Wörgl: Musikschulneubau jetzt doch nicht mehr fix

- hochgeladen von Melanie Haberl
Harte Worte bei der Gemeinderatssitzung, die angespannte Finanzlage könnte das Projekt kippen.
WÖRGL (mel). Wurde im Juli-Gemeinderat noch einstimmig ein Neubau der Landesmusikschuleum 5,8 Millionen Euro beschlossen, will jetzt zumindest die Bürgermeisterin nichts mehr davon wissen. Laut Immobilienausschuss solle, um in dem Gebäude die geforderten Synergieeffekte mit den Pflichtschulen herzustellen, der Kostenrahmen auf 7 Millionen Euro aufgestockt werden.
"Wenn wir in dieses Haus so viel hineinstecken sollen, müssen wir mehr Geld in die Hand nehmen", erklärte Immobilienreferent Alexander Atzl bei der Gemeinderatssitzung und stellte dafür einen Dringlichkeitsantrag. Diesen bezeichnete Bürgermeisterin Hedi Wechner als "fahrlässig" und verwies auf die prekäre Finanzsituation der Stadt.
"Die Aufstockung ist aus finanziellen Gründen unmöglich. Wir hatten eine Finanzbesprechung zum mittelfristigen Finanzplan, wir sollten besser das gesamte Projekt nochmals überdenken", so Bürgermeisterin Hedi Wechner bei der Gemeinderatssitzung vergangenen Donnerstag.
Ausschuss soll erarbeiten
Atzls Dringlichkeitsantrag wurde mit elf zu neun Stimmen abgelehnt, nun hängt der angedachte Neubau in der Luft. Bgm. Hedi Wechner fordert vom Immobilienausschuss eine klarere Ausarbeitung des Projekts, da dieser "seine Arbeit nicht getan" habe. "Die Bürgermeisterin will die Musikschule bis zum St. Nimmerleinstag hinausschieben, das ist eine Frechheit", kontert Atzl bei der Gemeinderatssitzung. "Der Ausschuss hat bereits alles in seiner Macht Stehende getan", ärgert sich Gemeinderat und Musikschuldirektor Johannes Puchleitner. Er ortet "Verzögerungstaktik" seitens der Bürgermeisterin.
"Wir müssen darüber diskutieren, denn 'Nicht-Reden' bringt uns auch nicht weiter", sagt Finanzreferent Daniel Wibmer bei der Sitzung. Puchleitner ergänzt: "Wir dürfen jetzt nicht aufgeben, es müssen neue Lösungsansätze erarbeitet und diskutiert werden."
Dringender Handlungsbedarf
Da das jetzige Musikschulgebäude renovierungsbedürftig und nicht barrierefrei ist, sei laut Musikschuldirektor dringend eine Sanierung oder ein Neubau erforderlich. Nachdem im Zuge der Bauarbeiten am Gradl-Areal vor gut zwei Jahren auch noch tiefe Risse im LMS-Gebäudeentstanden sind, hat der Gemeinderat im Juli beschlossen, eine neue Landesmusikschule auf dem Areal neben dem Pflichtschulzentrum zu errichten. Für 5,8 Millionen Euro sollten Synergien mit den Pflichtschulen in Form von Räumen für Nachmittagsbetreuung oder einen Turnsaal mit eingeplant werden.
Nach dem Blaulichtzentrum wäre der LMS-Neubau bereits das zweite Großprojekt innerhalb eines Jahres, das zuerst vom Gemeinderat beschlossen und dann wieder gekippt wird.
Hier geht es zum Kommentar: "Ein Mal hü und ein Mal hott in Wörgl"




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