Margarethe Schramböck, eine Ministerin mit Fachwissen
Coole Berufsbezeichnungen im digitalen Zeitalter
KITZBÜHEL (be). Im Rahmen des Hahnenkammrennens hat die neue Wirtschaftsministerin Margarethe Schramböck ihre Vorstellungen und Pläne zum Thema Digitalisierung dargelegt. Organisiert wurde die Veranstaltung auf Schloss Lebenberg vom Wirtschaftsbund.
„Wir wollen Dinge voranbringen, von denen wir wissen, dass sie getan werden müssen“, erklärte Schramböck. Christoph Holz, Obmann der Fachgruppe UBIT in der Wirtschaftskammer moderierte die Veranstaltung und erklärte, dass die Digitalisierung eine Verwandlung von Technologie in Informations-Technologie sei und führte Beispiele dazu an.
Von Bürokratieabbau wird seit vielen Jahren geredet, nun hat es, laut Schramböck, tatsächlich den Anschein, als ob die Dinge vorangetrieben werden. Die österreichischen Unternehmer haben im Jahr 23 Mio. Meldungen zu liefern. Dem Staat kostet das 4,3 Milliarden Euro. „Wir schauen uns jetzt an, was es nicht mehr braucht“, so die Ministerin. Auch für den „normalen“ Bürger will man die zehn wichtigsten Behördengänge (Geburtenmeldung, etc.) digitalisieren. Es wird immer die Möglichkeit bestehen bleiben, diese Wege auch auf herkömmliche Weise zu erledigen, aber wer möchte, sollte so viel wie möglich von daheim oder vom Büro aus erledigen können.
Fachkräftemangel im Fokus
Bei der Problematik des Fachkräftemangels spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Seit ihrem Amtsantritt hat Schramböck bereits 13 neue Berufsbilder geschaffen, etwa den des E-commerce Kaufmanns. Für sie ist es entscheidend, das Thema Digitalisierung in die Schule und in die Lehrberufe zu bringen. „Es muss für die Jugendlichen cool sein, einen bestimmten Beruf zu haben und das muss sich auch im Namen des Berufs ausdrücken. Da dürfen wir nicht zu traditionell sein.“
Digitalisierung in der Praxis
Der Hopfgartner Unternehmer Manfred Pletzer schilderte seine Erfahrung in der Umsetzung der Digitalisierung im eigenen Unternehmen. Während das Unternehmen bis vor wenigen Jahren „nur“ Heizgeräte hergestellt hat, agiert man nun auch als Energielieferant für diese Geräte. „Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass wir jemals Programmierer in unserem Unternehmen brauchen, dann hätte ich den Kopf geschüttelt.“ Tatsache ist, dass man sich weiter entwickelt hat, neue Berufsbilder ins Unternehmen gebracht wurden und das Tätigkeitsfeld deutlich erweitert wurde.
Als Wirtschaftsministerin will Schramböck die Verbindung zu den asiatischen Ländern verbessern. Die Eisenbahnen der Seidenstraße enden in Ungarn, also vor der Haustür Österreichs und fahren leer zurück. Sie will erreichen, dass diese mit österreichischen Produkten beladen ihre Heimreise antreten.
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