Gedenkakt 150 Jahre
Landesverteidigungskapelle ist "Mahnmal für den Frieden"
LANDECK (otko). Die Landesverteidigungskapelle am Landecker Friedhof wurde nach der Restaurierung gesegnet.
Erinnerung an zehn gefallene Schützen
Die Landesverteidigungskapelle des Bezirkes Landeck auf dem Landecker Friedhof wurde von den Schützen auf Initiative vom Regiments- und Viertelkommandant Fritz Gastl in Zusammenarbeit mit den Denkmalamt vorbildlich restauriert. Die im Volksmund genannte Herz-Jesu-Kapelle erinnert an die Schlacht bei Le Tezze (Val Sugana) vom 22. Juli 1866 im Rahmen des 3. Italienischen Unabhängigkeitskriegs. Eine 116-Mann starke Schützenkompanie aus dem Gerichtsbezirk Landeck stoppte damals unter Hauptmann Nikolaus Wachter ein haushoch überlegenes italienisches Heer. Zehn Schützen ließen bei dem Gefecht ihr Leben. Als Erinnerung wurde am 22. Juli 1869 die Landesverteidigungskapelle eingeweiht.
Gedenkakt des Schützenbezirks
Vor diesem Hintergrund wurde zum 150-Jährigen Jubiläum vergangenen Samstag von den Schützen ein Gedenkakt abgehalten. Leider hatte der Wettergott kein Einsehen und ein heftiges Gewitter zwang die Verlegung des Festaktes in die Stadtpfarrkirche. Bezirkskommandant Martin Schönherr konnte unter anderem Dekan Martin Komarek, Schützenkurat Bernhard Speringer, Pfarrer Richard Rotter, LR Bernhard Tilg, LT-Vizepräsident Anton Mattle, Vizebgm. Thomas Hittler und Ehrenlandeskommandant Emmerich Steinwender begrüßen.Neben der Bezirksstandarte waren auch Fahnenabordnungen aller Schützenkompanien sowie eine Abordnung aus Glurns im Vinschgau anwesend. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Stadtmusikkapelle Landeck unter der musikalischen Leitung von Helmut Schmid. Die Ehrenkompanie stellte die Schützenkompanie Landeck mit Hauptmann Bruno Schönherr.
Frieden ist das höchste Gut
"Den Schützen des Bezirks war der Erhalt der Kapelle als Mahnmal des Friedens ein großes Anliegen. Der Dank gilt Fritz Gastl sowie den Gemeinden und der Sparkasse Imst Privatstiftung für die finanzielle Unterstützung", so Bezirkskdt. Schönherr.
LT-Vizepräsident Mattle erinnerte in seiner Festansprache an die stürmischen und kriegerischen Zeiten Mitte des 19. Jahrhunderts. "Es war eine Zeit des Umbruchs und der Entstehung der Nationalstaaten. Bei dem Gefecht von Le Tezze sind zehn Schützen nicht mehr heimgekehrt und wir rufen uns die Namen der Gefallenen in Erinnerung. Die Kapelle soll uns neben dem Gedenken an die Schicksale und den Verlust auch daran erinnern, was passieren kann und wie wertvoll der Frieden ist." Deshalb sei die Herz-Jesu-Kapelle auch eine Friedenskapelle. "Die Restaurierung einer Kapelle ist nicht jene eines Hauses. Es geht nicht nur um das Dach sondern auch um den Inhalt", so Mattle.
Dekan Komarek erinnerte nochmals daran, dass es schmerzlich sei, dass damals Christen gegen Christen gekämpft haben. "Friede und die Achtung der Menschenrechte und -würde sind daher unerlässlich", betonte Komarek. Im Anschluss wurde die Kapelle neu gesegnet und ein Kranz niedergelegt. Nach der Wetterbesserung wurde der landesübliche Empfang nachgeholt. Anschließend wurde die von Gerhard Gstraunthaler kuratierte Ausstellung "150 Jahre Landesverteidigungskapelle" auf Schloss Landeck eröffnet. Diese läuft bis 31. Juli.
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