Äpfel, Wasser und "Schmatzi-Box" für Kufsteiner Volksschüler

Bürgermeister Martin Krumschnabel demonstriert die fachgerechte Zerteilung eines Haiminger Apfels.
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KUFSTEIN (nos). Um den Schülern in der Festungsstadt eine gesunde Ernährungsweise zu vermitteln, setzt die Initiative "Kind sein in Kufstein" auf Oberländer Äpfel und heimisches Quellwasser.

Das Projekt "Fit mit Vitaminen" sei "ein hervorragender Auftakt" für den Ernährungsschwerpunkt an den städtischen Volksschulen, erklärte Bürgermeister martin Krumschnabel und schwärmte vom "gesunden Apfel als Klassiker". 450 Kilogramm davon werden wöchentlich an die Stadt geliefert, um in den VS und der Hans-Henzinger-Schule (Sonderpädagogisches Zentrum) verzehrt zu werden. Das Obst soll den Kindern als Alternative zu gesüßten Pausenfüllern schmackhaft gemacht werden, nach Angaben der Direktorinnen habe die Apfeljause voll eingeschlagen. "Gesunde Ernährung ist die Grundlage für körperliche und geistige Entwicklung, hier können wir viel Bewusstseinsbildung bieten", erklärte etwa Birgit Obermüller, Direktorin der VS Kufstein-Zell. Bereits im Vorjahr startete der Bezirk Imst mit einem Schulobst-Projekt in Kooperation mit dem Obstlager Haiming. Von dort kommen nun auch die Äpfel für die Kufsteiner Schulen sowie für die VS Walchsee, die weitere 50 Kilogramm pro Woche zugestellt bekommt. Die Festungsstadt bezahlt 25 Prozent der Kosten und die Mehrwertsteuer, das sind etwa 60 Cent pro Kilo, wie Alexandra Harasser vom Oberländer Obstlager erklärte. Die restlichen 75 Prozent der Nettokosten übernehme die Agrarmarkt Austria (AMA).

Der zweite Ernährungsschwerpunkt in den Kufsteiner Schulen betrifft das Trinkverhalten der Schüler. Die Stadtwerke stellten 1000 Wassergläser zur Verfügung, um gemeinsam mit den Lehrern den Kindern das heimische Leitungswasser schmackhaft zu machen und sie auf gesüßte Säfte und Limonaden verzichten zu lassen. Neben dem Zuckerzusatz ist auch der Verpackungsmüll ins Auge der Pädagogen geraten. Allein in der VS Kufstein-Stadt hätten sich etwa vier "Gelbe Säcke" mit Plastikverpackungen pro Woche aus der Schulmilch-Aktion ergeben, nur die Vollmilch sei ohne extra Zucker ausgekommen. Da sei Wasser die logische Alternative gewesen, wie Direktorin Katharina Sieberer-Nagler erzählte.

2006 wurde die Projektgruppe "Kind sein in Kufstein" ins Leben gerufen, seit Beginn an dabei ist Gemeinderat und VS-Lehrer Andreas Falschlunger. Er wurde über die Bezirks-Landwirtschaftskammer auch auf die Projekte des Ländlichen Fortbildungsinstituts (LFI) der Kammer aufmerksam: "Das war für mich als Nicht-Landwirt ein großes Aha-Erlebnis, als ich gesehen habe was dort angeboten wird, da sind wir genau auf einer Welle." Über das LFI läuft nun auch die Ausstattung der Kufsteiner VS mit "Schmatzi-Boxen". Geschäftsführerin Evelyn Darmann erklärte, dass sich LWK und LFI seit rund 10 Jahren damit beschäftigen heimische Produkte zu sträken und Kindern gesunde Ernährung näher zu bringen. "Es geht darum die Lust auf gesundes Essen zu steigern, die Genuss- und Geschmacksvielfalt zu erleben", so Darmann. Mit den Unterrichtsmaterialien aus der "Schmatzi-Box" sollen Kinder für Herkunft und Herstellung von Lebensmitteln sensibilisiert werden, auch Saisonalität spiele dabei eine große Rolle. Das LFI bietet dazu den Pädagogen gezielte Weiterbildungen zum Umgang mit der Box an, ebenso wie weitere Projekte, etwa "Landwirtschaft macht Schule".
Im kommenden Jahr werde es in der Festungsstadt auch einen kostenlosen öffentlichen Votrag von Ernährungsexpertin Angelika Kirchmaier, so Stadträtin Brigitta Klein. 73 VS in Tirol sind bereits mit "Schmatzi-Boxen" ausgestattet.

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