Erster Corona-Lockdown
Die Resümees drei Jahre nach Pandemiebeginn

Neben leeren Regalen und langen Schlangen in den Supermärkten wird, abseits der Maske, vor allem die Klopapierrolle auf ewig ein Symbol für die Covid-19-Pandemie bleiben. | Foto: Clay Banks/Pixabay
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  • Neben leeren Regalen und langen Schlangen in den Supermärkten wird, abseits der Maske, vor allem die Klopapierrolle auf ewig ein Symbol für die Covid-19-Pandemie bleiben.
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Am 16. März 2023 jährte sich der erste Corona-Lockdown bereits zum dritten Mal. Drei Jahre danach ziehen Stadtgemeinde, Schulen und WK Bilanz.

KLOSTERNEUBURG. Was von der Corona-Pandemie bleibt, sind vor allem die Erkenntnisse. Volks- und Mittelschul-Direktorin Sabine Geyrhofer nennt als positive Auswirkungen der Krise etwa die Herausforderung zur Eigenreflexion. "Schüler mussten nach Alternativen suchen und sich mit sich selbst beschäftigen können." Aber: "Die Bewegungsfreudigkeit der Kinder konnte nur bedingt gefördert werden und die Schule als sozialer Ort für Kontakte mit der Peer-Gruppe ist weggefallen, was eine psychische Belastung für die Jugendlichen war."

Auch Markus Fuchs, Obmann der WK Klosterneuburg resümiert positive Aspekte. "Wir haben gelernt, dass nicht jede Besprechung persönlich erfolgen muss und können so Emissionen und Zeit sparen. Die Wichtigkeit der Digitalisierung ist jetzt jedem klar." Das Bewusstsein für Regionalität sei laut Fuchs durch die Pandemie ebenfalls gestiegen. Aber: "Es braucht dazu auch Maßnahmen, um dieses Gefühl für regionale Zugehörigkeit immer weiter zu stärken."

Corona als Chance

Die Pandemie hat enorme wirtschaftliche Herausforderungen für die Betriebe gebracht – vom Arbeitskräftemangel über Lieferengpässe bis hin zu Liquiditätsproblemen und fehlender Planungssicherheit. Beeindruckend war laut Fuchs jedenfalls, mit welcher Flexibilität und Innovationskraft die niederösterreichischen Unternehmen diese Herausforderungen gemeistert, die Digitalisierung vorangetrieben und damit neue Geschäftsfelder entdeckt haben.

Proaktive Vorsorge

"Die großen Städte in Niederösterreich haben sich bereit erklärt, Krisenstäbe selbst zu implementieren, damit wir schneller informieren und handeln können", erklärt Leonhard Schmuckenschlager, Leiter des Referats Katastrophenschutz, Sicherheitsmanagement und Brandschutz. Denn: "Rechtliche Verordnungen und Vorgaben kamen immer sehr knapp." Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager ergänzt: "Bezogen auf das aktuelle Beispiel ‚Blackout’ bedeutet das auch, dass wir uns mit realistischen Katastrophenszenarien vorab auseinandersetzen, um zu wissen, wie man in einem solchen Fall damit umzugehen hat." An der richtigen Vorsorge scheiterte es in der Gemeinde aber ohnehin nicht. "Im Rathaus gab es immer Klopapier", scherzt der Bürgermeister.

Leonhard Schmuckenschlager ist in Klosterneuburg Leiter des Referats Katastrophenschutz, Sicherheitsmanagement und Brandschutz. | Foto: Stadtgemeinde Klosterneuburg
  • Leonhard Schmuckenschlager ist in Klosterneuburg Leiter des Referats Katastrophenschutz, Sicherheitsmanagement und Brandschutz.
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Die ungekürzten Statements

Markus Fuchs, Obmann der WK Klosterneuburg
"Neben den gesundheitlichen Konsequenzen für die Menschen hat die Pandemie auch enorme wirtschaftliche Herausforderungen für unsere Betriebe gebracht – vom Arbeitskräftemangel über Lieferengpässe bis hin zu Liquiditätsproblemen und fehlender Planungssicherheit.
Die positiven Konsequenzen aus der Pandemie sind ohne Zweifel der einhergegangene Digitalisierungsschub und das enorm gesteigerte Bewusstsein für Regionalität.

Beeindruckend war jedenfalls, mit welcher Flexibilität und Innovationskraft die niederösterreichischen Unternehmen die Herausforderungen der Pandemie angegangen sind, die Digitalisierung vorangetrieben und damit neue Geschäftsfelder entdeckt haben.

Von all den Konsequenzen werden es die positiven sein, die unsere Welt nachhaltig verändert haben: Wir haben gelernt, dass nicht jede Besprechung persönlich erfolgen muss und können so Emissionen und Zeit sparen. Die Wichtigkeit der Digitalisierung ist jetzt jedem klar. Das ist eine Chance! Jedes Unternehmen kann und muss durch Digitalisierung weiter optimiert werden. Deshalb ist auch ein flächendeckendes Glasfasernetz so wichtig und ein praktisch gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für die Bedeutung der Digitalisierung. Denn das ist in Kombination mit dem entsprechenden Know-how die Basis dafür, dass wir Vielfalt der neuen Technologien entsprechend nutzen können.

Das Bewusstsein für Regionalität ist durch die Pandemie ebenfalls gestiegen. Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen. Es braucht dazu auch Maßnahmen, um dieses Gefühl für regionale Zugehörigkeit immer weiter zu stärken, etwa durch innovative Nutzungskonzepte für Ortskerne oder Aktionen wie die WKNÖ-Initiative #ichkauflokal, um den Stellenwert unserer regionalen Betriebe dauerhaft zu stärken.

Die Pandemie war für uns alle absolutes Neuland. Wir alle haben aber daraus gelernt und Erfahrungswerte gesammelt, wie man solchen Situationen begegnet – wobei wir natürlich alle hoffen, dass ein solcher Fall nicht wieder eintritt. Auf Bundesebene ist dazu ein neues Krisensicherheitsgesetz in Arbeit, die Begutachtung dafür ist gerade abgeschlossen, Gespräche dazu laufen."

Markus Fuchs zeigt sich von der Flexibilität und Innovationskraft der niederösterreichischen Unternehmen beeindruckt. | Foto: WK Klosterneuburg
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Sabine Geyrhofer, Volks- und Mittelschul-Direktorin
"Die Kompetenz zum digitalen Arbeiten sowie die Eigenreflexion der Schülerinnen und Schüler – nach Alternativen zu suchen und sich mit sich selbst beschäftigen zu können - sind definitiv positive Aspekte der Pandemie. Negativ anzumerken ist, dass die Bewegungsfreudigkeit der Kinder nur bedingt gefördert werden konnte. Während des Lockdowns ist zudem die Schule als sozialer Ort für Kontakte mit der Peer-Gruppe weggefallen. Das war eine große psychische Belastung für die Jugendlichen.

Die Digitalisierungsoffensive kam aber ins Rollen. Jedes Kind hat in der SEK I ab dem nächsten Schuljahr in der Mittelschule ein eigenes Endgerät. Diese werden nun auch vermehrt im Unterricht eingesetzt. Digitale Grundbildung gewinnt als Unterrichtsfach immer mehr an Bedeutung und auch virtuelle Elternabende, etwa zu 'Safer Internet' gibt es. 'SchoolFox' hat sich als elektronisches Kommunikationsmittel zwischen Erziehungsberechtigten und Schule vor allem in der Pandemie bewährt. Und was das Unterrichtsmaterial betrifft - die Bücher gibt es auch als E-Books."

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