AMS Kufstein hat seit heute neue Leiterin

BH Christoph Platzgummer, Bgm Martin Krumschnabel, Margit Exenberger, Hansjörg Steinlechner und Anton Kern (AMS Tirol, v.l.). | Foto: Mühlanger
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  • BH Christoph Platzgummer, Bgm Martin Krumschnabel, Margit Exenberger, Hansjörg Steinlechner und Anton Kern (AMS Tirol, v.l.).
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KUFSTEIN (red). Hansjörg Steinlechner geht mit 1. März in den Ruhestand. Die Leitung der AMS Geschäftsstelle übernimmt seine langjährige Stellvertreterin Margit Exenberger. 26 Jahre lang stand das Duo dem AMS Kufstein gemeinsam vor.

In diese Zeit fällt die Umstrukturierung vom Amt zum Dienstleistungsunternehmen. „Das war für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein Paradigmenwechsel, der sehr gut gelungen ist“, so Steinlechner. „Wir befragen unsere Kunden regelmäßig durch ein externes Befragungsinstitut, wie zufrieden sie mit den Dienstleistungen des AMS sind. Da hat Kufstein in all den Jahren immer hervorragend abgeschnitten“.
„Lange Zeit wurde der Erfolg des AMS an Arbeitslosenquoten gemessen. Maßgeblich für die Arbeitsmarktentwicklung ist die gesamtwirtschaftliche Situation, die Arbeitskräftenachfrage und das Arbeitskräfteangebot. Wir setzen unsere Möglichkeiten der aktiven Arbeitsmarktpolitik konsequent ein. Dadurch erreichen wir, dass Arbeitslosigkeit nicht länger dauert, als es der Markt bedingt. In all den Jahren ist es gelungen, viele Betriebe vom Service des AMS zu überzeugen. So haben wir inzwischen einen Einschaltgrad an offenen Stellen von ca. 36 % an allen Arbeitsaufnahmen im Hauptverband erreicht, Tendenz steigend“, erklärt Margit Exenberger
„Ob wir erfolgreich sind, zeigen viele Kennzahlen. Wir sind inzwischen zu einem zahlengesteuertes Unternehmen“ geworden, meint Hansjörg Steinlechner. Viele Managementmethoden der modernen Wirtschaft werden zur Steuerung der Geschäftsstelle eingesetzt. Dazu gehören jährliche Managementvereinbarungen, arbeitsmarktpolitische Zielvorgaben und eine ausgeklügelte Balanced Score Card“.

DIE FAKTEN DES AMS KUFSTEIN (STAND 2016) MIT SEINEN 44 MITARBEITERINNEN:

  • 6.767 freie Stellen akquiriert
  • 623 Lehrstellen akquiriert
  • 11.155 Rat- und Arbeitsuchende durch Vermittlung, Beratung, Fördermaßnahmen und Existenzsicherung unterstützt.
  • 5.172 BIZ BesucherInnen betreut, 65 Schulklassen besuchten das BerufsInfoZentrum
  • € 7.872.000,- für arbeitsmarktpolitische Förderungen und
  • € 34.155.000,- an Versicherungsleistungen bemessen und angewiesen.

„Das sind erhebliche Summen, die den Menschen und Betrieben in unserem Bezirk zu Gute kommen. Damit finanzieren wir viele sehr sinnvolle Unterstützungen zur Aus- und Weiterbildung, (Bsp. Nachholen des Lehrabschlusses) Lohnkostenzuschüsse für Betriebe, oder Arbeitsplätze am Zweiten Arbeitsmarkt“, informiert Margit Exenberger.

In den 26 Jahren sind Arbeitslosigkeit aber auch Beschäftigung kontinuierlich gestiegen. Die Gründe dafür sind vielfältig, haben jedenfalls mit geänderten Arbeitsbedingungen, der Internationalisierung und einem gestiegenen Angebot an Arbeitskräften zu tun.
Erschreckend bleibt die Krise 2008/2009 in Erinnerung: "Damals erlebten wir einen übergangslosen Umbruch von Hochkonjunktur zur Freisetzungswellen von Arbeitskräften aufgrund von Auftragseinbrüchen innerhalb weniger Wochen. Damals spürten wir hautnah, wie schnell und erheblich sich wirtschaftliche Schwierigkeiten ausgehend von entfernten Wirtschaftsräumen (damals die USA), auf unseren Bezirk auswirken."

Veränderungen in der Zukunft

„Wir sind nun im zweiten Jahr mit kontinuierlichem Rückgang in der Arbeitslosigkeit, die Wirtschaft boomt. Zahlreiche Firmen können den Arbeitskräftebedarf nicht mehr abdecken. Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften. Das heißt aber nicht, dass es keine Arbeitslosigkeit mehr geben wird. Im Gegenteil. Beschäftigungsverhältnisse werden immer kürzer. Dazwischen gibt es Phase der Arbeitssuche. Die Arbeitsplätze verändern sich weiter in Richtung Automatisierung und Digitalisierung. Das bedeutet, dass wieder erheblich mehr Menschen, insbesondere jene die nicht, oder nicht mehr passend ausgebildet sind, sich umorientieren müssen.“, so die designierte Leiterin, Margit Exenberger, und: „Menschen die über keine Ausbildung verfügen, sind heute schon weit mehr von Arbeitslosigkeit betroffen, als Fachkräfte. Diese Dynamik wird sich noch erheblich verschärfen.“

Schwerpunkte der neuen Leiterin

„Mein Fokus wird auf dem Kontakt zur Wirtschaft liegen, damit wir den Arbeitsmarkt optimal abbilden können. Es gibt einige wichtige interne Projekte, hier vor allem die Lösung unseres Raumbedarfes, dem ich mich widmen werde. Die Führung der Mitarbeiter/innen hat oberste Priorität, damit wir als Dienstleistungsunternehmen weiterhin optimal bei unseren arbeitsuchenden Kunden und Unternehmen punkten können“, erklärt Exenberger.

Resümee von Hansjörg Steinlechner

„Ich habe immer versucht die Betriebe, als auch die arbeitsuchenden Menschen zu unterstützen. Für mich standen die Menschen und die Betriebe im Mittelpunkt meines Handelns. Ich habe aber auch immer darauf geachtet, dass Arbeit angenommen wurde wenn es eine gab. Damit das soziale Netz nicht zu Unrecht ausgenützt wird. Alleine 2016 wurden 1.240 Sanktionen (Streichungen) nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz vorgenommen“, so Steinlechner. 

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