wir uns im Rahmen der Studie natürlich auch mit dieser Frage beschäftigt. Wir gehen davon aus, dass sich im Vergleich mit der bisherigen Bauweise der Verbrauch an wertvollem Echtholz um rund zwei Drittel verringern lässt. Und es gibt noch einen zweiten wichtigen Aspekt: Unsere Berechnungen zeigen, dass wir zudem das Gewicht einer Sauna um mehr als 40 Prozent werden senken können, wodurch die Umweltbelastung für den Transport deutlich geringer ausfallen wird.

Als führender Hersteller im Bereich Sauna und Spa gelingt es Klafs regelmäßig, überraschende Neukonzeptionen für Wellness und Gesundheit vorzustellen. Allein in Österreich verfügt das Hopfgartner Unternehmen über ein flächendeckendes Vertriebsnetz mit 80 Mitarbeitern und setzt so mit einem Rundum-Service von der Grobkonzeption bis zur Feinplanung, vom Innenausbau bis zur Inbetriebnahme kompetent Kundenwünsche um.

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