Wieso lässt Gott zu, dass wir leiden?

Wieso lässt Gott zu, dass wir leiden?

ROBERT hatte in seiner Kindheit von der finanziellen Seite gesehen eigentlich alles, was er brauchte. Doch er litt sehr darunter, dass sein Vater ihn emotionell vernachlässigte. Er berichtet: „Mein Vater hatte massive Alkoholprobleme. Vor allem deshalb und auch weil er meine Mutter schlecht behandelte, empfand ich nicht viel für ihn.“ Als junger Erwachsener stellte Robert mehr und mehr die Existenz Gottes infrage. Seine Überlegung war: „Wenn Gott wirklich existiert, warum lässt er dann zu, dass Menschen leiden?“

Warum stellt sich diese Frage?

Auch wenn man selbst ein relativ problemfreies Leben führt, ist man doch immer wieder erschüttert, wenn man unschuldige Menschen leiden sieht. Besonders quälend wird die Frage nach dem Leid allerdings, wenn man, wie Robert, persönlich davon betroffen ist oder mit ansehen muss, wie jemand, der einem nahesteht, krank wird oder stirbt.

Was kommt oft als Antwort?

Manche glauben, Gott lässt uns leiden, um uns zu prüfen und uns demütig und mitfühlend zu machen. Eine andere Ansicht ist: Wir müssen in diesem Leben für Sünden aus einem früheren Leben bezahlen.
Was würde das bedeuten?
Es berührt Gott nicht, wenn wir leiden. Er ist kein liebenswerter, sondern ein grausamer Gott.


Was lehrt die Bibel?


Die Bibel sagt klipp und klar, dass Gott nicht daran schuld ist, wenn Menschen leiden: „Niemand, der auf die Probe gestellt wird, soll sagen: ‚Diese Prüfung kommt von Gott. ‘ Denn so wie Gott nicht zum Bösen verführt werden kann, verführt er auch selbst niemanden dazu“ (Jakobus 1:13). Die Vorstellung, Gott sei für das Leid verantwortlich, passt nicht zu dem Bild, das die Bibel von ihm zeichnet. Wieso kann man das sagen?

Eine Haupteigenschaft Gottes ist die Liebe (1. Johannes 4:8). Die Bibel vergleicht Gottes Liebe mit den Empfindungen einer Mutter für ihr Kind. Es heißt dort: „Kann eine Frau ihren Säugling vergessen, sodass sie sich nicht des Sohnes ihres Leibes erbarmte?“ Gott antwortet: „Selbst diese Frauen können vergessen, doch ich, ich werde dich nicht vergessen“ (Jesaja 49:15). Welche Mutter, die ihr Kind liebt, würde ihm absichtlich wehtun? Liebevolle Eltern würden doch vielmehr alles daransetzen, dass ihr Kind nicht leiden muss. Genauso fügt Gott unschuldigen Menschen niemals Leid zu (1. Mose 18:25).

Trotzdem gibt es Leid, und man fragt sich: „Wenn Gott etwas an uns liegt und er allmächtig ist, warum unternimmt er nichts?“

Gott könnte allem Leid ein Ende machen, doch er hat gute Gründe, es jetzt noch nicht zu tun. Ein Grund ist, dass oft Menschen anderen das Leben schwer machen. Viele spielen ihren Mitmenschen übel mit und denken nicht im Traum daran, sich zu ändern. Um dieses grundlegende Übel von der Wurzel her anzugehen, muss Gott solche Leute vernichten.

Warum das noch nicht geschehen ist, erklärt uns der Apostel Petrus: „GOTT ist hinsichtlich seiner Verheißung nicht langsam, wie es einige für Langsamkeit halten, sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht will, dass irgendjemand vernichtet werde, sondern will, dass alle zur Reue gelangen“ (2. Petrus 3:9). Der HERR ist ein liebevoller, barmherziger Gott und deshalb hat er Geduld.

Seine Geduld ist jedoch nicht grenzenlos. Er wird denen, die Unschuldigen „Drangsal bereiten“, „mit Drangsal. . . vergelten“. Sie „werden die richterliche Strafe ewiger Vernichtung erleiden“ (2. Thessalonicher 1:6-9).

Robert bekam eine Antwort auf seine Fragen über all das Leid. Heute sieht er das Leben mit anderen Augen.

Zeugnis eines Christen


Was sagte Jesus über das Leid?


Jesus gab nicht Gott die Schuld für das Leid, das er auf der Erde sah. Was tat er stattdessen?

Jesus zeigte, dass Gott unschuldige Menschen nicht bestrafen, sondern ihr Leid lindern will. Jesus heilte Kranke, Gelähmte und Blinde (Matthäus 15:30). Seine Wunder zeigen uns zwei wichtige Dinge. Erstens: Jesus gebrauchte Gottes Kraft nicht, um Leid zu verursachen, sondern um es zu verhindern. Zweitens: Wenn Jesus Menschen heilte, war sein Herz mit dabei. Sah er Menschen leiden, war er „von Mitleid bewegt“ (Matthäus 20:29-34). Durch das, was Jesus sagte und tat, bekommen wir ein klares Bild davon, wie Gott empfindet. Wir begreifen, wie weh es ihm tut, wenn er Leid und Schmerz sieht, und wir verstehen, dass er etwas dagegen tun möchte (Johannes 14:7, 9).

Jesus erklärte, dass in Wirklichkeit der Teufel hinter einem Großteil des Leids auf der Erde steckt. Er sagte über Satan: „Jener war ein Totschläger, als er begann“ (Johannes 8:44). Außerdem identifizierte Jesus Satan als den „Herrscher dieser Welt“, der „die ganze bewohnte Erde irreführt“ (Johannes 12:31; Offenbarung 12:9).
Jesus sprach von einer Zeit, in der alles Leid ein Ende haben wird. Er lehrte seine Nachfolger beten: „Unser Vater in den Himmeln . . . Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Matthäus 6:9, 10). Im Himmel gibt es heute schon kein Leid, und wenn Gottes Königreich kommt, wird auch die Erde davon befreit sein.

Jesus zeigte dem Apostel Johannes einmal in einer Vision, wie das Leben unter Gottes Königreichsherrschaft aussehen wird: „[Gott] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer noch Geschrei noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen“ (Offenbarung 1:1; 21:3, 4).

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