Heim Zell
Kufsteiner Seniorenrat spricht sich für Betreutes Wohnen aus

Seniorenrat-Obfrau Christine Lederer und Obfrau-Stv. Waltraud Berger (v.l.) vom Seniorenrat Kufstein bitten die Stadt, ihre Entscheidung für ein Generationenprojekt im Altenwohnheim Zell zu überdenken.  | Foto: Barbara Fluckinger
6Bilder
  • Seniorenrat-Obfrau Christine Lederer und Obfrau-Stv. Waltraud Berger (v.l.) vom Seniorenrat Kufstein bitten die Stadt, ihre Entscheidung für ein Generationenprojekt im Altenwohnheim Zell zu überdenken.
  • Foto: Barbara Fluckinger
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Senioren sprechen sich gegen Reduzierung von Pflegebetten im Altenwohnheim Zell aus, sie fordern Betreutes Wohnen als Alternative zum geplanten "Generationenprojekt" mit Kindergarten.

KUFSTEIN. Das Ansinnen der Stadt Kufstein, im Altenwohnheim Zell in der derzeit leerstehenden Pflegestation im Parterre zwei Kindergartengruppen unterzubringen (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten), stößt im Seniorenrat der Stadt nicht gerade auf Begeisterung. 
"Wir sind hier, um die Senioren zu vertreten", erklärt Waltraud Berger, Obfrau-Stellvertreterin im Seniorenrat, am Freitag, den 17. Dezember bei einem einberufenen Pressegespräch in Kufstein. Immerhin sind es in der Stadt Kufstein rund 3.500 Menschen, die zu der Gruppe der Senioren zählen, beinahe 18 Prozent der aktuellen Einwohnerzahl. Dennoch hätten die Vertreter des Seniorenrates erst aus den Medien von den Plänen für das Altenwohnheim Zell erfahren. "Wir hätten uns erwartet, vorher informiert zu werden", erklärt Berger. 
Dabei sei man grundsätzlich nicht gegen ein Projekt, bei dem Alt und Jung zusammenkommen. "Das eine schließt das andere nicht aus", sagt Berger. Dennoch brauche man die bereits bestehenden Zimmer mehr für die Senioren.

Wunsch nach Betreutem Wohnen

Die stellvertretende Seniorenrat-Obfrau äußert im Namen der Senioren den Wunsch, eine Art Senioren- und Pflegezentrum aufzubauen. Anstelle des Kindergartens spricht sie sich gemeinsam mit dem Seniorenrat für Betreutes Wohnen im Parterre des Wohnheims in Zell aus. "Es kann nicht sein, dass wir bei einer reduzierten Zahl an Pflegebetten noch einmal die Kapazität des Hauses beschneiden", sagt Berger. 
Der Seniorenrat hätte dort gerne ein "echtes" Betreutes Wohnen – "angefangen mit fünf bis zehn Einrichtungen im vorhandenen 'alten' Haus". Den Senioren schweben dort Wohnungseinheiten von 50 bis 60 m2 Größe vor. Ein solches Angebot gebe es nämlich in der Stadt bislang nicht, der Bedarf sei aber durchaus da. Laut Definition muss bei Betreutem Wohnen (neben je nach Bedarf gewähltem "Grundservice") auch in der Nacht die Möglichkeit bestehen, einen Notruf an eine Einrichtung zu tätigen, die auch nachts besetzt ist. Diese Möglichkeit wäre im Altenwohnheim Zell gegeben. 
"Wir bitten einfach die Gemeinde, noch einmal darüber nachzudenken, ob man die vorhandenen Räumlichkeiten nicht für unsere Senioren erhalten könnte und sich etwas überlegt, das uns nützen könnte", so Berger abschließend.

"Attraktivere" Senioren-Wohnungen geplant

Bgm. Martin Krumschnabel erklärt, dass der Seniorenrat zwar in die Entscheidung nicht eingebunden war, er aber in der Zwischenzeit ich mit den Vertretern ein ausführliches Gespräch darüber geführt habe. Es gebe im Wohnheim noch immer zwölf leere Betten, die man mangels Personals nicht nutzen könne. "Die Einrichtung weitere Senioren-Wohnungen in diesem Bereich halte ich nicht für sinnvoll, hier müssen wesentlich attraktivere Wohnungen gefunden werden. Das wissen wir aus dem derzeit bereits bestehenden Projekt, wo eine rasche Vergabe gar nicht so leicht immer möglich ist", sagt Krumschnabel. Die Stadt werde in Zukunft wesentlich attraktivere Senioren-Wohnungen z.B. in Sparchen errichten. (bfl)

Für welche Option wärst du: Generationenprojekt oder Betreutes Wohnen?

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

Jung & Alt kommen in Kufstein unter ein Dach
Personal und Pflege sind Thema im Kufsteiner Gemeinderat
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.