300 Prozent
Erhöhung für Stadtwerke-Aufsichtsräte in Kufstein vertagt

Im nicht öffentlichen Teil hätte der Kufsteiner Gemeinderat am Mittwoch über eine Erhöhung der Gelder für "seine" Aufsichtsräte bei Stadtwerken und Kufgem abstimmen sollen, die Entscheidung wurde vertagt.  | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Im nicht öffentlichen Teil hätte der Kufsteiner Gemeinderat am Mittwoch über eine Erhöhung der Gelder für "seine" Aufsichtsräte bei Stadtwerken und Kufgem abstimmen sollen, die Entscheidung wurde vertagt.
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Ein Anheben auf bis zu 300 Prozent bei den Bezügen für Aufsichtsräte der Stadtwerke und der Kufgem wurde in Kufstein heiß diskutiert. Entschieden wird darüber nun voraussichtlich erst im Mai. 

KUFSTEIN. Angedachte höhere Bezüge für Aufsichtsratsmitglieder der Kufsteiner Stadtwerke und der Kufgem sorgten vor der jüngsten Kufsteiner Gemeinderatssitzung am Mittwoch, den 3. April für Wirbel in der Festungsstadt. 

300-prozentige Erhöhung

Dabei sollte es im nicht öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung zu einer Abstimmung kommen. Auf dem Tisch lagen die Bezüge für Aufsichtsratsmitglieder der Kufsteiner Stadtwerke sowie Kufgem, die durch die politischen Fraktionen entsandt werden. Der Gemeinderat hatte über ein Ja oder Nein zu einer rund 300-prozentigen Erhöhung dieser Gelder zu entscheiden. 
Die Stadtwerke Kufstein GmbH sind ja zu hundert Prozent im Besitz der Stadt Kufstein, die Kufgem GmbH ist wiederum eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Kufstein. Für einige Gemeinderäte aus mehreren Fraktionen war das Ansinnen einer solchen Erhöhung ein rotes Tuch, die Entscheidungsfindung drohte zur Kampfabstimmung zu werden. 

Kritik von Mandataren

"Wir schätzen die Arbeit des Aufsichtsrates, aber eine 300-prozentige Erhöhung kann man nicht rechtfertigen", erklärt LA und GR Birgit Obermüller (NEOS). Es sei zudem der falsche Zeitpunkt, da die Bevölkerung in Kufstein derzeit mit höheren Strompreisen als im restlichen Tirol konfrontiert ist. Dadurch, dass die Aufsichtsräte in beiden Firmen fast identisch sind, würden darüber hinaus alle doppelt profitieren. 
Auch SR Lukas Blunder (ehemalige MFG) stellte sich noch vor der Abstimmung offen gegen eine drastische Erhöhung der Aufsichtsratsvergütungen der Kufsteiner Stadtwerke. Er unterstreicht die Besonderheit der politischen Besetzung, die eher einem Ehrenamt entspreche. Er sehe im Gegensatz zu Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel kein Problem in der Akquirierung von Interessenten für diese Ämter. Zudem kritisierte Blunder die "polemische Reaktion des Bürgermeisters auf den Widerstand", die einen konstruktiven Dialog eher behindere als fördere.

"Der Vorsitzende des Aufsichtsrates würde in Zukunft so viel verdienen wie ein Vorsitzender eines Gemeindeausschusses. Das ist wohl mehr als gerechtfertigt", sagt Bgm. Martin Krumschnabel in einem Statement.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • "Der Vorsitzende des Aufsichtsrates würde in Zukunft so viel verdienen wie ein Vorsitzender eines Gemeindeausschusses. Das ist wohl mehr als gerechtfertigt", sagt Bgm. Martin Krumschnabel in einem Statement.
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Krumschnabel: "Ist gerechtfertigt"

Für Bürgermeister Martin Krumschnabel (Parteifreie) ist die Erhöhung jedenfalls "mehr als gerechtfertigt", weil viele Jahre viel zu wenig bezahlt worden sei.

"Es ist natürlich keine gute Optik, wenn das jetzt dabei mal angepasst wird, die zur Diskussion stehenden Beträge sind aber sicherlich angemessen",

sagt Krumschnabel. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates würde in Zukunft so viel verdienen wie ein Vorsitzender eines Gemeindeausschusses, rechnet der Stadtchef vor. Er äußerte in Medien bereits die Befürchtung, dass sich künftig für niedrige Beträge niemand mehr dafür finden würde. 

Im Mai Entscheidung

Letztendlich fand am Mittwoch keine Abstimmung statt. So sollen noch Gespräche mit dem Aufsichtsrat stattfinden. Man suche, so Krumschnabel, nach einer gemeinsamen Lösung
Somit dürfte voraussichtlich erst im nächsten Gemeinderat (im nicht öffentlichen Teil) darüber abgestimmt werden.

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"Der Vorsitzende des Aufsichtsrates würde in Zukunft so viel verdienen wie ein Vorsitzender eines Gemeindeausschusses. Das ist wohl mehr als gerechtfertigt", sagt Bgm. Martin Krumschnabel in einem Statement.  | Foto: Barbara Fluckinger
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