Gemeinwohl-Projekt
Leader-Region Kuftstein ist Vorbild für weitere Regionen

Die Workshops wurden abwechselnd in den Räumlichkeiten der einzelnen Teilnehmer durchgeführt – 
auf dem Bild bei den Stadtwerken Kufstein.
 | Foto: Brünker
  • Die Workshops wurden abwechselnd in den Räumlichkeiten der einzelnen Teilnehmer durchgeführt –
    auf dem Bild bei den Stadtwerken Kufstein.
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  • hochgeladen von Magdalena Gredler

Im Rahmen des EFRE-Projekts rund um Kuftstein nahmen acht namhafte Unternehmen an einer Workshopreihe zur Gemeinwohl-Bilanzierung teil. Dies motiviert nun weitere Regionen, dem Beispiel zu folgen.

BEZIRK KUFSTEIN (red). Die Stadtwerke Kufstein und Wörgl sowie die Unternehmen Strom vom Dach, Trafik Doppelhammer, Bichlbäck, Tourismusverband Wilder Kaiser, Pichler Ebbs und Georg Hörtnagl nahmen aktiv an einer Workshopreihe zur Gemeinwohl-Bilanzierung teil. Das Projekt wurde vom Land Tirol und der Europäischen Union (EFRE) gefördert.

Gemeinwohl-Bilanzierung

Die Initiatorin und Unternehmerin Birgit Pristauz ist in der Region bekannt durch ihr Engagement zum Thema Nachhaltigkeit und konnte die Unternehmen gewinnen, mit ihr gemeinsam in den Prozess der Gemeinwohl-Bilanzierung einzusteigen. Und dies mit Folgen. Ein ähnliches Projekt mit bilanzierenden Unternehmen wurde zeitgleich in Osttirol umgesetzt. Nun laufen Gespräche mit den Regionen Imst und Landeck, wie man dieses Thema gemeinsam, und somit fast tirolweit, vorantreiben kann.

360-Grad-Blick

Die Gemeinwohl-Bilanz bietet einen 360-Grad-Blick auf die soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung und liefert eine wertvolle Basis für strategische Entscheidungen. Darüber hinaus erfüllt sie – wie in einem juristischen Gutachten (Institut für Umweltrecht an der JKU) bestätigt – die Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Vier Wertesäulen

Anhand der Gemeinwohl-Matrix können die Stärken eines Unternehmens dokumentiert und nächste Ziele mit allen Berührungsgruppen auf dem Weg zum Gemeinwohl aufgezeigt werden. Die Orientierung erfolgt an vier Wertesäulen der Gemeinwohl-Ökonomie: 

  • Menschenwürde
  • Solidarität und Gerechtigkeit
  • ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz
  • Mitentscheidung

Unter der Seite gwoe-kufstein.at wurden die Audits und Videopräsentationen der Firmen nun online gestellt und geben Einblicke in den Werdegang und die Erkenntnisse der einzelnen Teilnehmer.

Über die Gemeinwohl-Ökonomie

Die weltweit agierende Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung nahm 2010 in Österreich, Bayern und Südtirol ihren Ausgang. Die GWÖ versteht sich als Wegbereiterin für eine gesellschaftliche Veränderung in Richtung eines verantwortungsbewussten, kooperativen Miteinanders. Erfolg wird nicht primär an finanziellen Kennzahlen gemessen, sondern mit der Gemeinwohl-Prüfung für Investitionen, mit der Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen und mit dem Gemeinwohl-Produkt für eine Volkswirtschaft. Das Modell basiert auf dem gleichnamigen Buch des österreichischen Publizisten Christian Felber. Aktuell umfasst die GWÖ weltweit rund 11.000 Unterstützer, rund 5.000 Aktive in 200 Regionalgruppen, etwa 800 bilanzierte Unternehmen und andere Organisationen, über sechzig Gemeinden und Städte sowie 200 Hochschulen weltweit, die die Vision der Gemeinwohl-Ökonomie verbreiten, umsetzen und weiterentwickeln. An der Universität Valencia wurde 2017 ein GWÖ-Lehrstuhl eingerichtet, in Österreich brachte die Genossenschaft für Gemeinwohl 2019 ein Gemeinwohlkonto auf den Markt, und im Herbst 2020 wurden im Kreis Höxter (Deutschland) die drei ersten Städte gemeinwohlbilanziert. Seit Ende 2018 gibt es den Internationalen GWÖ-Verband mit Sitz in Hamburg. Der EU-Wirtschafts- und Sozialausschuss nahm 2015 eine eigeninitiierte Stellungnahme zur GWÖ mit 86 Prozent Stimmenmehrheit an und empfahl ihre Umsetzung in der EU.

Die aktuellsten Meldungen aus dem Bezirk Kufstein gibt es hier. 

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