Schlossgalerie-Baustelle
Hiobsbotschaft für Landeck – L 76-Totalsperre wird verlängert

Seit 11. Mai ist die L 76 Landecker Straße gesperrt. Die Totalsperre dürfte über den 30. November hinaus verlängert werden. | Foto: Othmar Kolp
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LANDECK, FLIEß (otko). Die Totalsperre der L76 Landecker Straße wird über den 30. November hinaus verlängert. Die schwierige Geologie sorgt für Verzögerungen auf der Baustelle. Zusätzlich zu Corona verschärft sich damit die Situation für die Landecker Kaufleute.

26,6 Millionen für Schlossgalerie

Nach mehreren Felsstürzen wurde im Frühjahr mit den Bau der 722 Meter langen Schlossgalerie begonnen. Damit soll die Sicherheit erhöht werden. Die L 76 Landecker Straße ist seit 11. Mai zwischen Landeck und der Abfahrt zur Fließerau für den gesamten Verkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt über den Landecker Tunnel. Insgesamt 26,6 Millionen Euro werden in die derzeit größte Straßenbaustelle des Landes Tirol investiert. Die Totalsperre der Landecker Straße sorgte bereits im Frühjahr für viel Aufregung und Kritik. Unternehmer und die Wirtschaftskammer Landeck gingen auf die Barrikaden. Diese wurde von den ursprünglich kommunizierten zehn bis zwölf auf 28 Wochen bis 30. November 2020 ausgedehnt. Begründet wurde dies wegen der "Corona-Auflagen" und einer daraus resultierenden Kostensteigerung des Projekts – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.

Geht alles nach Plan, soll die Schlossgalerie in drei Jahren – hier im Bild das künftige Nordportal – fertig sein.  | Foto: Land Tirol/Büro Baumann+Obholzer ZT
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Totalsperre wird verlängert

Wie jetzt bekannt wurde, dürfte auch der 30. November als Termin für eine einspurige Öffnung der L 76 nicht halten. Die wichtige Verkehrsverbindung von Landeck ins Obere Gericht wird noch länger geschlossen bleiben. Ein genaues Datum soll in der kommenden Woche bekannt gegeben werden. "Derzeit kann ich dazu nichts sagen. Es gibt nächste Woche dazu eine Besprechung und dann gibt es eine seriöse Prognose", betont Günter Guglberger, Leiter der Abteilung Brücken- und Tunnelbau beim Amt der Tiroler Landesregierung. Auslöser für die Verzögerung sind die Schwierigkeiten auf der Baustelle. "Die Geologie ist äußerst schlecht. Derzeit müssen in rund 100 Meter Höhe über der Baustelle rund 4.000 Kubikmeter Fels abgeräumt werden. Dann können die Arbeiten normal weiter gehen", informiert Guglberger. Bei der geologisch schwierigen Stelle wird momentan mit einem Schreitbagger versucht die losen Felsen abzuräumen.

Foto: Othmar Kolp

Informationen für Bevölkerung wichtig

Die Freude über die notwendige Verlängerung der Totalsperre hält sich in Landeck und in Fließ verständlicherweise in Grenzen. "Für die Stadt ist das eine schwere Hiobsbotschaft und es trifft uns sehr hart. Es wird technisch notwendig sein und ein Kompliment an die Arbeiter, die dort unter Lebensgefahr tätig sind. Als Stadt können wir aber nichts an der Situation ändern. Wichtig ist nun, dass so schnell wie möglich die Dauer bekannt gegeben wird und eine offensive Information an die Bevölkerung seitens des Landes erfolgt", betont der interimistische Stadtchef Vizebgm. Thomas Hittler. Seiner Ansicht nach wird die Verlängerung der Totalsperre aber sicher nicht nur zwei bis drei Wochen betragen.

Der 1. Vizebgm. Thomas Hittler führt derzeit die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters der Stadt Landeck. | Foto: Othmar Kolp
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Auch für den Fließer Bürgermeister Hans-Peter Bock ist die Nachricht in der jetzigen Situation sehr schmerzhaft. "Es betrifft die Leute in der Fließer Au und sämtliche Betriebe – sie sind die Leidtragenden. Es ist kein Vergnügen für die Pendler, Arbeiter und Schüler wenn sie rundherum fahren müssen. Dass es länger dauern würde, sieht man auf der Baustelle", so der Dorfchef. Man warte nun auf die genauen Informationen. "Im Gegensatz zum Sommer, wo es öfters Probleme mit Radfahrern und verirrten Wohnmobilien, die sich verfahren hatten, funktioniert die lokale Umleitung für die Anrainer über den Gramlachweg momentan recht gut", weiß Bock.

Der Fließer Bgm. Hans-Peter Bock. | Foto: Othmar Kolp
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Hiobsbotschaft für die Wirtschaft

Von einer neuerlichen Hiobsbotschaft für die Kaufleute und die Wirtschaft spricht auch Mathias Weinseisen, Obmann der Leistungsgemeinschaft Landeck-Zams. "Vieles ist derzeit ungewiss. Für die Betriebe im Landecker Talkessel ist es momentan sehr, sehr schwierig. Zusätzlich zu den geltenden Corona-Maßnahmen, ist nun auch noch die Landecker Straße länger gesperrt."

Mathias Weinseisen, Obmann der Leistungsgemeinschaft Landeck-Zams. | Foto: Othmar Kolp
  • Mathias Weinseisen, Obmann der Leistungsgemeinschaft Landeck-Zams.
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Nichts desto trotz arbeitet die LG Landeck-Zams daran einen kleinen Adventmarkt zu machen. "Wenn die Corona-Zahlen wieder zurück gehen, hoffen wir auf eine Umsetzung. Auch mit den Christbäumen vor den Geschäften wollen wir wieder eine vorweihnachtliche Stimmung in die Stadt zu bringen. Auch das Weihnachtsgewinnspiel ist bereits zu 100 Prozent fixiert. Es bleibt noch die Hoffnung, dass die Landecker Straße noch vor Weihnachten einspurig geöffnet wird", so Weinseisen.

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