Bahnausbau im Dreiländereck
Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“ kritisiert Gitterle-Aussagen

Neben der FPÖ und der Süd-Tiroler Freiheit setzt sich auch die Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“ für die Fertigstellung der Reschenbahn ein (Fotomontage in Landeck). | Foto: Süd-Tiroler Freiheit
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Die Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“ ist entsetzt über die Aussagen von Landecks Wirtschaftskammerobmann zum Bahnausbau in der Dreiländerregion Italien/Schweiz/Österreich. Michael Gitterle tritt für eine Bahnverbindung Landeck - Scuol ein, um den Schweizer Markt besser zu erschließen.

LANDECK (otko). "Irritiert und empört" zeigt sich die Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“ in einer Aussendung nach dem Neujahrsempfang der Wirtschaftskammer Landeck kürzlich im Stadtsaal. Auslöser sind die „verkehrspolitischen Ausführungen“ von WK-Bezirksobmann Michael Gitterle - MeinBezirk.at berichtete. Er habe laut der Aussendung –

"als Beitrag zur Verbesserung des Mobilitätsangebotes in der Dreiländerregion – den Bau eines Bahntunnels von Scuol (Engadin) nach Mals (Vinschgau) hervorgehoben."

Auch eine Bahnverbindung von Scuol nach Landeck sowie von St. Anton am Arlberg nach Ischgl könne er sich als Mobilitätslösungen vorstellen. Hingegen fand die Bahnverbindung Landeck-Mals, für die sich die Oberländer Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“ seit Jahren engagiert, keine Erwähnung beim Wirtschaftskammerobmann.
Die Gruppe hat sich die Realisierung einer alten Idee zum Ziel gesetzt – den Bau einer Bahntrasse von Landeck nach Mals über den Reschenpass als Teil der Bahnlinie München-Mailand über den Fernpass. Die ersten Pläne zum Bau der Reschenbahn reichen ins 19. Jahrhundert zurück.

WK-Bezirksobmann Michael Gitterle setzt sich für eine Bahnverbindung Landeck - Scuol (Schweiz) ein. | Foto: Othmar Kolp
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Bürgermeister und Touristiker für Reschenbahn

„Es ist zu befürchten, dass sich Gitterle nie mit den Vorleistungen der Gruppe befasst hat und auch nie die Homepage www.reschenbahn.com näher angesehen hat“,

ärgern sich die Reschenbahner und stellen fest: „Die Bürgermeister des Planungsverbandes Oberes und Oberstes Gericht begrüßen vehement einen Schienenstrang Landeck-Mals und haben bei ihrer Sitzung am 16. Jänner 2023 dies nochmals einstimmig bekräftigt. In gleicher Weise sprechen sich die Touristiker eindeutig für die Reschenbahn aus. Weil mit einer modernen Bahninfrastruktur ungeahnte Chancen und Vorteile für die heimische Bevölkerung, sowie für die Gäste der Region verknüpft sind.“

Neben der FPÖ und der Süd-Tiroler Freiheit setzt sich auch die Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“ für die Fertigstellung der Reschenbahn ein (Fotomontage in Landeck). | Foto: Süd-Tiroler Freiheit
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Bahnverbindung von Landeck nach Scuol

Auf Anfrage der BezirksBlätter zeigt sich Michael Gitterle aber zu einer Klarstellung veranlasst:

"Der Bau eines Bahntunnels von Scuol (Engadin) nach Mals (Vinschgau) ist in meine Rede gar nicht vorgekommen, das ist eine Fehlinformation und Unterstellung. Ich trete aber für einen Bahnanschluss von Landeck nach Scuol ein, um den Schweizer Markt besser zu erschließen. Da würde einen touristischen Mehrwert für den Bezirk bringen. Zudem habe sich als Vision einen Durchbruch von St. Anton am Arlberg nach Ischgl."

Ein Relikt der nie fertig gebauten Reschenbahn ist der Tunnel im Landecker Stadtgebiet. | Foto: Othmar Kolp
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Die Machtbarkeitsstudien und Untersuchungen für Trassenverläufe der Terra Raetica wurden beim Treffen der Regierungen von Tirol, Südtirol, Graubünden und Lombardei im März 2022 in Auftrag gegeben. Die Arbeitsgruppe präsentierte den ersten technischen Bericht. Vertiefende Analysen der technischen Arbeitsgruppe sollen mit Ende 2023 vorliegen.

Welche möglichen Ausbauvarianten der Bahn im Dreiländereck würden Sinn machen?



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