Lass die Sonne in den Tank
OÖ. Unser Bundesland ist hinsichtlich Öko-Technologie europaweit unter den Innovationstreibern.
Erneuerbare Energien und ihre alternativen Einsatzmöglichkeiten sind ein großes Thema. Zwar liefern Wind- und Solarparks teils riesige Mengen an Strom, ihn effizient zu speichern ist jedoch immer noch eine Herausforderung. Vorbei an ressourcenintensiven Akkus, bietet sich die Möglichkeit der Umwandlung in eine andere, besser „lagerbare“ Form, wie etwa künstliches Methan oder Wasserstoff. In elektrolytischen Prozessen entstehen diese „E-Fuels“. Inspiriert ist dieser Vorgang von der natürlichen Fotosynthese, erklärt Niyazi Serdar Sariçiftçi, Leiter des Instituts für Physikalische Chemie an der Johannes Kepler Universität, den Ursprung des faszinierenden Forschungsgebiets. Weltruhm hat Sariçiftçi mit seiner Arbeit an einer neuen Generation von Solarzellen erlangt. Sogenannte Perowskite sollen unter anderem im Bereich der GiPV (Gebäudeintegrierte Fotovoltaik) mehr Flexibilität bringen: „In Zukunft können Solarzellen wie Wandfarbe ganze Gebäudeteile bedecken“, beschreibt Sariçiftçi nur eine praktische Anwendung.
Vereint zur Energiewende
Grundlagenforschung wie diese ist essenziell für ein Projekt wie „NEFI“ (New Energy for Industry). Ziel ist die Abkehr der Industrie von fossilen Energieträgern. Realisiert werden soll das in einem „Innovationsverbund“ aus derzeit 80 Unternehmen, 14 Forschungspartnern und verschiedenen Institutionen. Business Upper Austria, die Wirtschaftsagentur des Landes OÖ, sieht hier einen dreifachen Nutzen: Primär stellt man sich der Herausforderung langfristiger Klimaschutzziele. Zusätzlich wachse die sogenannte „Cleantech“-Branche, was zu Fortschritten in der Forschung sowie zur Entstehung von Arbeitsplätzen führe. Das Projekt erhält bis 2025 insgesamt 120 Millionen Euro vom Energie- und Klimafonds. NEFI ist eine österreichische Forschungs- und Entwicklungsplattform mit Schwerpunkten in OÖ und der Steiermark. „Damit wird OÖ auch zum international sichtbaren Leuchtturm für Umwelt- und Energietechnologie“, so Landesrat Michael Strugl.
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