Brenner-Nordzulauf
CSU-Bundestagsabgeordnete Ludwig begründet Ablehnung

Die CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig verteidigt die Ablehnung der vorgelegten fünf Trassenvorschläge im Rosenheimer Kreistag – Gründlichkeit gehe vor Schnelligkeit. | Foto: Barbara Fluckinger/BB Archiv
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Die CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig verteidigt die jüngste Entscheidung des Rosenheimer Kreistages, alle vorgelegten fünf Trassenvorschläge zum Brenner-Nordzulauf abzulehnen. Man suche in Bayern den Dialog mit den Bürgern, wolle aber auch die "richtige Balance" zwischen Interessen der Wirtschaft, der Verkehrspolitik und dem Schutz von Mensch und Natur finden. 

BEZIRK KUFSTEIN, TIROL (bfl). Nachdem der Rosenheimer Kreistag kürzlich alle vorgelegten fünf Trassenvorschläge zum Nordzulauf für den Brenner Basistunnel ablehnte, äußerte sich nun auch die CSU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige CSU-Verkehrssprecherin Daniela Ludwig auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER zur Entscheidung. 
Die bayerische Politikerin war ob ihres früheren Wirkens als Verkehrssprecherin nach der Entscheidung unter Beschuss geraten. Vor allem die Neos und die SPÖ Tirol kritisierten Ludwig. 
Ludwig, die selbst Mitglied des Kreistages ist, betonte in einer Stellungnahme, dass sie dessen Stellungnahme inhaltlich voll vertrete. Zur Erinnerung: Der Kreistag hatte seine Ablehnung damit begründet, dass auf Grund der bereits vorhandenen Infrastruktur im Landkreis kein Spielraum für eine verträgliche oberirdische Neubautrasse bleibe. Weiters will man, dass die DB zuerst den Bedarf für eine Neubaustrecke zweifelsfrei nachweist. Auch Nachbesserungsmaßnahmen bei allen fünf Grobtrassen und Verknüpfungspunkten werden vom Kreistag gefordert (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten)

Gründlichkeit vor Schnelligkeit

Auf die Frage hin, ob die Einhaltung des ursprünglichen Zeitplanes für die Fertigstellung der Zulaufstrecken auf bayerischer Seite (bis 2038) überhaupt noch realistisch sei, verweist Ludwig darauf, dass hier "Gründlichkeit" Vorrang habe. Außerdem rechne sie im Verfahrensverlauf ohnehin mit weiteren Einwänden.

"Der Brennernordzulauf ist das größte Verkehrsprojekt der letzten Jahrzehnte für Stadt und Landkreis Rosenheim. Wir haben nun das Raumordnungsverfahren, im Anschluss daran wird es nach der Entscheidung ein Planfeststellungsverfahren geben. Hier sind wieder Einwände zu berücksichtigen, außerdem ist mit Klagen zu rechnen. Auf einen genauen Zeitplan vermag ich mich nicht festzulegen. Gründlichkeit geht hier vor Schnelligkeit – wobei mir ein zügiges Verfahren sehr am Herzen liegt",

sagt Daniela Ludwig, Bundestagsabgeordnete.

Keine systematische Verzögerung

Aus Tirol kam nach Bekanntwerden der Rosenheimer Entscheidung scharfe Kritik. Politiker unterstellten Bayern unter anderem, den Trassenbau "systematisch zu verzögern“, und dass man jenseits der Grenze nicht wirklich an einer möglichst raschen Realisierung interessiert sei. Von einer systematischen Verzögerung könne keine Rede sein, sagt indes Ludwig. Das Projekt könne nur im Dialog mit den Bürgern verwirklicht werden. "Wir haben in unserer Region zahlreiche Bürgerinitiativen mit Tausenden von Mitgliedern. Wir müssen die richtige Balance finden zwischen den Interessen der Wirtschaft, der Verkehrspolitik und dem Schutz von Mensch und Natur", so Ludwig. Der Planungsdialog müsse deshalb gründlich durchgeführt werden.

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