Umbenennung
Diskussion um Kufsteiner Heldenorgel geht in nächste Runde

Künstler, wie hier Jazz-Pianist Jamie Saft, könnten in Kufstein bald auf einer neu benannten Orgel spielen.  | Foto: Noggler/BB Archiv
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Kulturreferent Klaus Reitberger reagiert in der Debatte rund um die Umbenennung der Heldenorgel auf eine Stellungnahme von Walter Thaler: Sein Antrag sei "keineswegs" beschämend. 

KUFSTEIN. Die Debatte rund um eine mögliche Umbenennung der Heldenorgel in Kufstein bleibt hitzig. Kulturreferent Klaus Reitberger (Die Parteifreien) hatte in der letzten Gemeinderatssitzung einen Antrag zur Umbenennung der Orgel eingebracht (die REGIONALMEDIEN KUFSTEIN berichteten)
Reitberger sprach sich dabei für eine Überarbeitung der geschichtlichen Darstellung der Orgel auf Infotafeln und Internetseiten aus und bezog sich bei seiner Argumentation auch auf wissenschaftliche Quellen, die im Stadtalbum und in der Publikation "Disposition" auf die "problematische Geschichte" der Heldenorgel hinweisen und eine Aufarbeitung verbalisierten. Auch eine Umbenennung der Orgel und eine Streichung des am Ende des täglichen Mittagskonzertes gespielten Musikstückes vom „Guten Kameraden“ waren zentrale Teile des Antrags.

Hitzige Debatte ausgelöst

Der Vorstoß löste in der Festungsstadt eine Debatte aus, wobei sich Teile der Bevölkerung auf sozialen Medien sowohl dafür als auch vehement dagegen aussprachen. Stadtrat und GKL-Fraktionsführer Walter Thaler legte in einer Stellungnahme seine deutliche Ablehnung gegen eine Umbenennung der "Heldenorgel" in Kufstein dar und bezeichnete Teile des Antrags als "beschämend". Kameraden und Helden brauche man immer, "einst und jetzt", so Thaler. Er sei "stolz darauf, über 40 Jahre das Lied des Kameraden am Friedhof für Verstorbene gespielt zu haben".

Auch eine mögliches Aus für das tägliche Kameraden-Lied löste viele Diskussionen aus. Reitberger stellte die Frage in den Raum, ob man das Lied wirklich jeden Tag spielen müsse. Es könne auch nur zu gewissen Anlässen gespielt werden.  | Foto: Noggler/BB Archiv
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Reitberger: Lied zu Anlässen, nicht täglich

Reitberger reagierte nun in einer weiteren Stellungnahme auf die Aussagen Thalers.

"Das ist schön und ich wünsche ihm von Herzen, dass er das auch noch weitere 40 Jahre tun kann. Niemand will ihm dies nehmen",

so Reitberger. Die Orgel solle dieses Lied zu gewissen Anlässen, wie beispielsweise am 20. Februar (Todestag von Andreas Hofer), am 8. Mai oder zum Gefallenengedenken am Sonntag nach Allerheiligen spielen. Er stellte aber die Frage in den Raum, ob man das Lied jeden Tag spielen müsse. "Darf man nach über neunzig Jahren nicht einmal daran denken, vielleicht ein zeitgemäßes Lied zu suchen?", so Reitberger.
"Die Gegenseite zu diskreditieren, indem man ihr Aussagen in den Mund legt, die so nie gefallen sind, ist keine redliche Art der Diskussionsführung und eines Stadtrats nicht würdig", so Reitberger weiter. 

Antrag "keineswegs beschämend"

Thaler hatte Reitberger auch dafür kritisiert, dass er sich in seiner Argumentation auf eine Fernsehserie im ARD bezog und bezeichnete dies als "beschämend". Auch darauf reagierte der Kulturreferent: "Ist es denn keine relevante Information, dass mehr Menschen als Österreich Einwohner:innen hat, das Lied vom Guten Kameraden in recht bedenklicher Platzierung aus dem Fernsehen kennen? Übrigens lief besagte Serie nicht nur im ARD sondern 2020 auch im ORF und erfreut sich auch auf Sky großer Beliebtheit", so Reitberger. 
Nachdem in den letzten drei Jahren anerkannte Fachleute in zwei Publikationen den Gemeinderat hinsichtlich der Orgel zum Handeln aufforderten, sei der Antrag vor diesem Hintergrund keineswegs beschämend. "Im Gegenteil: Beschämend wäre es gewesen, die Aussagen von Experten weiterhin zu ignorieren und meinen Antrag nicht vorzubringen", so Reitberger abschließend. Die Diskussion rund um die Orgel könnte bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, den 6. Juli in die nächste Runde gehen. 

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