Gewässerschutz
Professor Fath schwimmt für eine chemiefreie Donau
Seit 19. April 2022ist der Chemieprofessor für „Clenadanube“ vom Schwarzwald bis ins Schwarze Meer - 2700 km schwimmend in acht Wochen, mehr als acht Stunden täglich im Wasser. Am 4. Mai 2022 erreicht Andreas Fath Krems und wird einen Vortrag halten.
DONAUREGION. Vier Tonnen Plastik schwemmt die Donau jeden Tag in das Schwarze Meer. Einige Donaustaaten haben weder funktionierende Pfandsysteme noch wirksame Müllvermeidungsstrategien. Plastikflaschen, Plastiktüten und anderer Makro-Plastikmüll finden sich im Uferbereich ebenso wie am Grund des Flussbettes. Ein gravierendes Problem ist Mikroplastik. Dieses ist, wie viele ernsthafte Verschmutzungsarten des Donauwassers, kaum sichtbar. Mittlerweile befinden sich mehr Plastikteilchen als Fischlarven im Wasser.
An vielen Stellen vom Donau-Ursprung in Ulm bis zum Schwarzen Meerist es gesundheitsgefährdend, in der Donau zu schwimmen, da das Wasser verunreinigt ist. Dadurch verliert der Mensch die Möglichkeit, die Flusslandschaft in ihrer Ganzheit zu erleben.
Fehlende Informations- und Bildungsangebote führen bei den Menschen zu mangelnder Motivation und Handlungskompetenz, um positive Änderungen im eigenen Verhalten anzuschieben und auf gesellschaftliche und politische Veränderungen hinzuwirken.
Verschmutzungsgrad ist unbekannt
Es fehlen zudem Wasseranalysen, um den Verschmutzungsgrad der Donau an allen Abschnitten aktuell zu beurteilen, ebenso bedarf es der wirksamen Vermittlung der wissenschaftlichen Ergebnisse an die Öffentlichkeit.
"Hier setzt unser Projekt „cleandanube“ an. Im Frühling 2022 durschwimmt Andreas Fath, Professor für Chemie, die gesamte Donau", so die association for wildlife protection (AWP), die die gut 2.700km lange Tour plant und Andreas Fath organisatorisch unterstützt. AWP gestaltet die begleitenden Projektteile auf seiner Reise. Die Leistung des Durchschwimmens der Donau von der Quelle bis zur Mündung ist das Alleinstellungsmerkmal des Projekts.
Messungen werden vorgenommen
Die AWP begleitet den Professor auf seiner zweimonatigen Tour mit einer fahrenden Wissenswerkstatt, welche die Verschmutzung der Donau durch Makro- und Mikroplastik an verschiedenen Mitmach-Stationen erfahr- und sichtbar macht. Modularisierte Bildungseinheiten, die im Workshopformat entlang der Projektroute angeboten werden, erhöhen darüber hinaus bei jungen Menschen zwischen 14 und 25 Jahren die Kompetenz für umweltbewusstes Handeln.
Zur Person des Professors
Andreas Fath ist Professor für Chemie an der Hochschule Furtwangen. Im Kontext seiner Forschung zu Mikroplastik veröffentlicht er zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften und Lehrbüchern. Durch seine sportliche Leistung und praxisnahe Wissensvermittlung hat er als „Schwimmender Professor“ bereits in anderen Projekten Begeisterung für das Thema Gewässerschutz geweckt. Eine gute Vorbereitung durch tägliches effektives Training ist für die erforderliche Leistung unerlässlich.
AWP ist ein gemeinnütziger Verein
Die AWP, gegründet 2011, ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Freiburg im Breisgau. Seit 2014 initiieren wir Naturschutzprojekte im Donauraum und haben im Rahmen ihrer Umsetzung ein belastbares Netzwerk aus NGOs und Einrichtungen vor Ort aufgebaut. In den Jahren 2018 und 2019 wurden unter der Leitung von Mario Kümmel zwei internationale Umweltbildungsprojekte entlang der Donau erfolgreich durchgeführt.
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