Lernen trotz gesperrtem Schulhaus

An der HLW FW Kufstein kennt Bildung keine Auszeit!

Die Horror-Nachricht am 10. März traf Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern gleichermaßen: Wegen der Corona-Pandemie schließen die österreichischen Schulen ihre Pforten für (zwischenzeitlich aktualisiert) mindestens vier Wochen. Vor allem für die jungen Leute in den Abschlussklassen der Höheren Lehranstalt (5jährig) und der Fachschule (3jährig) für Wirtschaft in Kufstein bedeutete die Sperre des Gebäudes einen Schock, da sie sich in der finalen Phase ihrer Ausbildung befinden. Das Gegenmittel hieß ab sofort: Fernunterricht nach Stundenplan.

„Die behördlich angeordnete Sperre unseres Hauses stellte uns naturgemäß vor riesige Herausforderungen. Jetzt galt es, alle Kräfte zu mobilisieren und regulären Unterricht für Schülerinnen und Schüler via Internet zu gewährleisten!“, erklärt Direktor Mag. Markus Höfle die außergewöhnliche Situation. 

Schulgeschehen wird digital: HLW goes WWW!

Die HLW FW Kufstein hatte die Zeit vor Corona in Sachen „Digitalisierung“ gut genutzt. Vor mehr als zwei Jahren rüstete die Ausbildungsstätte ihre gesamte Kommunikation sowie das kollaborative Arbeiten im Unterrichtsgeschehen auf die mächtigen Tools aus der Office-365-Welt um. Jeder Schüler/jede Schülerin sowie jeder Lehrer/jeder Lehrerin kann die umfangreiche Sammlung der Microsoft-Applikationen kostenlos nutzten, zwei Terabyte Datenvolumen im Cloud-Speicher sind ebenfalls inkludiert. Mit den Programmen gelang es der Kufsteiner Schule, innerhalb weniger Monate die fast gesamte Unterrichts-Dynamik im Netz abzubilden. Lehrer/innen betreuen ihre Klassen und Gegenstände über virtuelle Teams, zeichnen Lehr-Einheiten auf, stellen Aufgaben, geben diese korrigiert mit Feedback zurück und überprüfen Wissen mit Online-Tests.
„Digitale Werkzeuge für den Einsatz in Echtzeit standen bei uns immer ganz oben auf der Agenda. Klarerweise ging die Einführung der Software Hand in Hand mit intensiven Schulungen für Kollegen/innen und Schüler/innen!“, gibt sich Dir. Höfle zufrieden über das bisher Erreichte. Dazu kommt, dass die Kufsteiner Wirtschaftsschule auch im Bereich Hardware als Vorbild gilt. Neben fünf EDV-Sälen, die sich auf dem Stand der Technik befinden, bietet eine flächendeckende WLAN-Versorgung die Möglichkeit, dass Schüler/innen und Lehrer/innen mit Tablet- und Notebook-Unterstützung lernen. 

„Gute Vorbereitung ist die halbe Miete“

Der zurückgelegte Digitalisierungs-Weg macht sich für die Kufsteiner Lehranstalt nun im Extremfall einer Pandemie mehr als bezahlt. Anstatt Berge von Arbeitsaufträgen zu kopieren und in die Corona-Zwangspause mit nach Hause zu geben, erhalten die Schüler/innen über das Netz zur üblichen Zeit ihre Unterweisung in den einzelnen Fächern. Lehrer und Lehrerinnen sind ebenfalls in ihrem Home-Office online, überprüfen wie gewohnt die Anwesenheit und stehen via Chat für Fragen und weiterführende Aufgabenstellungen zur Verfügung. Erbrachte Leistungen dürfen in die Mitarbeitsnote aufgenommen werden. 

Stimmen zum Unterricht aus der Ferne!

„Ich als Fremdsprachen-Lehrerin nutze diese digitalen Möglichkeiten schon seit einigen Jahren. Ich bin richtig glücklich darüber, dass sich der Unterricht in dieser extremen Situation de facto reibungsfrei aufrechterhalten lässt!“

„Auch in dieser außergewöhnlichen Situation ist es möglich, die Leute in den Abschlussklassen gezielt auf die bevorstehenden Prüfungen in Mathematik vorzubereiten.“

„Ich finde es cool, dass es mit dem Unterricht über das Internet fast ohne Unterbrechung weitergeht…“ Julia (3. Klasse HLW)

„Zuerst hatte ich ein wenig Stress, mir vorzustellen, dass es zu Hause ziemlich langweilig werden könnte. Aber jetzt ist es fast wie Schule, nur ohne Schulhaus!“ Sophia (3. Klasse Fachschule)

„Unsere Lehrerinnen und Lehrer sind sehr bemüht, dass die Kontinuität beim Lernen erhalten bleibt. Das gibt mir Sicherheit für die kommende Matura!“ Maria (5. Klasse HLW)