Hufschmied - Handwerk mit Goldenem Boden

Hufschmied, Handwerk mit Goldenem Boden

KUNDL: Vor ungefähr 40 Jahren gab es auf dem Land nur mehr wenige Pferde. Als Arbeitstier für Bauern war es nahezu ausgestorben, wurde von motorisierten Landmaschinen verdrängt, als reines Privatvergnügen war ein Pferd für viele unerschwinglich, blieb daher meist den Besserverdienern vorbehalten. Somit schienen auch für den Traditionsberuf eines Hufschmiedes „die Tage gezählt“.

Im Sport jedoch waren Pferde immer präsent: Springreiten, Dressur, Military, Galopp- und Trabrennen, Voltigieren, Westernreiten. So erlebte der Pferdesport im Laufe der letzten 30 Jahre eine nie geahnte Renaissance. Durch die steigende Nachfrage nach Pferden vor allem für den reinen Freizeitsport, stieg im selben Ausmaß Angebot und Qualität der Pferde. Logischerweise entdeckten immer mehr Bauern eine Möglichkeit für ihren Betrieb mehr zu erwirtschaften und das bei relativ geringem Arbeitsaufwand. Gründe, Ställe, Futter waren vorhanden, also nichts wie her mit den Pferde-Einstellern.

Somit war das alte Handwerk des Hufschmiedes gesichert. Verändert hat sich das Berufsbild des Hufschmiedes von der klassischen Schmiede zu der man die Pferde zum Neubeschlag bringen musste, hin zum mobilen Hufschmied, der in regelmäßigen Abständen seine Kundschaften aufsucht und deren Pferde huftechnisch betreut.

Die Aufgaben des heutigen Hufschmiedes sind umfangreich: Zubereitung des Hufes für den Beschlag durch Ausschneiden und Raspeln des Horns. Bei Stellungsfehlern, Hufkrankheiten wie Hufrehe oder Hohle Wand usw. wird der Schmied auch therapeutisch tätig, indem er durch das Anbringen spezieller Beschläge den Heilungsprozess unterstützt. Neben dem Beschlag bieten viele Hufschmiede heutzutage auch die Anpassung von Hufschuhen an, die entweder dauerhaft an den Huf geklebt werden oder wie ein Schuh für jeden Ausritt dem Reittier angezogen werden. Die Zahnpflege, die früher traditionell auch zum Aufgabenbereich des Hufschmiedes gehörte, wird mittlerweile vornehmlich von Tierärzten durchgeführt.

Ein Bericht von Ingrid Madersbacher

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.