Schulbau
Kramsachs Gemeinderat bringt Architekturwettbewerb auf Schiene

Der Kramsacher Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung mit einer knappen Mehrheit für die Durchführung des Architekturwettbewerbs für den Volksschulbau.  | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Der Kramsacher Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung mit einer knappen Mehrheit für die Durchführung des Architekturwettbewerbs für den Volksschulbau.
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Weichen für Architekturwettbewerb für neue Volksschule gelegt, jedoch nicht ohne Diskussion rund um Größe der Turnhalle. 

KRAMSACH. Der notwendige Neubau der Volksschule Kramsach liegt schon seit langem auf dem Tisch des dortigen Gemeinderats. Bereits im Dorfentwicklungsprozess hatte es mehrere Varianten – inklusive eines Neubaus an einem neuen Standort gegeben. Der Neubau soll nun am derzeitigen Standort stattfinden, wofür nun vom Gemeinderat die Weichen gelegt wurden.  
Der Gemeinderat hatte bereits am 21. November 2022 mit einer knappen Mehrheit den Beschluss gefasst, den Neubau in einem offenen zweistufigen Architektur-Wettbewerb durch die Steuerungsgruppe der Gemeinde vorzubereiten. Nachdem diese nun einen Entwurf vorbereitet hatte, ging es in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Montag, den 13. März nun darum, zu beschließen, dass der Architekturwettbewerb durchgeführt werden kann.
"Es geht nun darum, dass wir die nächsten Schritte setzen dürfen", erklärte Bürgermeister Andreas Gang. Somit sollte in den nächsten Schritten nun jede Fraktion für die konstituierende Sitzung des "Preisgerichtes" bzw. der Jury einen Vertreter und einen Stellvertreter schicken. Darüber hinaus sollten auch drei Architekten bzw. Architektinnen nominiert werden und Experten miteinbezogen werden, um den Wettbewerb auszuschreiben. Die Steuerungsgruppe, die Firma Communalp und die Dorferneuerung des Landes Tirol sollen den Wettbewerb in einer intensiven Zusammenarbeit organisieren.

Doppelturnhalle gefordert

Einigkeit herrschte dabei aber im Gemeinderat noch nicht. Als negativ bewerteten dabei einige Gemeinderäte die Größe und Ausstattung der geplanten (Einfach-)Turnhalle in der aktuellen Planung. 

"Wir erachten es als dringend notwendig, den Teil der Multifunktionsräume noch einmal zu überarbeiten",

so GR Manfred Lechner (Team Kramsach). Er stellte den Antrag, diese "einmalige Chance" zu nutzen und eine "zeitgemäße Doppelturnhalle" für die neue Volksschule doch noch vorzusehen. Lechner verwies auf den Bedarf seitens der Vereine. Auch wenn die Kosten höher seien: eine größere Halle mit diesem Großprojekt mitzuplanen sei günstiger und wirtschaftlicher, als in 10, 20 oder 30 Jahren einen Zubau durchzuführen, so das Argument. 
In die gleiche Kerbe schlug GR Helmut Nindl (Die Grünen Kramsach): eine Doppelturnhalle sei in Summe sparsamer. Von vielen und vor allem von zahlreichen engagierten Sportvereinen aus Kramsach sei immer wieder eine multifunktionelle, moderne Sporthalle gefordert worden, so Nindl. Diese falle nun einem „Sparbudget“ zum Opfer, was kurzsichtig und keinesfalls nachhaltig sei. 

Uneinig war man sich im Gemeinderat über die Größe der geplanten Turnhalle beim Volksschulneubau. | Foto: Barbara Fluckinger
  • Uneinig war man sich im Gemeinderat über die Größe der geplanten Turnhalle beim Volksschulneubau.
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Wegen Budget nicht möglich

"Wenn wir uns das leisten können, dann ist mir auch lieber gleich etwas Ordentliches, aber wir müssen aufs Budget schauen und auf die Kosten", erklärte Fritz Widmann (GFK). Man habe, was das Budget der Gemeinde Kramsach betreffe, nicht viel Spielraum. Mit einer Verbindung zwischen der neuen und der alten Turnhalle hätte man dann auch "mehr oder weniger" eine Zweifachturnhalle. 
Bürgermeister Andreas Gang (BLK) erklärte im Rahmen der Sitzung die Vorbereitungen in der Steuerungsgruppe. Zuerst sei man bei den Kosten von rund 24 Millionen Euro brutto ausgegangen. Die Firma Communalp stellte fest, dass sich die Gemeinde aber nur Ausgaben von 6 Millionen Euro leisten könne, um das Projekt aus dem weiteren Budget finanzieren zu können. 
Momentan liege man beim aktuellen Projekt mit Einfachturnhalle bei 12 Millionen Euro, brauche somit aber noch 6 Millionen Euro an Förderungen. Mit den zugesagten finanziellen Unterstützungen seitens des Bundes, Landes und des Bildungsinstitutes komme man auf 5,2 Millionen Euro an Förderungen.

"Sprich: uns fehlen 800.000 Euro für das Projekt für die Schule, welches wir jetzt haben",

so Gang. Man habe in der Steuerungsgruppe aber auch darauf geschaut, dass die neue Turnhalle für Vereine den nötigen Platz habe und über einen eigenen Raum für Geräte verfüge. 

Weitere Projekte

Er verwies darauf, dass noch weitere Projekte in Kramsach anstünden, wie der Ausbau der Landesmusikschule, die Bewerkstelligung des Hochwasserschutzes oder eine Lösung für den Kindergarten und die Kinderkrippe. Man brauche vorerst eine Ausschreibung mit Kosten nach der Vorgabe der Aufsichtsbehörde und könne sich als Gemeinde nicht etwas auferlegen, das man sich nicht leisten könne. Ergänzungen seien bei den Plänen auf Grund des zweistufigen Architekturwettbewerbes später aber immer noch möglich, falls sich beispielsweise die preisliche Lage entspannt und die Kosten sinken.
Der Antrag für eine Doppelturnhalle wurde mit 8 zu 9 Stimmen abgelehnt. Der Antrag für die Durchführung des Architekturwettbewerbes wurde mit 9 Ja-Stimmen, 7 Gegenstimmen und 1 Enthaltung angenommen. 

Was sagst du zu den Plänen für den Volksschul-Neubau und die Turnhalle in Kramsach?

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