Ein Jahr Koordinationsstelle
"Care Management" in Landeck ist eine Erfolgsgeschichte

Sonja Theiner und Manuela Juen (beide Koordination Pflege und Betreuung Landeck), Gabi Schiessling (Tirol-Koordinatorin CareManagement Tirol), LR Bernhard Tilg, Angela Flörl (Assistentin UMIT/ Interreg-Projekt), Eva Schulc (Leiterin Interreg-Projekt), Alessandra Gessl (Assistentin UMIT/ Interreg-Projekt) und Hans Kreuzer (Mitglied Kernteam CareManagement Tirol). | Foto: Othmar Kolp
8Bilder
  • Sonja Theiner und Manuela Juen (beide Koordination Pflege und Betreuung Landeck), Gabi Schiessling (Tirol-Koordinatorin CareManagement Tirol), LR Bernhard Tilg, Angela Flörl (Assistentin UMIT/ Interreg-Projekt), Eva Schulc (Leiterin Interreg-Projekt), Alessandra Gessl (Assistentin UMIT/ Interreg-Projekt) und Hans Kreuzer (Mitglied Kernteam CareManagement Tirol).
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

LANDECK (otko). Seit einem Jahr sind zwei Koordinatorinnen für Pflege und Betreuung im Bezirk Landeck tätig. Erfolgreiches Pilotprojekt wird auf ganz Tirol ausgedehnt.

Positive Bilanz gezogen

Vor einem Jahr wurde das Tiroler Pilotprojekt "Care Management" im Bezirk Landeck gestartet. Zum "ersten Geburtstag" wurde im Rahmen eines Pressegesprächs am 10. Juli in Landeck eine positive Bilanz gezogen.
"Es hat sich gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, diese Einrichtung zu schaffen. Die Rückmeldungen sind sehr positiv. Nun haben die Betroffenen eine Anlaufstelle, an die sie sich mit allen pflegerischen, betreuerischen aber auch psychosozialen Problemen wenden können. Das ist eine Entlastung für alle Betroffenen als auch für den Verwaltungsapparat des Landes Tirol, da sie vor Ort Beratung aus erster Hand bekommen", betonte Gesundheits- und Pflegelandesrat Bernhard Tilg.

Die Regionale Koordinationsstelle des Landes für Pflege und Betreuung in der Innstraße 15  in Landeck (altes Gesundheitsamt).
  • Die Regionale Koordinationsstelle des Landes für Pflege und Betreuung in der Innstraße 15 in Landeck (altes Gesundheitsamt).
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Pilotprojekt wird auf ganz Tirol ausgedehnt

Care Management Tirol ist eine Initiative des Landes Tirol. Für Aufbau und Koordination ist das Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol zuständig. Bis zum Jahr 2023 soll in jedem Tiroler Bezirk eine Koordinationsstelle für Pflege und Betreuung aufgebaut werden. „Mit dem Pilotprojekt wurde von den Pionierinnen auf diesem Gebiet eine hervorragende Arbeit geleistet. Einen großen Dank möchte ich an dieser Stelle unserer Tirol-Koordinatorin Gabi Schiessling und unseren zwei Koordinatorinnen in Landeck Manuela Juen und Sonja Theiner aussprechen, die viel Herzblut, Empathie und Leidenschaft hineingesteckt haben.“

Arbeitsintensives Jahr

Die Pflegelandschaft wird durch viele Player und Strukturen immer komplizierter. Betroffene blicken da oft nicht mehr durch und daher sei es wichtig, eine erste Anlaufstelle für Hilfeleistungen im Bezirk zu haben.
Die Tirol-Koordinatorin Gabi Schiessling blickte auf ein sehr arbeitsintensives Jahr in der Koordinationsstelle Pflege und Betreuung in Landeck zurück: "120 Beratungen wurden im ersten Jahr durchgeführt. Es mussten Strukturen aufgebaut, Netzwerke geknüpft sowie grundlegende Arbeitsschritte fixiert werden. Nun haben wir ein Grundkonzept, das wir für die Ausrollung in den nächsten Bezirken anwenden können." Viele komplexe Fälle konnten so gelöst und den Betroffenen geholfen werden. "Die Beratung hat sich gut etabliert und ist auch keine Kontrollinstanz oder Konkurrenz für die die anderen Stakeholder", verwies Schiessling.
Hans Kreuzer, der Mitglied im tirolweiten Kernteam des Care Management Tirols zeigte sich erfreut, dass der Bezirk Landeck wieder einmal eine Pilotregion war. "Es hat sich gezeigt, dass es absolut richtig und notwendig war, diese Koordinationsstelle im Bezirk Landeck zu schaffen. Hier wurde viel Geld in die Hand genommen und ich möchte mich beim Land Tirol und insbesondere bei LH Günther Platter und LR Bernhard Tilg für diese wichtige Initiative bedanken", so Kreuzer.

Gabi Schiessling, Koordinatorin CareManagement Tirol, LIV Tirol (li.) und Bernhard Tilg, Landesrat für Gesundheit, Pflege und Wissenschaft.  | Foto: Othmar Kolp
  • Gabi Schiessling, Koordinatorin CareManagement Tirol, LIV Tirol (li.) und Bernhard Tilg, Landesrat für Gesundheit, Pflege und Wissenschaft.
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Vernetzung und Beratung

Diese Vernetzung ist eine Hauptaufgabe der zwei Koordinatorinnen im Bezirk Landeck. „Es gab viele Klinken zu putzen. Wir haben uns im abgelaufenen Jahr mit allen Dienstleistern des Pflege- und Sozialbereiches im Bezirk Landeck vernetzt. Das sind insgesamt 83 Kontakte im Pflegebereich und 74 soziale und sozialrechtliche Kontakte“, erzählte Manuela Juen. Die Palette reicht von ersten Vorstellungsrunden, über Netzwerktreffen bis zur Unterstützung bei schwierigen Case Management-Fällen. „Ein absolutes Highlight im vergangenen Jahr ist die Vernetzung mit dem Projekt ‚Familiäre Pflege‘ am KH Zams“, betonte Sonja Theiner.

Sonja Theiner und Manuela Juen (beide Koordination Pflege und Betreuung Landeck), Gabi Schiessling (Tirol-Koordinatorin CareManagement Tirol), LR Bernhard Tilg, Angela Flörl (Assistentin UMIT/ Interreg-Projekt), Eva Schulc (Leiterin Interreg-Projekt), Alessandra Gessl (Assistentin UMIT/ Interreg-Projekt) und Hans Kreuzer (Mitglied Kernteam CareManagement Tirol). | Foto: Othmar Kolp
  • Sonja Theiner und Manuela Juen (beide Koordination Pflege und Betreuung Landeck), Gabi Schiessling (Tirol-Koordinatorin CareManagement Tirol), LR Bernhard Tilg, Angela Flörl (Assistentin UMIT/ Interreg-Projekt), Eva Schulc (Leiterin Interreg-Projekt), Alessandra Gessl (Assistentin UMIT/ Interreg-Projekt) und Hans Kreuzer (Mitglied Kernteam CareManagement Tirol).
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Wissenschaftliches Fundament

Ein absoluter Mehrwert für einen professionellen Aufbau der Koordinationsstellen für Pflege und Betreuung im gesamten Land Tirol ist die wissenschaftliche Begleitung durch Eva Schulc von der Landesuniversität UMIT. Eine Interreg-Studie unter anderem im Bezirk Landeck zum Thema Care Management liefert dafür wichtige Ergebnisse zur Umsetzung.
„Im Rahmen dieser Studie berichteten diplomierte Pflegepersonen in der mobilen Pflege davon, dass sie zusätzlich zu ihren primären Pflegeaufgaben zunehmend mit sozialen, finanziellen und rechtlichen Belangen von Klienten konfrontiert sind. Die Pflege- und Betreuungseinrichtungen werden durch die Komplexität und Zeitintensität dieser Anforderungen, die außerhalb ihres Leistungsspektrums sind, überwältigt“, berichtet Schulc: „Es wurde weiter evident, dass es einerseits ein in der Organisation (bspw. Mobile Dienste) verankertes Case Management geben muss, das auf fallbezogener Ebene mit Betroffenen und Angehörigen schwierige Situationen bearbeiten und meistern soll, um so die Versorgungskontinuität sicherzustellen. Andererseits kommt das Care Management zum Tragen, das auf regionaler Ebene sicherstellen soll, dass die Weichen für eine systematische Zusammenarbeit zwischen den Anbietern optimal gelegt werden und den Dienstleistern mit Rat zu Detailfragen zur Seite stehen soll.“

"Care Management" startet im Bezirk Landeck


Mehr News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.