Tirol greift dem Kosovo unter die Arme

181Bilder

13 Jahre sind seit dem Ende des Kosovo-Krieges vergangen, die Spuren sind jedoch auch heute noch deutlich sichtbar:
Zerstörte Häuser, leere Felder und große Mengen an Müll neben den Straßen zeichnen das Landschaftsbild. Viele Menschen sind abgewandert, ganze Dörfer stehen leer. Sie erinnern an bizarre Geisterstädte, in denen die Ruinen Schritt für Schritt der Natur verfallen.
Die Menschen im Kosovo sind trotz widriger Bedingungen und hoher Arbeitslosigkeit voller Hoffnung und Perspektiven für die Zukunft. Diese Perspektiven können zum Teil durch die finanzielle Hilfe Tirols verwirklicht werden.

Seit 1999 unterstützt das Land Tirol den Wiederaufbau im Kosovo. Das Hilfsprojekt konnte inzwischen schon mehreren hundert Menschen und Gemeinden unter die Arme greifen.
Vergangene Woche besuchten Landesrat Gerhard Reheis, Flüchtlingskoordinator Peter Logar, Agrarwirtschafter Andreas Leichter, Melita Duma von der Flüchtlingshilfe und eine Delegation von Journalisten den Kosovo und machten sich ein Bild von der Situation vor Ort.
Nachdem in den vergangenen Jahren vor allem in den Norden Kosovos investiert wurde, gehen jetzt die Hilfsmittel verstärkt in den Süden.

Hilfsprojekte

Von den vielen Hilfsprojekten wurde drei von der Delegation besucht:
Die Gemeinde Vusthri konnte sich über die Errichtung einer Feuerwehrhalle freuen, die vom Land Tirol mitfinanziert wurde. Auch ausgemusterte Feuerwehrautos und -ausrüstungen aus Tirol werden in den Kosovo gebracht und dort weiterverwendet. Mit LH-Stv. Gerhard Reheis wurde diese Halle feierlich eingeweiht. Über weitere Feuerwehrhilfe wird verhandelt.

Dem Behindertenzentrum der Organisation „Handikos“ in Suhareka konnte ein neues Behindertenfahrzeug übergeben werden. In diesem Zentrum sind 570 Personen mit Behinderungen aus 42 Ortschaften des Bezirks Suhareka registriert.
Die Organisation ist im ganzen Kosovo tätig und verfügt über 14 Rehabilitationszentren und 25 lokale Büros.

Der Familienvater Fran Demaj konnte mit 40.000 Euro Unterstützung vom Land Tirol einen Schweinestall für 100 Schweine errichten. In dem vorwiegend muslimischen Land gibt es katholische Dörfer, deren Bewohner ihr Schweinefleisch bisher aus Brasilien oder Mazedonien importieren mussten. Im moment befinden sich 43 Schweine im Stall. "Ich wurde in Rotholz für die Schweinezucht geschult und werde das Gelernte in meinem Betrieb umsetzen. Nach drei Jahren ist mein Stall nun endlich fertig und ich bin sehr dankbar für die Hilfe aus Tirol", sagt Fran Demaj.

Hilfe zur Selbsthilfe

„Wir bieten den Menschen im Kosovo Hilfe zur Selbsthilfe und prüfen genau, wem wir unter die Arme greifen“, so Flüchtlingskoordinator Peter Logar.
Das Projekt „Kosovohilfe Tirol“ wird noch bis 2015 weitergeführt.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.