Kremser Durchstarter 21 - Doc Medikus
Der Pharmazeut Christian Kraule wagte 2006 den Start mit der Firma Medikus und danach mit Doc medikus.
KREMS. Mit einer zündenden Idee, Mut und entsprechendem Engagement gründete Christian Kraule 2016 als drittes Unternehmen Doc medikus in Krems. Schon im Jahr 2006 baute der studierte Pharmazeut unter dem Firmennamen Medikus den Vertrieb medizinischer Produkte mit Standort Wien-Liesing auf.
"Wir starteten die Produktion in Krems, weil wir unabhängig von Lieferanten agieren wollten“, erklärt der sympathische Kärntner, der mit seiner Familie Niederösterreich zu seiner Wahlheimat machte.
Leitungen für die Intensivmedizin
Das Unternehmen entwickelt und produziert medizinische Einmalprodukte für die Intensivmedizin. Bedient wird ein spezieller Infusionsbereich der neonatologischen Intensivmedizin und Onkologie. Gerade im Bereich der Neonatologie werden spezielle Leitungen benötigt, die mit Filtern gesichert sind, damit weder Bakterien noch andere Mikroorganismen eindringen können.
"In der Onkologie muss auf eine geschlossene Verabreichung geachtet werden, damit ein geringes Kontaminationsrisiko durch die Wirkstoffe für Pflege und Ärzteschaft entsteht. Wir versuchen in den Krankenhäusern stets das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass auch in den entsprechenden onkologischen Standards nachzulesen ist", klärt Christian Kraule auf.
Besuch in der Produktion
Bevor es in die Produktionsräume geht, werden Überschuhe aus blauem Plastik angezogen, die Haare unter eine weiße Plastikhaube gesteckt und ein frischer, weißer Mantel übergezogen. Danach geht es zum gründlichen Händewaschen und mehrmaligen Desinfizieren der Hände. Jetzt erst öffnet Unternehmer Christian Kraule die Türe zum Schleusenraum – eine unerlässliche Voraussetzung für eine fehlerfreie Produktion.
In den Produktionsräumen angekommen, erklärt der Leiter, Pedram Parsian, die einzelnen Arbeitsschritte, die Vielfalt der unterschiedlichen Produkte, die Bedeutung der einzelnen Farben der Leitungen, die gerade für das Personal im Krankenhaus eine entscheidende Rolle spielen.
Einziger Hersteller im Land
In den beiden Produktionsräumen fertigen die Mitarbeiterinnen durch das Verkleben einzelner Bestandteile das Produkt. Nach der Qualitätsprüfung vor Ort werden die Produkte einzeln verpackt nach Deutschland zur Sterilisation geschickt.
Insgesamt sind 22 Dienstnehmer beschäftigt und vom Ein-Schicht-Betrieb wurde bereits auf 1,5 Schichten umgestiegen. „Es ist das einzige Unternehmen in Österreich, das die infusionstherapeutischen Produkte erzeugt und die Nachfrage ist so groß, dass die Räumlichkeiten bereits knapp werden", so Christian Kraule.
Breite Produktpalette
Mittlerweile stellt Doc medikus über 300 unterschiedliche Produkte her, die systhematisch wachsen und zugelassen sind. Die Produktion ist TÜV Nord kontrolliert und das Produkt trägt die CE-Kennzeichnung. Onkologische Produkte werden in die Schweiz, nach Spanien, Belgien, Irland, Frankreich und Australien exportiert. Das Ziel liegt im gesamten europäischen Markt. Die Produktionsrohstoffe kommen zu 90 Prozent aus Europa, der Rest aus Amerika und Israel.
Bevorzugter Standort Krems
Das RIZ ist einer der vier Technopol-Standorte des Landes Niederösterreich und ecoplus, die Gründern rasch die Anmietung von Räumen ermöglichen. "Das war für mich sehr hilfreich, um schnell Fuß fassen zu können. Wir beherrschen das Handwerk und werden immer besser. 2020 wurden 520.00 manuell gefertigte Teile ausgeliefert und bis jetzt sind es bereits 750.000. Das Ziel ist es, das Ergebnis weiter zu verbessern", freut sich Christian Kraule über die gute Entwicklung.
Pharma-Education
Doch den ersten Schritt in die Unabhängigkeit bewältigte Christian Kraule mit Ehefrau Nicole. Gemeinsam eröffneten sie im Jänner 2004 das Unternehmen Pharma-Education. Dort werden Interessierte zu Pharmareferenten und Medizinproduktberatern ausgebildet, die in Folge niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken oder etwa Firmen mit Heilbehelfen von neuen, innovativen Produkten informieren.
2006 gründete der Pharmazeut mit seiner Gattin die Firma Medikus und stieg in den Medizinproduktevertrieb ein.
„Schließlich brachte uns ein Kursteilnehmer auf die Idee, die Produktion selbst zu übernehmen", so der Unternehmer. "Schließlich haben wir uns dazu entschlossen, die Firmen zu trennen. Das heißt, meine Gattin übernahm das Unternehmen Pharma-Education zu 100 Prozent und ich bin der Eigentümer von Medikus und Doc medikus", informiert der Unternehmer abschließend.
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