Grüne üben Kritik
Fünf Anzeigen wegen Gesetzesübertretungen bei der Weltcup-Strecke in Zürs
LECH, ZÜRS (otko). Vorarlberger Grüne kritisieren, dass der Betreiber der Weltcup-Strecke in Zürs mehrere Gesetzesübertretungen bei der Errichtung begangen haben soll.
Fünf Anzeigen erfolgt
Der Skiweltcup kehrt nach 26 Jahren wieder in die Gemeinde Lech am Arlberg zurück. Allerdings mussten die alpinen Rennen wegen Schneemangels vom 13. und 14. November auf 26. und 27. November verschoben werden – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
Ungemach droht aber auch von einer anderen Seite. Wie der ORF Vorarlberg berichtet, soll beim Bau der Weltcup-Strecke mehrmals gegen Gesetze verstoßen worden sein. Bekannt geworden sind die Vorwürfe aus einer Anfragebeantwortung von Umweltlandesrat Johannes Rauch (Grüne). Gegen den Betreiber der "Flexenarena Zürs" hat es fünf Anzeigen gegeben. Dieser muss nun Strafe zahlen, der Hang und die Anlage bleiben.
Gesetzeswidriges Verhalten muss Konsequenzen haben
Bereits im Vorfeld hatte es scharfe Kritik von Seiten der Naturschutzorganisationen und von der Vorarlberger Landesumweltanwältin Katharina Lins am Projekt gegeben.
„Die Anfragebeantwortung ist in ihrer Eindeutigkeit doch überraschend: Offenbar lag zum Zeitpunkt des jeweiligen Baubeginns – Schneedepot, Zufahrt zur Liftstation, Grabungsarbeiten für Flexenarena, Lichtmasten – keine einzige behördliche Bewilligung vor“, verweist die Grüne Tourismussprecherin Nadine Kasper auf die nun vorliegende Anfragebeantwortung des zuständigen Umweltlandesrats Johannes Rauch. Diese wurden zum Teil erst nachträglich erteilt. Manche Genehmigungen fehlen noch immer. Derzeit laufen deshalb gleich mehrere Strafverfahren gegen den Betreiber.
„Das ist für jede und jeden, der jemals ein Haus gebaut, einen Schopf aufgestellt oder eine Garage errichtet hat besonders empörend, weil in so einem Fall eine Reihe von Sanktionen erfolgen: Baueinstellung, Strafverfahren bis hin zum Abbruchbescheid“, kritisiert Kasper die Ungleichbehandlung.
In Zürs wurde offenbar in Kauf genommen, dass man halt Strafe zahlt und die Bewilligungen hinterher eingeholt werden. Für die Grüne Abgeordnete ein deutliches Zeichen dafür, dass die Strafhöhen viel zu gering sind. „Dieses gesetzeswidrige Verhalten muss spürbare Konsequenzen haben“, so Kasper. Auch gelte es nochmals zu überdenken, welche Auswirkungen die Vergehen der Projektbetreiber auf die 1,3 Millionen Förderungen haben. „Diese Eingriffe in die Natur und Bauarbeiten ohne Bewilligungen sind keine Bagatelle. Die Betreiber können sich nicht von ihrer Verantwortung, von Fristen und Bewilligungen freikaufen.“
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