Nur Qualität hilft dem Preis

Eine hochkarätige Runde erläuterte Preisstrategien für und Fehler im heimischen Tourismus | Foto: Casinos
  • Eine hochkarätige Runde erläuterte Preisstrategien für und Fehler im heimischen Tourismus
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Der (Sommer-)Tourismus steht unter Druck. Kampf mit Preisnachlässen.

KITZBÜHEL (niko). Billigaktionen setzen im heimischen Tourismus eine fatale Abwärtsspirale in Gang – darüber waren sich die Experten beim 2. Casinos Austria Tourismus Talk einig. Im Casino wurden dabei „erfolgreiche Preisstrategien für den Tourismus“ erörtert.

„Österreich darf sich nicht zu billig verkaufen“, betonte Dietmar Hoscher, Casinos Austria-Vorstandsdirektor, „der Gast muss die Qualität des Angebots als gutes Geschäft empfinden und nicht den niedrigen Preis.“

LH-Stv. Hannes Gschwentner sah im Sport einen wichtigen Motor des Tourismus. Sportangebote könnten mithelfen, die Überkapazitäten, die im Sommer in Tirol bestehen, besser auszulasten. Gschwentner: „Dass viele Hotels versuchen, die nachfrageschwache Zeit mit Preisnachlässen zu überbrücken, ist verständlich, aber sicher keine nachhaltige Strategie.“ Dem pflichtete ÖHV-Präsident Sepp Schellhorn bei. „Wir Hoteliers spielen viel zu oft Angsthasenfußball. Dabei ist es besser, ein halb volles Haus zum vollen Preis zu haben, als zum halben Preis ausgebucht zu sein. Billigtouristen sind gut für die Statistik, aber schlecht für die Wirte.“

„Markenpersönlichkeit“
Tourismus-Destinationen müssten eigenständige Markenpersönlichkeit entwickeln, meinte Tourismus-Verleger Christopher Norden. Studien zeigen, dass Touristen zuallererst überlegen, in welches Land und welche Region sie reisen wollen, erst danach spiele die Frage nach Hotels oder dem Preis eine Rolle, so Norden.

Tourismus-Berater Helmut List riet ebenfalls zu einer Strategie, die stärker auf unverwechselbares Profil und Qualität als auf niedrige Preise setzt. „Preise haben auch eine Imagewirkung; wenn eine Region einmal den Ruf einer Billigdestination hat, wird sie den nur mehr schwer los.“

Publikum beteiligte sich
Die Debatte wurde auch durch zahlreiche Wortmeldungen aus dem Publikum sowie beim anschließenden Empfang im Casino Kitzbühel weitergeführt, u. a. von NR Franz Hörl, Bgm. Klaus Winkler, Lebenberg-Dir. a. D. Otto Langer, Uwe Schramm (A-Rosa) oder Eurotours-GF Hans-Dieter Toth und TVB-GF Peter Marko.

Die Tourismus Talks sollen eine Fortsetzung erfahren.

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