LESERBRIEF
"Wir würden auch mal gerne gefragt werden"

Ein verärgerter Bürger aus Langkampfen fordert mehr Mitspracherecht in seinem Leserbrief an die BEZIRKSBLÄTTER. | Foto: Fluckinger/BB Archiv
  • Ein verärgerter Bürger aus Langkampfen fordert mehr Mitspracherecht in seinem Leserbrief an die BEZIRKSBLÄTTER.
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Leserbrief zum Thema Leistungsschimmzentrum in Langkampfen von einem verärgerten Bürger aus Langkampfen - von der Redaktion ungekürzt und unverändert. 

In Langkampfen wird momentan über den Bau eines Leistungsschwimmzentrums im Naschluss an das neue Sportzentrum überlegt (TT-Artikel vom 16.04.21).

Aber warum jetzt? In einem Ort, der zwar durch die ansässige Industrie über die nötigen Mittel verfügt, aber in dem es sonst keinerlei Infrastruktur für die Bevölkerung gibt, finde ich das schwach. Prinzipiell wird in Langkampfen die Bevölkerung so gut wie nie in solche Entscheidungen eingebunden. So gibt es in Unterlangkampfen nur einen kleinen spartanischen Kinderspielplatz, die Forstmeile fault vor sich hin, Kaffeehaus Fehlanzeige und so etwas wie einen Ortskern gibt es auch nicht. Meiner Meinung nach gäbe es viel dringendere Investitionen seitens der Gemeinde als diese „Leistungsschwimmzentrum“. Denn schließlich gibt es in Langkampfen nicht mal einen Schwimmverein.

Auch der Neubau des Sportzentrums finde ich maßlos übertrieben. Da der alte Sportplatz noch super in Schuss ist und in gehweite von der neuen Mittelschule liegt. ´Auch wollen die beiden ansässigen Vereine (SV-Langkampfen und SR-Oberlangkampfen) nicht fusionieren. Schließlich ist die Anzahl der Leistungssportler in der Gemeinde verhältnismäßig gering. Es wäre auf jeden Fall viel billiger vorhandene Anlagen zur erhalten und für die Mittelschule besser zugänglich zu machen (Überführung der Bundesstraße, direkter Weg zum Fußballplatz) Vor allem der Nachwuchs sollte Hauptaugenmerk für einen Dorfverein sein. Also warum das Grundstück nicht von den Bauern kaufen, man würde sich Millionen sparen. Wenn man die Baukosten von solchen „Prestigeprojekten „ betrachte, steht das in keiner Relation. Die meisten Gemeindebürger sind in keinem Verein und doch kostet es jeden indirekt einige tausend Euro. Man fragt sich halt ob die Gemeindeführung den Sportplatz für eine neues Gewerbegebiet vorgesehen hat.

Was ich persönlich auch störend finde, ist dass die Bevölkerung nie über die Erweiterung des Gewerbegebiets informiert wird und schon gar kein Mitspracherecht hat. Im Halbjahresrythmus werden Hallen in der Größe eines Fußballfeldes errichtet und ein Ende ist nicht in Sicht. Durch die starke Zuwanderung, die damit einher geht, sind Baugründe oder Wohnungen für junge Einheimische fast unerschwinglich geworden. Warum daher nicht Gemeindewohnungen für junge Langkampfner bauen anstatt eines Leistungsschwimmzentrums?

Also was wir wirklich brauchen wären Investitionen für die breite Bevölkerung und nicht für den Leistungssport. Warum nicht mal einen Ortskern mit kleinen Geschäften schaffen? Auch einen Forstmeile oder ein Motorikpark wäre wünschenswert. Warum immer einzelne Großinvestitionen tätigen, wenn man viele kleinere tätigen könnte, die der breiten Masse das Leben versüßen würden? Wenn man nicht mit den Leuten im Dorf spricht will diese Großinvestition kaum jemand, weil sich die meisten sicher sind, dass solche Unternehmungen ein Millionengrab werden (siehe Wave).

Aber was kann man dagegen tun? Nur wenn sich bei der Gemeinde viele Leute gegen solche Großprojekte aussprechen, könnte es sein, dass die Gemeindeführung davon absieht.

Mit freundlichen Grüßen
Ein verärgerter Bürger

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