Wolfgang Rebitsch sammelte Heiteres, Kurioses und Dramatisches in der Gegend zwischen Jenbach und dem Brixental

Autor Dr. Wolfgang Rebitsch, LR Dr. Beate Palfrader und Verleger Martin Reiter
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BRIXLEGG – In Anwesenheit von LR Dr. Beate Palfrader präsentierte Dr. Wolfgang Rebitsch am Mittwochabend in der Neuen Mittelschule Brixlegg sein neues Buch. Unter dem Titel „Allerhand aus dem Unterland“ bietet sein Werk auf 224 Seiten und mit 350 Bildern ein buntes Mosaik von historischen Begebenheiten und Personen, welche die „große Geschichte“ schon lange vergessen hat.

LR Beate Palfrader hob die Wichtigkeit der "kleinen, regionalen Geschichten" im Buch von Rebitsch hervor, die ohne solche Initiativen wie jener von Rebitsch verloren gingen. Wie amüsant, kurios, aber auch traurig diese sein können, wird im Buch kurz, prägnant, aber stets amüsant beschrieben. Es handle sich dabei um wertvolle historische Mosaiksteine, die in der "großen Geschichte" keinen Platz finden, diese aber sehr wohl mitgeprägt haben. Wolfgang Rebitsch verglich dies mit einem Zitat von Bertold Brecht, der einmal meinte: "Der junge Alexander eroberte Indien. Er allein? Cäsar schlug die Gallier. Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?"

Der Schauplatz ist das Tiroler Unterland zwischen Jenbach und Hopfgarten. Allerdings finden sich auch dunkle Steine auf diesem historischen Bild: einfache Soldaten schildern in ihren Tagebüchern die bösen Erfahrungen beim missglückten Serbienfeldzug im Herbst 1914; es leben noch betagte Unterländer, die sich an den Bürgerkrieg in Wörgl 1934 erinnern können. Mit den Burgen des Mittleren Unterinntales, ob verfallen oder noch bewohnt, sind unzählige Geschichten verwoben; geheimnisvolle Felszeichen und Kraftplätze geben uns bis heute Rätsel auf. Auch im Unterland existiert eine sehr erfolgreiche parallele „Heilwelt“; unerklärliche „Ding‘ im Himmel und auf Erden“ sind nicht zu leugnen. Idealisten folgen den Spuren der frühen Knappen in „heimgesagten“ Bergwerken, das Montanwerk Brixlegg blickt auf über 550 Jahre wechselvolle Betriebsgeschichte zurück. Man kann schmunzeln über die Eindrücke früher Wintersportler, über zweifelhafte Jägergeschichten aus Zimmermoos, über Geschehnisse rund um den Bahnbau durch das Unterland und die originellen Grabsprüche am „Lustigen Friedhof“. Ein Bergwerksbeamter schrieb einen aufschlussreichen Brief über die Lebensumstände um 1846, mit Poesie wollte man 1932 den Tourismus in einer wirtschaftlich prekären Situation beleben. Nachdenklich macht das „Friedenskreuz“ auf einem Areal, das im Zweiten Weltkrieg als geheimes Testgelände für eine revolutionäre Waffe diente.

Wo: Brixlegg, Neue Mittelschule, 6230 Brixlegg auf Karte anzeigen
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