Naturgefahren
Kufstein managt Krisen mit neuer Gemeindeeinsatzleitung
Die Festungsstadt Kufstein präsentiert im Rahmen der aktuellen Naturgefahrentagung ihre neue Gemeindeeinsatzleitung, dabei stehe man aber erst "am Anfang".
KUFSTEIN. Hochwasser, Unwetter, Cyberangriffe und Energie – auch der Bezirk Kufstein sieht sich von drohenden Krisen umgeben. Wie man diesen am besten begegnen kann, diskutierte die Festungsstadt Kufstein als Gastgeber bei der ASDR Naturgefahrentagung 2023 von 18. bis 21. September. ASDR steht für "Austrian Strategy for Disaster Risk Reduction", das Ziel ist also klar: das Katastrophen-Risiko soll reduziert werden.
Neue Einsatzleitung
Strategien gibt es dafür auch auf Gemeindeebene viele. Die Stadt Kufstein hat jedenfalls eine neue Gemeindeeinsatzleitung in Kufstein auf die Beine gestellt, das soll aber erst der Beginn sein. Vor rund einem Jahr kam der Entschluss, die Gemeindeeinsatzleitung zu optimieren, erklärt Stadtamtsdirektorin Fiona Primus. So wurde eine Truppe, bestehend aus vier Personen und der Stadtamtsdirektorin, gebildet. "Wir haben das bescheidene Ziel ausgerufen: Wir wollen die Besten der Besten werden im Bereich Krisen- und Katastrophenmanagement", so Primus. Um dorthin zu gelangen, hat sich die Truppe unter anderem das Krisenmanagement anderer, vergleichbarer Städte – wie Lienz oder Hall – angesehen.
Für Primus ist in diesem Bereich vor allem die Vernetzung ein wichtiger Faktor. Geschult und ausgebildet wurde die Truppe durch einen externen Berater. Dennoch sei noch viel zu tun:
"Mir ist bewusst: Wir stehen jetzt erst am Anfang",
sagt Primus. Man brauche permanente Schulung, Wissensaustausch und eine stetige Weiterentwicklung.
Die neue Leitung
Am Mittwochabend präsentierte die Stadt den Tagungsteilnehmern und -teilnehmerinnen sowie der Bevölkerung die neue Gemeindeeinsatzleitung (kurz: GEL). Sie soll dann zum Einsatz kommen, wenn im Rahmen eines eingetretenen (Katastrophen-) Ereignisses ein Punkt überschritten wird, an dem es mehr an Organisation, Management und Ressourcen braucht.
"Wir wollen, dass unsere Bevölkerung weiß, dass auch unerfreuliche Dinge, die in einer Gemeinde manchmal passieren, (...) von uns behandelt und vorbereitet werden",
so Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel bei der Vorstellung im Kultur Quartier.
An der Spitze der neuen GEL stehen die drei Einsatzleiter Bgm. Martin Krumschnabel, Vize-Bgm. Stefan Graf (2. Einsatzleiter-Position) und Vize-Bgm. Brigitta Klein (3. Einsatzleiter-Position) sowie Stadtamtsdirektorin Fiona Primus als Leiterin des Stabs. Unter ihnen liegen die sechs Sachgebiete Personal, Lage, Einsatz, Versorgung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Technik & Kommunikation. Gemeinsam mit den Einsatzorganisationen wollen sie im Ernstfall die Dinge in die Hand nehmen.
Leistungsschau am Theaterplatz
Eine Leistungsschau der besonderen Art erwartete Besucher und Besucherinnen im Vorlauf zur Präsentation der neuen Gemeindeeinsatzleitung am Theaterplatz. Die Kufsteiner Einsatzorganisationen hatten so einiges zu bieten. Im "Einsatz": die Stadtfeuerwehr Kufstein, das Rote Kreuz, die Stadtwerke, der Samariterbund, die Landeswarnzentrale Tirol und die Hundestaffel. Sie zeigten unter anderem, wie Hochwasser mit "roten Stühlen" bekämpft werden kann, wie gut Gulasch aus der Feldküche schmeckt oder wie man Glasfaserkabel zusammenschweißt.
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