Arbeitsübereinkommen
Wie sich Wörgl in Zukunft entwickeln soll

Bgm. Michael Riedhart und Grünen-Fraktionsführerin Iris Kahn stellten ihre Pläne für die nächsten sechs Jahre vor. | Foto: Christoph Klausner
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Leistbarer Wohnraum, Nordtangente, Verkehrsleitsysteme & Co.: In einem Arbeitsübereinkommen wurden die Schwerpunkte für die nächsten Jahre festgelegt.

WÖRGL. Wie soll Wörgl in Zukunft aussehen? Was braucht die Stadt? Antworten darauf liefert das 16-seitige Arbeitsübereinkommen zwischen "Wörgl bewegen", den Grünen und der MFG. Im Rahmen eines Pressegesprächs präsentierte Bgm. Michael Riedhart gemeinsam mit GR Iris Kahn den Leitfaden für die kommenden sechs Jahre. Dessen Inhalte sollen wegweisend für die Stadtentwicklung der nächsten 20 bis 30 Jahre sein. Ideen von anderen Fraktionen seien trotzdem nach wie vor willkommen, beteuert Riedhart. Zudem wurde auch bereits auf der Arbeit der Vorgängerregierung aufgebaut. Hier nun ein grober Überblick: 

Im Zentrum in die Höhe

Leistbarer Wohnraum ist auch in Wörgl knapp. Um gegenzusteuern, soll das Zentrum verdichtet werden. Im Zentrum in die Höhe und nach außen hin abflachen – so lautet die Zielvorgabe. Nachhaltige Bauweisen, begrünte Fassaden und PV-Anlagen auf den Dächern sollen zudem keine Seltenheit mehr sein. Generell will man mit gemeinnützigen sowie privaten Bauträgern im Vorhinein Lösungen erarbeiten, sodass auch öffentliche Interessen berücksichtigt werden. Soll heißen, dass bei einem privaten Wohnbauprojekt zum Beispiel gleich eine Kinderkrippe oder ein Nahversorger berücksichtigt wird.
Ein "prinzipielles Ja" zum Zima Unterberger Projekt mit Hotel und Wohnungen gibt es sowohl von Riedhart und als auch Kahn. Letztere betont allerdings, dass bezüglich einer Reduzierung der Stockwerke noch verhandelt werden wird. Zudem muss auch der Gemeinderat damit noch befasst werden.

Bgm. Michael Riedhart und GR Iris Kahn sehen den Leitfaden "nicht als Kompromiss, sondern als gemeinsam erarbeitete Lösung".  | Foto: Christoph Klausner
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Ein roter Faden von Nord nach Süd

Neben dem bereits erwähnten Bau neben dem Bahnhofsareal soll auch das Zentrumsprojekt am südlichen Ende der Bahnhofstraße forciert werden. Weiters soll der erste Teilabschnitt für die Begegnungszone im März 2023 in Angriff genommen werden. Ziel sei es, einen einheitliches Erscheinungsbild – Stichwort Straßenbelag – von Nord nach Süd zu etablieren, welches den Zima Unterberger Komplex mit dem Zentrumsprojekt verbindet. Die ÖBB hat laut Riedhart ebenfalls Gesprächsbereitschaft signalisiert, dass dieses "Band" bereits vom Bahnhof weg beginnen kann. Ebenfalls ein wichtiger Punkt scheint der Platz vor der "Galerie am Polylog" zu sein. Dieser soll bereits nächstes Jahr überarbeitet werden.

Die Stadtpolizei zieht um

Mittlerweile gibt es laut Riedhart auch einen Konsens, dass die städtische Einrichtungen eher im Zentrum gegenüber der Kirche Platz finden sollen. Konkretes gibt es dazu allerdings noch nicht. Fix hingegen ist, dass die Stadtpolizei ab November ins ehemalige Blumenfachgeschäft Rupprechter übersiedeln wird. Dadurch entsteht Platz für eine neue Abteilung, welche als Ergänzung zum Bürgerbüro gesehen werden kann.

Ab November 2022 wird die Wörgler Stadtpolizei ins ehemalige Blumenfachgeschäft Rupprechter einziehen. | Foto: Christoph Klausner
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Verkehr: Fokus bleibt auf Nordtangente

Die Fertigstellung der Nordtangente inklusive dazugehörigen Verteilerkreisverkehr bleibt eines der größten Ziele der nächsten Jahre. Neueste Erkenntnisse würden zeigen, dass man durch die Nordtangente den Verkehr auf der Salzburger bzw. Innsbrucker Straße von 18.000 auf 8.000 Autos täglich reduzieren könne. Auch die Fahrzeuge aus der Wildschönau sollen künftig über einen neuen Kreuzungsbereich Richtung Nordtangente umgeleitet werden. Für Radfahrerinnen und Radfahrer soll die Infrastruktur in Form von Wegen und überdachten Abstellplätzen ebenfalls verbessert werden. Zudem soll eine Ausschreibung der City Busse über den VVT erfolgen. In diesem Zug könnte sich auch die Antriebsart (elektrisch oder mit Wasserstoff) sowie die Streckenführung verändern. Vorstellbar wäre beispielsweise eine neue Linie zwischen M4 und Interspar. 

Ein neues Beschilderungssystem

Ebenfalls für Entlastung soll ein intelligentes Parkleit- und Beschilderungssystem sorgen. Die Autofahrer sollen künftig direkt zu freien Tiefgaragenplätzen, öffentlichen Einrichtungen, Spiel- oder Sportplätzen fahren, ohne mehrmals in der Innenstadt ihre Runden drehen zu müssen. Dazu hat man den Verein "WEI SRAUM Designforum Tirol" ins Boot geholt, welcher den Ausschreibungsprozess begleitet und beratend zur Seite steht. Die Kosten in der Höhe von rund 37.000 Euro sollen im Budget 2023 abgebildet werden. Bis Ende des Jahres sollen die Bewerbungen gesammelt werden, im Frühjahr 2023 soll dann ein Siegerentwurf gekürt werden. Neben den verkehrstechnischen Vorteilen hofft man darauf, den "Schilderwildwuchs" beseitigen zu können. Das Marken-Erscheinungsbild mit dem w-förmigen Schmetterling soll allerdings nicht verändert werden. 

Erweiterung beim Pflichtschulzentrum

Das Pflichtschulzentrum soll in durch einen Neubau, der die bestehenden Gebäude ergänzt, erweitert werden. Die Gespräche mit den Grundeigentümern seien derzeit im Gange. In naher Zukunft soll mit Projektierungen gestartet werden, im Budget 2023 wird dieses Vorhaben aber noch nicht enthalten sein.
In den letzten Wochen und Monaten lag der Fokus auf Sanierungen und Instandhaltung der Pflichtschulen sowie der Kinderbetreuungseinrichtungen. Dazu wurden rund 100.000 Euro aus dem städtischen Budget bereitgestellt.

Motorikpark wird Realität

Der Motorikpark wird im Oktober die ersten acht Geräte bekommen, nächstes Frühjahr soll dann die Fertigstellung erfolgen. Auch ein Pump Track ist vorgesehen. Für längerfristige Sicherheit sorgt ein neuer Pachtvertrag, wodurch die Stadt das Feld zwischen dem Aubach und den Schrebergärten für die nächsten 20 Jahre nutzen kann.
Schlecht hingegen schaut es für die Wiederinbetriebnahme des Riederwies-Liftes oder aber auch für einen Eislaufplatz aus. Projektierungen in diese Richtung seien derzeit aus Kosten- und Energiegründen "on hold". Für Kinder möchte man allerdings eine Art "Zauberteppich" zur Verfügung stellen. Dieser könnte allerdings auch im Bereich der Sprungschanze angesiedelt werden, da dort aufgrund bestehender Beschneiungsanlagen Synergien genutzt werden könnten.

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