City-Link Wörgl
Vorgangsweise bei Bauprojekt sorgt für Turbulenzen

In der Wörgler Gemeinderatssitzung sorgte das City-Link-Projekt für Diskussionen. Dabei wurde weniger das Gebäude an sich, sondern viel mehr die Vorgehensweise kritisiert. | Foto: Christoph Klausner
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Der Prozess rund um eine neues Bauprojekt erntete bei der letzten Wörgler Gemeinderatssitzung einiges an Kritik. Auch Ex-Bgm. Hedi Wechner meldete sich diesbezüglich zu Wort.

WÖRGL. Vor kurzem wurde bekannt, dass die Zima Unterberger Immobilien GmbH neben dem Wörgler Bahnhof einen zweiteiligen Gebäudekomplex plant (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten). Das derzeitige Konzept sieht vor, dass darin Wohnungen, Büros, ein Hotel sowie auch städtische Einrichtungen und Gesellschaften Platz finden könnten. Auch Bürgermeister Michael Riedhart (VP) betonte, dass eine dortige Bündelung von Stadtamt, Stadtmarketing, Stadtwerken sowie Stadtpolizei durchaus "Charme" hätte. Noch ist dieses Projekt allerdings nicht in trockenen Tüchern, denn der Gemeinderat und Bauausschuss wurde mit dem City-Link noch nicht befasst.

Stadtamtsdirektor Philipp Ostermann-Binder erklärte, wie sich das Projekt bisher entwickelt hat. | Foto: Christoph Klausner
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Brief von Hedi Wechner

Auch Wörgls ehemalige Bürgermeisterin Hedi Wechner sei in den letzten Wochen immer wieder auf dieses Projekt angesprochen worden und mit falschen Behauptungen konfrontiert gewesen. Aus diesem Grund verlas StR Christian Kovacevic (Liste Hedi Wechner) bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, den 7. Juli einen  Brief, in dem Wechner Stellung bezog. Ihrerseits habe es weder Zusagen zum Erwerbvon Teilen des Bauprojektes gegeben, noch habe sie Verhandlungen in Auftrag gegeben. Deshalb sei das Thema auch nie einem Ausschuss zugewiesen worden. In dem Schreiben verweist Wechner allerdings darauf, dass Stadtamtsdirektor Philipp Ostermann-Binder "intensive Sondierungsgespräche" geführt hat und sie mehrmals davon zu überzeugen versuchte, dass Stadtamt in den City-Link zu verlegen. Wechner blieb aber bei ihrem "Nein", vor allem weil in den letzten Jahren viel Geld in das Stadtamt investiert worden sei. Stadtamtsdirektor Philipp Binder-Ostermann bestätigte die Ausführungen Wechners "zu hundert Prozent". Was bisher geschehen sei, wäre ein Vorverfahren zum Bauverfahren, so Ostermann-Binder. Die politischen Ebenen seien erst einzubeziehen, wenn es zur Flächenwidmung bzw. zum Bebauungsplan kommt. Weiters betont er, dass es keine Vorverträge gibt. Da der Aufsichtsrat der Wergel AG allerdings Interesse an einem möglichen Flächenerwerb geäußert hat, habe er mehrere Gespräche mit den Projektanten geführt.

Vize-Bgm. Roland Ponholzer fordert einen ganzheitlichen Stadtentwicklungsprojekt und keine einzelnen "Leuchtturmprojekte". | Foto: Christoph Klausner
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"Andere Probleme als ein Dubai von Tirol"

Nicht bei allen rief das Projekt Begeisterung hervor. Für Vize-Bgm. Roland Ponholzer (Wir für Wörgl) ist das City-Link-Projekt eines der "intransparentesten Themen überhaupt", bei dem man vorher die Politik und auch die Bürger fragen hätte müssen – mit "gemeinsamer Stadtentwicklung" hat das für ihn nichts mehr zu tun. Dass nun bereits die ersten Bürgerinitiativen auftauchen, sei nur eine logische Konsequenz.
In einer kürzlich stattgefundenen Sitzung wurde das Projekt den Fraktionsleitern vorgestellt. Ponholzer betont, dass sich sich dort Fragen über Fragen auftaten, auf die niemand eine Antwort hatte. Es fehle sowohl ein Verkehrs- und Lärmschutzkonzept sowie auch eine energetische Strategie. 

"Wir haben in der Stadt ganz andere Probleme als jetzt ein Dubai von Tirol zu errichten,"

so Ponholzer. Bgm. Michael Riedhart versuchte zu beschwichtigen. Da gebe es eine Bauträger, der was projektieren will und einen Architekturwettbewerb gemacht hat, allerdings sei hier noch nichts "spruchreif".

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