Altersheim Landeck
"5 nach 12": Allerhöchste Zeit für Pflegereform

"5 nach 12" bei der Pflege: MitarbeiterInnen vom Altersheim Landeck streikten für eine Gesundheits- und Pflegereform. | Foto: Siegele
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  • "5 nach 12" bei der Pflege: MitarbeiterInnen vom Altersheim Landeck streikten für eine Gesundheits- und Pflegereform.
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LANDECK (sica). Pünktlich um fünf nach zwölf folgten am 10. November auch MitarbeiterInnen vom Altersheim Landeck dem Aufruf der "Offensive Gesundheit", um einen zehnminütigen Streik anzutreten und symbolisch darzustellen, dass es bei der Pflege sprichwörtlich "5 nach 12" ist. Gefordert wird eine Gesundheits- und Pflegereform.

Für Durchsetzung entlastender Reformen streiken

Der Verbund „Offensive Gesundheit“, bestehend aus AK (Arbeiterkammer), Ärztekammer sowie den Gesundheitsgewerkschaften rief am 10. November dazu auf, um 12.05 Uhr den Arbeitsplatz für zehn Minuten zu verlassen, um für die Durchsetzung wichtiger und entlastender Reformen durch die Regierung zu appellieren.

"5 nach 12" bei der Pflege: MitarbeiterInnen vom Altersheim Landeck streikten für eine Gesundheits- und Pflegereform. | Foto: Siegele
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"Wir müssen endlich tätig werden", betonte auch Dietmar Königsecker, Wohnbereichsleiter vom Altersheim Landeck und Mitglied der Gewerkschaft "younion" beim Streik im Landecker Altersheim. An die zwanzig Personen aus dem Pflegebereich sowie Funktionspersonal hatten sich dort pünktlich um "5 nach 12", wie auch die Aktion der Offensive Gesundheit betitelt wurde, versammelt. Gefordert wurden mit dem Streik bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen, eine einheitliche und den tatsächlichen Gegebenheiten angepasste Personalbedarfsrechnung sowie verlässliche Dienstpläne für alle Beschäftigten. Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Attraktivierung der Ausbildung:

"Es geht nicht immer zentral um die Arbeitszeiten oder um mehr Verdienst, sondern es ist enorm wichtig, dass der Job wieder attraktiver gemacht wird und dass mehr Leute in die Pflegeausbildung gebracht werden, damit in Zukunft ein qualitatives Arbeiten mit genügend Personal möglich ist",

betonte Königsecker, der sich gemeinsam mit Manfred Ladner, Pflegedienstleiter-Stellvertreter und Betriebsrat vom Altersheim Landeck in der Gewerkschaft "younion" in der Arbeitsgemeinschaft Pflege engagiert. 

Setzten sich gemeinsam in der Gewerkschaft "younion" in der Arbeitsgruppe für Pflege ein: Diemtar Königsecker und Manfred Ladner (v.li.). | Foto: Siegele
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Botschaft an Land und Bund

Wichtig war Dietmar Königsecker und Manfred Ladner beim Streik in Landeck zu betonen, dass sich dieser keinesfalls gegen die Stadtgemeinde Landeck richtet: "Wir sind mit der Stadtgemeinde als Arbeitsgeber sehr zufrieden. Die Botschaft richtet sich ganz klar an den Bund und das Land - Es kann so nicht mehr weitergehen, das System steht vor dem Kollabieren". 

Manfred Ladner (2.vli.) gab dem Personal klare Worte als nochmaligen Denkanstoß zur aktuellen Situation mit auf den Weg und bedankte sich für ihre Arbeit. | Foto: Siegele
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Manfred Ladner gab den MitarbeiterInnen beim Streik klare Worte mit auf den Weg:

"Von der Politik bekommen wir immer wieder einen Prügel vor die Füße geschmissen, insofern, dass unsere Forderungen nach einheitlichen Rahmenbedingungen und auch die Forderung, den Pflegeberuf für Neu- und WiedereinsteigerInnen interessant zu machen nicht nachgekommen wird. Zwar wird besonders vor Wahlen immer wieder versprochen, in diesen Bereichen tätig zu werden, doch im Endeffekt passiert nichts. Die Zielsetzung ist gut, die Maßnahmenplanung lückenhaft und das Erreichen der Ziele schlichtweg nicht gegeben",

so Ladner, der sich im Zuge des Streikes bei allen MitarbeiterInnen für ihre professionelle und unsagbar wichtige Arbeit unter teils schwersten Bedingungen bedankte.

"Nicht einmaliges Aufbäumen"

Bei dem organisierten Streik, für welchen von Heimleiter Reinhard Scheiber vorab die Genehmigung eingeholt und Unterstützung zugesagt wurde, handle es sich keinesfalls um ein "einmaliges Aufbäumen". Die österreichweiten Aktion "5 nach 12", zu der Altersheime, Krankenhäuser und Soziale Dienste eingeladen wurden, war der Beginn mehrere gemeinschaftlicher Aktionen:

"Die Gewerkschaften wollen auf jeden Fall dauerhaft den Finger in die Wunde legen",

erläuterte Dietmar Königsecker. Auch Vorarbeit wurde schon geleistet: Vergangene Woche fand das erste Gespräch mit Gesundheitslandesrätin Annette Leja statt, die Gewerkschaften werden sich künftig alle zwei Monate mit ihr für einen konstruktiven Austausch treffen. Zudem wurden vorab schon Pflegeforen organisiert, um zu schauen wie die Stimmung vom Pflegepersonal ist und welche Punkte sie am meisten beschäftigen. Aus diesen Ergebnissen heraus haben die Gewerkschaften einen 41-Punkte Katalog ausgearbeitet, mit welchem sie auf die Landesregierung zugekommen sind. Fixiert sind jedenfalls regelmäßige Treffen der Gewerkschaften untereinander und die regelmäßigen Verhandlungen mit der Regierung. 

KH Zams protestierte für ein faires Gesundheits- und Pflegesystem

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