Leserbrief von Franz Geiger und Josef Walser
„Ethische Bankrotterklärung unseres Bezirksmuseums“
In nächster Zeit werden 98 Bilder und Plastiken aus der Sammlung des Bezirksmuseumsvereins zum Verkauf angeboten. Es sind wesentliche und wichtige Bilder von Künstlern aus dem Tiroler Oberland, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, aber auch bekannte Maler der Moderne unserer Region beinhaltet das Auktionsangebot.
Wir haben mit viel Mühe und öffentlichen Subventionen (z.B. des Landes Tirol, der Stadt Landeck, privaten Spendern, Unternehmen und Künstlern, die ihre Werke dem Verein als Geschenk überlassen haben) diese Bildersammlung in 25 Jahren zusammen getragen.
Wer sonst, als ein Museumsverein kann eine derartig umfassende Sammlung für zukünftige Generationen erhalten.
Wir sind auch der Meinung, dass der Verkauf der Sammlung nicht mit den Grundsätzen eines Museums übereinstimmt.
Namhafte heimische Künstler haben ihre Bestürzung zum Ausdruck gebracht. Norbert Pümpel, spricht von einer finanziellen, ideellen und ethischen Bankrotterklärung des Bezirksmuseumsvereines oder Elmar Peintner, dessen Diplomarbeit u.a. ebenfalls zum Verkauf angeboten wird, ist von dieser geplanten Auktion zutiefst erschüttert.
Eine wesentliche Aufgabe des Vereines war stets, das Kulturgut des Bezirkes zu dokumentieren, wenn möglich auch sicher zu stellen und möglichst der Nachwelt zu erhalten.
Dass dazu auch die Werke der bildenden Kunst gehören, ist wohl selbstverständlich.
Eine Sammlung die unwiederbringlich ist und die unbedingt zusammen gehalten werden muss, kann und darf nicht einfach auf diese Art und Weise unter den Hammer kommen.Wir fordern mit Nachdruck die Verantwortlichen auf, diese unsinnige Auktion sofort zu stoppen.
Franz Geiger und Josef Walser
Langjährige ehemalige Ausschussmitglieder des Bezirksmuseumsvereines
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