Bezirk Kufstein
BH Platzgummer: "Froh um jegliche Unterkunft"

Land, Bezirk und Gemeinden wollen die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge bestmöglich koordinieren. BH Christoph Platzgummer spricht im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN über die Vorgehensweise.

BEZIRK KUFSTEIN. "Die Kräfte verschieben sich von der Pandemie-Bearbeitung zur Ukraine-Krise", erklärt Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer, der derzeit viele Gespräche mit Land und Gemeinden führt, um die Ankunft, Versorgung und Verteilung der Kriegsflüchtlinge zu organisieren. Über die Gemeinden sei festzustellen, wer wo untergebracht ist, so Platzgummer. Weiters wurde auch ein Sonderstab eingeführt, an dem neben sozialen Hilfsdiensten auch das Bezirkspolizei-, Bezirksfeuerwehr- und Bezirksrettungskommando beteiligt sind. Somit könne man ein breites Spektrum an Fragen und Leistungen abdecken. Generell gilt für alle aus der Ukraine geflüchteten Personen das Aufenthaltsrecht, der Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmittel, zum Arbeitsmarkt und zu medizinischen und sozialen Hilfeleistungen. Ein besonderes Augenmerk gelte auch den vielen Kindern und Jugendlichen.

Ukraine-Krieg: Die Aufnahmebereitschaft in der Gesellschaft...

Erste wichtige Schritte

Um eine bestmögliche humanitäre Versorgung zu gewährleisten, brauche es eine umfassende Registrierung, erläutert Platzgummer. Am Kufsteiner Bahnhof wurde dazu bereits eine entsprechende zentrale Stelle eingerichtet, welche von der Polizei betrieben wird. Somit würden Vertriebene auch einen Ausweis erhalten, der wiederum als Basis für diverse Leistungen dient. Zudem werden angekommene Personen einem kurzen medizinischen Check unterzogen. Somit können Covid-Infektionen, Lungenerkrankungen oder aber auch Traumatisierungen frühzeitig erkannt und auch behandelt werden.

Große Aufnahmebereitschaft

Eine der größten Herausforderungen sei nach wie vor die Unterbringung.

"Die Aufnahmebereitschaft ist groß",

betont Platzgummer, der allerdings auch hinzufügt, dass man "froh um jegliche Unterkunft sei". Bürgerinnen und Bürger können verfügbare Räumlichkeiten direkt bei der Gemeinde oder bei der Bezirkshauptmannschaft melden. Alle Angebote werden dann überprüft, um einen mitteleuropäischen Standard der Unterkunft sicherzustellen. Nach der Freigabe übernimmt die "Tiroler Soziale Dienste GmbH". Diese sind mit der Besiedelung und der Abwicklung der Mietverträge beauftragt. Bei den Mietverträgen sei man auch um flexible Lösungen bemüht, so dass man beispielsweise auch Unterkünfte nutzen kann, die nur in einem beschränkten Zeitraum zur Verfügung stehen. Laut Platzgummer sind für Tirol derzeit 30.000 bis 35.000 geflüchtete Menschen prognostiziert. Ziel sei es, all diesen Menschen eine entsprechende Unterkunft und Versorgung zu bieten. Wer Räumlichkeiten zur Verfügung hat, kann sich direkt an die jeweilige Gemeinde bzw. an die Bezirkshauptmannschaft wenden. (klau)

Weitere Infos zu Unterkünften und Spenden gibt's hier.
Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

Bezirk Kufstein hilft mit Sammelaktion für die Ukraine
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