Am eigenen Leib
Yoga in Kufstein: "Es geht um Bewusstsein" - mit Video

Klangwellen können beim "Tãla Drumming" spürbar werden. | Foto: Christoph Klausner
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Redakteur Christoph nahm an einer der vielen Yoga-Stunden teil, welche im Zuge der Kufsteiner "yoga.tage" angeboten wurden.

KUFSTEIN. Die "yoga.tage", welche von 23. bis 25 Juli in Kufstein und Umgebung stattfanden, boten Anfängern und Fortgeschrittenen zahlreiche Möglichkeiten, verschiedene Yoga-Stile kennenzulernen. Ich habe mich auch dazu entschlossen, im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe eine Yoga-Einheit auszuprobieren. Dabei fiel meine Wahl auf "Tãla Drumming". In der Programmbeschreibung steht, dass man bei dieser Art von Yoga durch Trommeln, Rhythmen und Schwingungen sein Bewusstsein schärft und ins Hier und Jetzt versetzt wird. Das hat mich natürlich neugierig gemacht.
Etwas aufgeregt betrete ich den "Yoga Raum" in Kufstein. Esh Loh (45), Leiter dieser "Tãla Drumming" Runde begrüßt uns alle herzlichst und lädt uns ein, auf einer der Matten Platz zu nehmen. Insgesamt sind wir acht "Yogis", darunter ist Esh Loh, ein weiterer junger Mann, fünf Frauen und meine Wenigkeit. Bevor wir loslegen, formieren wir unsere Matten nochmals in einer etwas engeren Kreisformation, damit das Erlebnis noch intensiver wird. 

Eine Verbindung aufbauen

Wir legen uns zu Beginn mit dem Kopf zur Mitte auf den Rücken. Dabei fokussieren wir uns auf unsere Atmung. Ich merke, wie ich zur Ruhe komme. Gespannt lausche ich der Stimme von Esh Loh, der uns einlädt, unsere Gedanken loszulassen und bewusst in uns hineinzufühlen. Nach ein paar Minuten erheben wir unsere Oberkörper und drehen uns um 180 Grad, sodass wir einander anblicken. Wir wirken nun alle sehr gelassen. Und obwohl ich niemanden in der Runde wirklich kenne, verspüre ich eine gewisse Geborgenheit.

Esh Loh (45) erklärt, welche positiven Auswirkungen Yoga auf unser tägliches Leben haben kann. | Foto: Christoph Klausner
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Wir sind der Rhythmus

Nun kommt einen neue Komponente dazu. Es werden Trommeln und Schlägel ausgeteilt. Innerlich musste ich bereits Schmunzeln, denn ich weiß aus Erfahrung, dass mein Taktgefühl wirklich zu wünschen übrig lässt. Esh Loh aber scheint mit diesen Gedanken zu rechnen und erzählt, dass wir prinzipiell alle rhythmische Wesen sind, denn wir haben unseren Herzrhythmus, unseren eigenen Sprechrhythmus, Tagesrhythmus und noch mehr. Wir sind uns dessen lediglich nicht bewusst. "Unser Leben selbst ist ein rhythmisches Grundmuster", summiert er schließlich. 
Nach einer kurzen Sprechpause ergänzt Esh Loh noch, dass wir Menschen zudem ziemlich gut darin wären, Fehler zu erkennen. Und dies sei oftmals unser eigentlicher Fehler. Denn dadurch blockieren wir uns selbst, da die Angst vor dem Versagen uns dann sprichwörtlich lähmen kann. Diese Worte nehmen tatsächlich ein wenig Druck von mir.

Musik entsteht

Langsam beginnen wir mit einfachen Trommelübungen. Esh Loh dirigiert uns dabei. Schon nach wenigen Minuten gelingt es uns, den Rhythmus zu halten. "Wir könnten eigentlich auch in der Fußgängerzone spielen," meint unser Taktgeber scherzend. Nach und nach wird es etwas schwieriger. Wir fangen an, uns mit einzelnen Trommelschlägen zu ergänzen. Zudem wechseln wir mehrmals die Richtung, in der wir nacheinander auf das Instrument klopfen. Unsere Sitzposition ändern wir ebenfalls des Öfteren. Schlussendlich verbinden wir sogar unsere Atmung mit den Hieben auf unsere Trommeln. "Einatmen, eins, zwei, drei, vier, ausatmen, eins, zwei, drei, vier", hören wir Esh Loh sagen.

Wenn Schwingungen spürbar werden

Einen besonderen Moment dürfen wir gegen Ende hin noch erleben. Wir legen uns wieder rücklings auf die Matte, den Kopf wieder zur Mitte. Anna-Sophie, eine Teilnehmerin aus Innsbruck, nimmt dieselbe Position in der Kreismitte ein. Nun platziert Esh Loh eine Klangschale auf ihr und beginnt zu musizieren. Die Schwingungen erfüllten nicht nur den Raum, sondern auch meinen Körper. Am intensivsten ist es für Anna-Sophie. "Bis in die Fingerspitzen konnte ich die Klangwellen spüren", so beschreibt die junge Innsbruckerin diese Erfahrung.

Was nach dem Yoga bleibt

Später bei der Verabschiedung erklärt mir Esh Loh noch, dass es bei Yoga prinzipiell um nur eine Sache geht, um Bewusstsein nämlich. All die anderen Dinge, wie z. B. die Steigerung der Konzentration oder mehr Beweglichkeit, seien eigentlich nebensächlich. Denn wenn man das Bewusstsein für sich selbst steigere, dann würden auch alle anderen Aspekte in die richtige Richtung gelenkt werden.
Fazit: Es war ein schönes Erlebnis, aus dem ich einiges mitnehmen kann. Diese Yoga-Einheit führte mir vor Augen, wie man mit einfachen Mitteln Entspannung und zu sich selbst finden kann. Obwohl wir uns auf das Trommeln und gleichzeitig auf unsere Atmung konzentrierten, ging es ab einem gewissen Zeitpunkt wie von selbst. Dabei wird der Kopf von vielen Gedanken befreit, die im Alltag nicht wegzubekommen sind. (klau)

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