Kufstein
Projekt "Region 4.0" kann trotz Pandemie Erfolge verzeichnen

Thomas Ebner und Tanja Rehberger blicken auf den bisherigen Projektverlauf durchaus positiv zurück. | Foto: Christoph Klausner
4Bilder
  • Thomas Ebner und Tanja Rehberger blicken auf den bisherigen Projektverlauf durchaus positiv zurück.
  • Foto: Christoph Klausner
  • hochgeladen von Christoph Klausner

Thomas Ebner und Tanja Rehberger vom Stadtortmarketing Kufstein präsentierten die Zwischenresultate des Projektes "Region 4.0".

KUFSTEIN. Im Jänner 2020 startete das Standortmarketing Kufstein mit dem Projekt "Region 4.0", welches vom Land Tirol und der EU finanziert wurde. Diese Initiative ist in drei Teilbereiche unterteilt: Zum einen will man mit bestimmten Maßnahmen der Verlagerung Richtung Online-Handel Paroli bieten. Der zweite Teilbereich beschäftigt sich mit Lösungen, die einerseits dem Fachkräftemangel entgegenwirken können und andererseits den Standort so positionieren, sodass dieser für Arbeitssuchende und Unternehmer interessant erscheint. Im dritten Teil stellt man sich der Frage, wie die Kufsteiner Innenstadt attraktiviert werden kann. Die ersten zwei Jahre der dreijährigen Laufzeit waren stark von der Pandemie geprägt, allerdings konnte trotzdem einiges umgesetzt werden. Aus diesem Grund zogen Thomas Ebner, Leiter des Standortmarketing Kufstein, und Projektmanagerin Tanja Rehberger am Dienstag, dem 9. November in der "Panoramabar 1830" erstmals Bilanz.

"Corona war kein Hinderungsgrund"

Natürlich sei das damals ein Schock gewesen, als man kurz nach Projektstart mit Corona konfrontiert war, erinnert sich Ebner. Trotzdem, man habe schnell bemerkt, dass es gerade in dieser Zeit ein solches Projekt brauche. Zeitpläne und Inhalte seien angepasst worden, und dann machte man sich in allen drei Teilbereichen an die Arbeit. 

Die Pandemie verdeutlichte, wie wichtig es für kleine und mittlere Unternehmen ist, online präsent zu sein - das betont Standortmarketing-Leiter Thomas Ebner. | Foto: Christoph Klausner
  • Die Pandemie verdeutlichte, wie wichtig es für kleine und mittlere Unternehmen ist, online präsent zu sein - das betont Standortmarketing-Leiter Thomas Ebner.
  • Foto: Christoph Klausner
  • hochgeladen von Christoph Klausner

Digitale Wahrnehmbarkeit stärken

Der stationäre Handel und die regionale Wertschöpfung hat es aufgrund massiver Online-Konkurrenz in vielen Regionen sehr schwer. Das Standortmarketing Kufstein hat daher versucht, den Betrieben etwas unter die Arme zu greifen. 

"Dass nun alle lokale Anbieter ihre Waren online vertreiben sollen, ist nicht der Weisheit letzter Schluss, denn die kleinen Geschäfte schaffen das einfach nicht",

erläutert Ebner. Aus diesem Grund habe man gemeinsam mit der Fachhochschule eine Webseiten-Analyse durchgeführt, ergänzt Tanja Rehberger, Projektmanagerin "Region 4.0". Der Fokus lag dabei auf den Inhalten, auf der Nutzerfreundlichkeit sowie der Auffindbarkeit. Darauf hin folgten zwölf Workshops, in denen rund 120 Teilnehmern praktische Dinge näher gebracht wurden, wie z. B. der Umgang mit den Sozialen Medien. Das Ziel der Workshops sei es gewesen, dass die Händler online verstärkt wahrgenommen werden, um somit Kunden zu gewinnen, die dann im Geschäft betreut werden können, betont Rehberger. Erste Umfragen würden zeigen, dass die Workshops durchaus erfolgreich waren. Vor allem sei den Händlern die Angst vor der digitalen Welt genommen worden, daher wolle man auch im nächsten Jahr ähnliche Angebote bieten.

Tanja Ebner will auch im kommenden Jahr weitere Workshops anbieten. | Foto: Christoph Klausner
  • Tanja Ebner will auch im kommenden Jahr weitere Workshops anbieten.
  • Foto: Christoph Klausner
  • hochgeladen von Christoph Klausner

Dieses Teilprojekt wird nun in ähnlicher Form auch tirolweit ausgeweitet. Gemeinsam mit drei weiteren Gemeinden, der Wirtschaftskammer und "digital.tirol" hat man das Konzept für die Initiative "Digital-Lotse" erarbeitet. Dabei wird kleinen Unternehmen eine kostenlose, unkomplizierte Beratung in Bezug auf deren Online-Auftritt geboten.

Arbeitskräfte in die Region locken

Auch die Region Kufstein hat in gewissen Branchen mit einem Mangel an Fachpersonal zu kämpfen. Mit dem Teilprojekt "Employer Region" versucht man daher, den Menschen möglichst viele Informationen rund um das Arbeiten in der Region zu bieten. Aber auch Unternehmer werden unterstützt, um sich in der Region zurecht zu finden. Ein erster Schritt seien Gemeindeportfolios, welche Auskunft über Kinderbetreuungseinrichtungen, Freizeitmöglichkeiten, Nahversorger oder Ähnlichem geben. Zuziehenden Menschen biete man dadurch Orientierung, so Rehberger. Die Sprache zu erlernen sei ebenso wichtig. Daher habe man auch ein Tandem-Projekt gestartet. Auch Events seien wichtig, um den Neuankömmlingen auch die Freizeitgestaltung zu erleichtern. Ab Jänner 2022 werde es auch eine Mitarbeiterkarte für Kufstein geben, mit der man bei knapp 30 Geschäften und Lokalen Rabatte erhält, zudem können die Kufsteiner Dukaten aufgebucht werden.  
Zudem wurden monatliche Netzwerktreffen organisiert, die beispielsweise Unternehmerinnen und Unternehmern halfen, um sich über betriebliche Gesundheitsförderungen oder Home-Office-Regelungen auszutauschen. Dabei könne man gewisse Probleme gemeinsam besprechen und eventuell Synergien nutzen. Die ersten zwei Teilprojekte seien auch in der engeren Auswahl des Europäischen Unternehmensförderpreis, betont Rehberger. 

"Offline mehr erleben"

Unter diesem Motto stand das dritte Teilprojekt "STADTUP KUFSTEIN". Dabei ging es um einen Wettbewerb, bei dem Geschäftskonzepte eingereicht wurden, welche die Innenstadt beleben könnten. "Früher ging man in die Stadt, weil man bestimmte Sachen brauchte, heute möchte man etwas erleben", so Ebner, der die Idee hinter dem Wettbewerb erläutert. 
Insgesamt gab es 16 Interessenten, die durch Workshops begleitet wurden. In weiterer Folge gab es elf Einreichungen. Nach ungefähr einem Jahr hat eine neunköpfige Jury nun die fünf Siegerprojekte gewählt, welche in einem weiteren Beitrag vorgestellt werden. (klau)

Weitere Beiträge zum Thema Wirtschaft aus dem Bezirk gibt‘s hier.
Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

Können Unternehmen auf einen professionellen Online-Auftritt verzichten?
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.