Richtungswechsel beim Wohnbau
Gemeinde Zams beschließt Bausperre in der Bachgasse Nord
Der Zammer Gemeinderat hat einstimmig eine Bausperre für das Siedlungsgebiet Bachgasse Nord beschlossen. Der Wohnbau für Immobilienentwickler soll in Zukunft nur mehr mit Augenmaß und Weitblick erfolgen. Mit dem Richtungswechsel beim Wohnbau soll der dörfliche Charakter von Zams erhalten werden.
ZAMS (otko). Der Bauboom der letzten Jahre mit zahllosen großen Wohnprojekten sorgte in der Gemeinde Zams immer wieder für Kritik. Gerade die Höhe und die Dichte bei einigen Projekten sorgte auch für Proteste und Widerstand bei den Anrainern. Der Gemeinderat hat nun in seiner Sitzung am 27. Februar einstimmig im Bereich der Bachgasse Nord eine Bausperre mittels einer Verordnung beschlossen. Durch die Bausperre hat die Gemeinde die Möglichkeit, innerhalb eines Jahres für die gesamte Fläche einen Bebauungsplan zu erarbeiten.
Immer höher, immer dichter
Bgm. Benedikt Lentsch (Unser Zams) erläuterte die Hintergründe für die konkrete Bausperre:
"Unser Zams ist ein lebenswertes und schönes Dorf. In den vergangenen Jahren wurde in Zams aber oft ohne Maß und Ziel gebaut. Immer noch mehr, immer noch dichter und - wie wir am Beispiel der Südtiroler Siedlung (EG+3) gesehen haben - immer noch höher war die Devise. Das war und ist nicht gut für unser Dorf."
Dieser Entwicklung schiebt die Gemeinde nun einen Riegel vor, um den dörflichen Charakter und die dörflichen Strukturen von Zams weiterhin zu erhalten.
"Im Siedlungsgebiet Bachgasse Nord soll im letzten Grünstreifen nicht noch ein Wohnblock entstehen. Es gab bereits mehrere Anfragen von Immobilienprojekten und wir wollen dieser Entwicklung nun einen Riegel vorschieben. Die Bachgasse ist auch ein Schulweg und wir wollen nicht noch mehr Verkehr",
verkündete der Dorfchef einen klaren Richtungswechsel beim Wohnbau.
Immobilienprojekten einen Riegel vorschieben
GR Josef Reheis (Team Dominik Trax) erinnerte daran, dass bereits 2018 und vor 20 Jahren in einigen Bereichen eine solche Bausperre erlassen wurde.
"Wir befürworten das auch. Es darf nicht das Ansinnen der Wohnbauträger sein, überall über das Extreme hinaus nachzuverdichten. Bei Ein- und Zwei-Familienhäusern wollen wir auch keine Nachverdichtung."
Man müsse aber trotzdem die Gratwanderung zwischen Boden-sparender Verbauung und Nachverdichtung beachten. Zudem sei dieser Schritt ein Eingriff ins Eigentum.
"Wir werden nicht dem Häuslbauer – der ein Ein- oder Zweifamilienhaus bauen möchte – Steine in den Weg legen, wir werden aber Immobilienprojekten einen Riegel vorschieben – die nur auf Profit ausgerichtet sind. Bei denen sich der Normalverdiener sowieso keine Wohnung mehr leisten kann. Das wird es in Zams nicht mehr geben",
so Lentsch abschließend.
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