Eisheilige: Vom Gedenktag bis zur Bauernregel

Zu den Eisheiligen, auch gestrenge Herren genannt, zählen mehrere Gedenktage von Heiligen im Mai.
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  • hochgeladen von Sebastian Glabutschnig

Zu den Eisheiligen zählen mehrere Gedenktage von Heiligen im Mai. Mittlerweile ist die alte Bauernregel aus der Zeit des Julianischen Kalenders, wegen der Verschiebung durch die gregorianische Kalenderreform jeweils 10 Tage später anzuwenden. Die Eisheiligen zählen zu den Wetterheiligen und waren Bischöfe und Märtyrer im 4. oder 5. Jahrhundert.

Die Gedenktage der Eisheiligen

1. Mamertus, Bischof von Vienne – 11. Mai
2. Pankratius, frühchristlicher Märtyrer – 12. Mai
3. Servatius, Bischof von Tongeren – 13. Mai
4. Bonifatius, frühchristlicher Märtyrer – 14. Mai
5. Sophia, frühchristliche Märtyrin - Mutter dreier Jungfrauen – 15. Mai

In Norddeutschland gillt Mamertus als erster Eisheiliger, in Süddeutschland und Österreich Pankratius.

Klimatologischer Hintergrund

In Mitteleuropa sind die Temperaturen ab Anfang Mai meistens bereits recht hoch. Durch Wetterlagen, bei denen kalte Polarluft nach Mitteleuropa strömt, werden diese hohen Temperaturen jedoch immer wieder unterbrochen. Bei einem klaren Himmel kann so die nächtliche Abstrahlung zu Bodenfrost führen. Eine Bauernregel besagt deswegen, dass das milde Frühlingswetter erst mit Ablauf der "kalten" Sophie stabil wird. Diese war enorm wichtig, da Bodenfrost eine ganze Saat vernichten kann. Früher erfolgte die Aussaat also erst nach der kalten Sophie.

Der Kalenderwechsel

Die Bauernregel stammt aus einer Zeit, als noch der julianische Kalender galt. Die Eisheiligen wurden mit dem Wechsel zum gregorianischen Kalender nach vorne verschoben, so dass sie heute astronomisch gesehen zu früh im Jahr liegen. Mit der Berücksichtigung auf den Kalenderwechsel läge die kalte Sophie heute auf dem 23. Mai.

Bauernregel noch aktuell?

In Payerne, in der Schweiz, wurden langjährige Messreihen durchgeführt welche zeigen, dass es keine Häufung von Frost während der Eisheiligen gibt. Doch in der mehrheit der Jahre tritt mindestens ein- oder zweimal im Mai Bodenfrost auf. Bei der Beurteilung der Bauernregel muss man auch die Klimaveränderung berücksichtigen. Die Regel wurde wahrscheinlich während einer mittelalterlichen Kaltperiode aufgestellt

Bauernregeln und Sprichwörter

Im Laufe der Jahrhunderte und Jahrzehnte haben sich verschiedene Bauernregeln und Sprichwörter entwickelt, die auf die Eisheiligen Bezug nehmen:

- Pankraz, Servaz, Bonifaz,machen erst dem Sommer Platz.
- Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.
- Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist.
- Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein.
- Die kalte Sophie macht alles hie. (bairisch: hie = hin, kaputt)
- Mamertius, Pankratius, Servatius bringen oft Kälte und Verdruss.
(Quelle: Wikipedia)

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