Wirtschaftsbund
Landecker Bevölkerung und Wirtschaft nehmen Energiewende ernst
BEZIRK LANDECK. Laut dem Wirtschaftsbund-Obmann Michael Gitterle wären 71.000 GWh (Gigawattstunden) zusätzlicher Strombedarf für Ausstieg aus fossilen Kraftstoffen im Verkehrssektor notwendig. Das entspräche der Stromerzeugungskapazität von 108 Wasserkraftwerken in der Größe vom Kraftwerk Kaunertal.
Landeck Spitzenreiter bei E-Pkw-Neuzulassungen
Mit 154 E-Autos beziehungsweise einem Anteil von 17,8 Prozent aller Neuzulassungen im Jahr 2021 ist Landeck laut VCÖ-Analyse Spitzenreiter im Ranking der Tiroler Bezirke, wenn es um E-Pkw-Neuzulassungen geht - die BezirksBlätter berichteten.
Österreichweit hat sich der Anteil der E-Pkw an den Neuzulassungen von 6,4 Prozent im Jahr 2020 auf 13,9 Prozent im Vorjahr mehr als verdoppelt. Dabei entfielen 83,5 Prozent aller Neuzulassungen elektrischer Fahrzeuge auf juristische Personen, Firmen und Gebietskörperschaften.
„Fast jede fünfte Neuzulassung im letzten Jahr im Bezirk Landeck ist auf einen abgasfreien und geräuscharmen E-Pkw zurückzuführen. Die Dekarbonisierung schreitet voran – besonders in der Wirtschaft“,
freut sich Landecks Wirtschaftsbundobmann Michael Gitterle.
Anreize statt Verbote
Förderprogramme sowie steuerliche Erleichterungen schaffen zusätzliche Anreize.
„Der Verkehrssektor ist ein wesentlicher Faktor in Richtung Klimaneutralität 2040. Wenn wir dieses Jahrhundertziel erreichen wollen, müssen wir weiterhin mit Anreizen arbeiten. Die Sachbezugsbefreiung und die Vorzugssteuerabzugsfähigkeit sind für viele UnternehmerInnen bereits jetzt zwei sehr gute Argumente für den Kauf eines E-Firmenautos. Doch es braucht weitere Fördermaßnahmen“,
so Gitterle, der die schnellstmögliche Fortsetzung der E-Mobilitätsoffensive fordert.
Noch nicht flächendeckend praxistauglich
„Der Trend ist positiv. Fakt ist aber, dass für viele Bereiche das E-Auto noch nicht praxistauglich ist“, so der Wirtschaftsbundobmann, der als Beispiel die hohen Anschaffungskosten und geringen Reichweiten von E-Kastenwagen anführt. „Speziell für den ländlichen Raum und unsere Klein- und Mittelbetriebe braucht es hier noch einen Technologieschub und einen flächendeckenden Ausbau der E-Ladeinfrastruktur. Für den Schwerverkehr muss die Politik zudem endlich auch den Wasserstoff-LKW verstärkt mitdenken“, so Gitterle.
Energiebedarf wird wesentlich steigen
Durch den zunehmenden Ausstieg aus fossilen Kraftstoffen wird der Strombedarf kontinuierlich steigen. Für den Verkehrssektor allein würde eine komplette Dekarbonisierung einen zusätzlichen Strombedarf von ca. 71.000 GWh (Gigawattstunden) bedeuten.
„Das entspricht der Stromerzeugungskapazität von 108 Wasserkraftwerken in der Größe vom Kraftwerk Kaunertal“,
verdeutlicht Gitterle die Situation, der abschließend klare Worte findet: „Wer bis 2030 100 Prozent Ökostrom und gleichzeitig den Energiebedarf gerecht werden will, muss konkrete Projekte umsetzen. Die Wasserkraft ist dabei in Tirol ein wesentlicher Faktor!“
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